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Mittwoch,
3. April 2013
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Henriette Davidis
* 1. März
1801
in
Wengern
†
3. April 1876 in
Dortmund
ABCD
Deutsche
Kochbuchautorin.
ABCD
Weitere
Infos:
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Als 40jährige ließ sie sich Henriette Davidis bei Verwandten in Sprockhövel
nieder. Dort stellte sie ihre Rezeptsammlung zusammen, die sie 1844/45 bei Velhagen & Klasing in Bielefeld drucken ließ. „Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. Praktische Anweisung zur
Bereitung von verschiedenartigen Speisen, kalten und warmen Getränken, Gelees,
Gefrornem, Backwaren sowie zum Einmachen und Trocknen von Früchten, mit besonderer Berücksichtigung der Anfängerinnen und angehenden Hausfrauen. Bearbeitet von Henriette Davidis. Mit diesem Büchlein, 344 Seiten stark, war sie fast über
Nacht eine gemachte Frau. Für die erste Auflage, von der 1000 Exemplare gedruckt wurden, erhielt Henriette
450 Taler. Für diesen Betrag musste ein Sprockhöveler Bergmann etwa drei Jahre
lang arbeiten. Noch im selben Jahr wurde die zweite Auflage mit 2000 Ex. gedruckt,
die dritte mit 3000 erschien 1846, die vierte 1849 mit 5000, die fünfte 1851 mit 8000
usw. usf. Als Davidis 1876 starb, war gerade die 21. Auflage in Druck mit einer Auflagenhöhe von 40 000
Exemplaren.
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Die Klage der Hausfrauen über die stetig wachsende Verteurung der wichtigsten Nahrungsmittel, ganz besonders sämtliche Fleischwaren, will nicht verstummen und mit Recht. - Denn wenn auch in vielen Fällen die Einnahmen größer geworden sind, so hält doch dieses Anwachsen in keiner Weise Schritt mit der fortgesetzten Steigerung der Lebensmittelpreise. Und eine Hausfrau hat es heute wirklich nicht leicht, all den Anforderungen, die man an sie stellt, gerecht zu werden. Da heißt es heute oft mehr denn je, sich nach der Decke strecken und den Pfennig erst zweimal umdrehen, ehe man ihn ausgibt. Zumal da nicht nur die Lebensmittelpreise bedeutend gestiegen sind, sondern in demselben Maße auch die Preise für Kleidung, Wohnung und dergl.
Von vielen wird behauptet, daß man am Essen nicht sparen dürfe, da man hierdurch die Gesundheit schädigen würde. Dennoch ist es keineswegs an dem! Ist doch erwiesen, daß der Verbrauch an Fleisch, unserm teuersten Nahrungsmittel, besonders in den begüterten Klassen, sich ungemein gesteigert hat, ohne daß die Widerstandskraft und Leistungsfähigkeit der Menschen zugenommen hätte. Im Gegenteil hat man festgestellt, daß durch zu reichlichen Fleischgenuß sowohl die Nervosität, als auch Gicht und die Disposition zu Leber- und Nierenleiden, Blinddarmentzündung und dergl. ganz bedeutend zunehmen. Ja, sogar das frühe Altern, das durch Darmgifte hervorgerufen wird, ist zum Teil allzu reichlichem Fleischgenuß zuzuschreiben.
Man sollte jedenfalls aus Gesundheitsrücksichten nur einmal am Tage Fleisch zu sich nehmen, und selbst dann sind ein oder zwei fleischfreie Tage in der Woche der Gesundheit nur zuträglich. Man ersetzt das Fleisch an solchen Tagen durch irgendeine andere eiweißreiche Nahrung, etwa durch Fische, ganz besonders die billigen Seefische, durch Milchspeisen, Käse, Hülsenfrüchte oder Pilze. Dies gibt der Hausfrau schon einen Fingerzeig, wie sie den Mittagstisch billiger gestalten kann. Auch die oft verachteten Eingeweideteile, als Lunge, Herz, Leber, Nieren, geben nahrhafte und schmackhafte Gerichte, wenn sie nur gut zubereitet werden.
Überdies hat die chemische Nahrungsmittelindustrie so gewaltige Fortschritte gemacht, daß fast täglich neue Fabrikate auf den Markt kommen, die Nahrungsmittel in komprimierter Form fast genußfertig darstellen. Eine moderne praktische Hausfrau wird diese Neuerungen nicht aus dem Auge lassen und Suppen, Puddings und dergl., die sich in kurzer Zeit und äußerst billig aus fertigen Pulvern herstellen lassen, gern zur Abwechslung auf den Tisch bringen. |
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