Adolf
Hitler
* 20. April 1889 in Braunau am Inn
† 30. April 1945 in
Berlin
Deutscher Führer und Reichskanzler 1933-1945.
Hitlers Familie stammte aus dem niederösterreichischen Waldviertel an der Grenze zu Böhmen. Im 19. Jahrhundert schwankte der damals in Österreich nicht unübliche Name der Familie noch zwischen Hüttler, Hiedler, Hittler und Hitler. Wahrscheinlich leiten sich die Namensvarianten von Hütte ab, der Name bezeichnet somit Kleinbauern oder Häusler.
Hitler wurde in der oberösterreichischen Stadt Braunau
am Inn geboren. Er war das vierte von sechs Kindern des Zollbeamten Alois Hitler und dessen dritter Frau Klara.
Alois Hitler zog mit seiner Familie mehrmals um: von Braunau zunächst nach Passau, später nach Lambach und schließlich nach Leonding bei Linz.
In den verschiedenen Volksschulen, die Adolf Hitler besuchte, war er ein guter Schüler, auf der Realschule in Linz bekam er jedoch Probleme.
Hitler besuchte daher später die Realschule in Steyr. Er verließ die Schule sechzehnjährig im Herbst 1905, ohne Abschluss.
Von 1903 an bezog Hitler eine Halbwaisen-Rente. Nachdem er 1907 und 1908 im Auswahlverfahren von der Wiener Kunstakademie abgelehnt worden war,
blieb er zunächst in Wien, kehrte aber dann nach Linz zurück, nachdem seine Mutter am 21. Dezember 1907 gestorben war. Hitler besserte damals sein Einkommen zusätzlich durch den Verkauf selbstgemalter Bilder und Postkarten
auf (vgl. unten).
1909, im Alter von 20 Jahren, zog Hitler erneut nach Wien. Nach einer zweiten Ablehnung durch
die Kunstakademie litt Hitler unter Geldmangel und zog im Jahre 1909 zuerst in ein Obdachlosenasyl und Anfang 1910 in ein Männerwohnheim. Als Maler von Wiener Sehenswürdigkeiten fand er in dieser Zeit ein bescheidenes Auskommen.
Nachdem Hitler im Mai 1913 das Erbe des Vaters ausgezahlt worden war, zog er von Wien nach München.
Bei Kriegsausbruch im Jahre 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Als Gefreiter
verbrachte Hitler fast die gesamte Kriegszeit als Meldegänger an der Westfront.
Im Dezember 1914 wurde er mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet.
Im Oktober 1916 wurde Hitler verwundet. Anfang März 1917 kam er wieder an die Front. Im Jahre 1918 wurde er
mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse ausgezeichnet. Am 15. Oktober 1918 wurde Hitler nach einem Gasangriff,
bei dem er nahezu erblindete, in das Lazarett der pommerschen Stadt Pasewalk
eingewiesen.
Später kehrte er zu seinem Regiment nach München zurück. Nach dem Ende der nur kurz währenden Räterepublik schloss sich Hitler der Münchener Reichswehr an.
Dort erhielt er Redner-Schulungen und Zugang zu politischen Parteiveranstaltungen und Zirkeln.
Am 12. September 1919 besuchte Hitler
die von Karl Harrer
und Anton Drexler
ins Leben gerufene Deutsche Arbeiterpartei (DAP) . Hitler fiel
dort durch sein Rednertalent auf. Am 19. Oktober trat er der DAP bei. Während dieser Zeit traf Hitler auf den Schriftsteller Dietrich
Eckart ,
ab 1920 Herausgeber der Zeitung Völkischer Beobachter ; Eckart war einer der ersten Förderer Hitlers.
Hitler gewann durch seine Reden zahlreiche Mitglieder für die DAP, der späteren
NSDAP und war im Frühjahr 1920 an der Ausarbeitung des Programms der DAP
beteiligt.
ABCD
Am 31. März 1920 wurde
Hitler aus der Reichswehr entlassen. Bayern wurde seit dem Ende der Räterepublik von Gustav Ritter von Kahr
regiert, der keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die Demokratie und die
sozialdemokratische Reichsregierung machte. Wegen der französischen Ruhrbesetzung, der enormen Inflation und heftiger innerer Unruhen in Deutschland glaubte
Hitler, auch bei breiteren Bevölkerungsschichten Unterstützung finden zu
können. Am Abend des 8. November 1923 stürmten Hitler und einige Bewaffnete den Münchner Bürgerbräukeller, in dem Kahr eine Rede hielt. Unter vorgehaltener Waffe ging dieser auf Hitlers Angebot
zu einem Umsturz ein. Am nächsten Morgen trieb jedoch die Polizei den Marsch Hitlers und seiner Anhänger an der Feldherrnhalle
gewaltsam auseinander, wobei 16 Anhänger Hitlers ums Leben kamen. Ludendorff
und Hitler wurden verhaftet. In dem anschließenden Prozess erhielt Ludendorff einen Freispruch.
Hitler wurde wegen Hochverrat zur Mindeststrafe von fünf Jahren Festungshaft verurteilt.
Bereits am 20. Dezember 1924 wurde Hitler entlassen. Er hatte die Haftzeit genutzt, den ersten Teil seines Buches Mein Kampf
mit Hilfe seines damaligen Sekretärs Rudolf Heß
zu verfassen. Nach seiner Haftentlassung begann Hitler damit, die NSDAP neu zu ordnen.
Aus dem fehlgeschlagenen Putsch hatte er den Schluss gezogen, dass es die Macht im Staat nicht auf revolutionärem, sondern auf legalem Weg zu erobern galt.
Bei den Landtagswahlen in Thüringen im Herbst 1929 erzielte die NSDAP erstmals
einen deutlichen Zuwachs an Wählerstimmen. Zum Durchbruch verhalf Hitler die Weltwirtschaftskrise, die Ende 1929 ausbrach und die Deutschland mit voller Härte
traf. Bei den Neuwahlen am 14. September steigerte die NSDAP ihren Wähleranteil von 2,6 auf 18,3 Prozent.
Nachdem die NSDAP bei den Reichstagswahlen 1932 die stärkste Partei geworden war, ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg
Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler.
Alkohol und Nikotin lehnte Hitler seit Anfang der 30er Jahre ab. Ebenfalls aß er
nur noch äußerst selten Fleisch. Er bezeichnete Jäger als Mordkomplizen gegen wehrlose Tiere und duldete in seinen Räumen keine Schnittblumen, die er als Leichen bezeichnete.
Hitler war 176 cm groß und wog (1936) 70Kg. Obwohl er, abgesehen von seinen ausgedehnten Spaziergängen, keinen Sport trieb, verfügte er bis Ende 1942 über eine gute, widerstandsfähige körperliche Kondition. Er war auf Körperpflege
bedacht, belesen und begeisterte sich für Kunst und Natur. Er fuhr gern mit dem Auto, jedoch nicht
selbst. Seine Hausangestellten, Freunde, Sekretärinnen beschrieben ihn als zuvorkommend
und höflich.
Nach dem Reichstagsbrand im Frühjahr 1933 sollte anstelle bisheriger Notverordnungen eine dauerhafte Regelung treten, das
'Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich', das sogenannte Ermächtigungsgesetz. Dazu
war eine Zweidrittelmehrheit im Reichstag erforderlich. Das Gesetz wurde mit Zustimmung der bürgerlichen
Parteien verabschiedet. Nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von
Hindenburgs am 2. August 1934 ließ Hitler durch eine Volksabstimmung das Amt des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers zusammenfassen und nannte sich fortan Führer und Reichskanzler.
Nach der jüdischen Kriegserklärung vom 24. März 1933
erfolgte eine zunehmende Herausdrängung von Juden aus dem deutschen politischen und öffentlichen Leben.
Vorrangiges Ziel von Hitlers Wirtschaftspolitik war die Autarkie. Ein erster Vierjahresplan ab 1933 sollte die Ernährungslage des deutschen Volkes verbessern und einen spürbaren Abbau der Arbeitslosigkeit bewirken.
Dies gelang vollständig. Im zweiten Vierjahresplan ging es um die Steigerung der Selbstversorgung Deutschlands und seine Exportfähigkeit.
Die deutsche Wirtschaft sollte ohne ausländische Kredite saniert werden.
Auch dies Ziel wurde erreicht: Deutschland stieg in kürzester Zeit zu einer
bedeutenden Wirtschaftsmacht auf. Ab 1936 erlebte Deutschland eine
kulturelle, wirtschaftliche und politische Blüte: 'Die goldenen 30er
Jahre'.
Außenpolitisch verfolgte Hitler die Revision des Versailler Vertrages.
Dies Ziel erreichte er fast vollständig innerhalb weniger Jahre: 1935
Heimkehr des Saargebietes; Frühjahr 1938 Anschluss Österreichs; Oktober 1938
Angliederung des Sudetenlandes; März 1939 Errichtung des Protektorates Böhmen und Mähren
und Heimkehr des Memellandes. Durch eine britische Blanko-Garantieerklärung
veranlasst, zeigte Polen keinerlei Bereitschaft zu einer friedlichen Lösung der
noch letzten ungelösten Probleme aus dem Versailler Vertrag: Danzig und
Korridor. Im Gegenteil provozierte Polen das Deutsche Reich durch Verfolgung seiner
Minderheiten und eine allgemeine Mobilmachung. In dieser Lage hoffte Hitler, durch einen Nichtangriffspakt mit
Stalins Sowjetunion die Gefahr eines Zweifrontenkrieges auszuschließen, Großbritannien und Frankreich vom Kriege abzuhalten und die
polnische Frage durch Intervention zu lösen. Am 1. September 1939
erfolgte der deutsche Einmarsch in Polen, und am 3. September 1939 erklärten die Westmächte
dem
Deutschen Reich den Krieg unter dem Vorwand, Polen zu retten. Tatsächlich
bot sich ihnen mit Hitlers Vorgehen die Möglichkeit, den schon seit
längerem vorbereiteten Krieg zur Vernichtung des auferstandenen Deutschen
Reiches zu eröffnen.
Stalin wurde durch diese Entwicklung in die Lage versetzt,
Hitler durch Mobilisierung des gewaltigen sowjetischen Militärpotentials an der
Ostgrenze des Deutschen Reiches und Zusammengehen mit den Westmächten in
die Zange zu nehmen, zu
erpressen und zu überrennen. Genau dies bahnte sich schon im November
1939 mit dem sowjetischen Überfall auf Finnland an, unter Mithilfe des britischen
Premiers Winston Churchill ,
und setzte sich im folgenden Jahr verstärkt fort. Der Präventivschlag Hitlers gegen
den Aufmarsch der Sowjetunion vom 20. Juni 1941 war sein verzweifelter Versuch, dem
drohenden Verhängnis noch zu entrinnen und sein Lebenswerk zu retten. Jedoch konnte das
Deutsche Reich der gebündelten Macht seiner Feinde, denen sich seit
Kriegsausbruch erst verdeckt und dann offen die USA unter Hitlers Todfeind
F. D. Roosevelt
angeschlossen hatten, auf Dauer nicht widerstehen. Nach knapp
vier Jahren zeigte sich das unvermeidliche Ergebnis: Adolf Hitlers
Lebenswerk war vernichtet, er selbst schied am 30. April 1945 in Berlin
aus dem Leben, nachdem er einen Tag zuvor noch seine langjährige
Vertraute, Eva Braun, geheiratet hatte.
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