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Mittwoch, 1. Mai 2013

Herbert Backe 

* 1. Mai 1896 in Batum , Georgien
6. April 1947 in Nürnberg

D
eutscher Politiker.

 

Nach dem Besuch der deutschen Kirchenschule und des russischen Gymnasiums in Tiflis lebte Backe 1914-18 als Zivilinternierter in Sibirien. Seine standhafte Haltung brachte ihn immer wieder in Konflikt mit den russischen Behörden. Backe wurde mehrmals strafversetzt, bis es ihm schließlich im April 1918 gelang, nach Petersburg zu fliehen und nach Deutschland ausgetauscht zu werden. Kaum in Deutschland angekommen, meldete er sich freiwillig zum Heeresdienst, wurde aber nicht mehr eingesetzt. Danach war er 1918-20 Munitionsarbeiter, Lohnrechner, Drainagearbeiter und Landwirtschaftslehrling. 1919 legte er in Sterkrade (Rheinland) das Abitur ab. Dem folgte 1920-23 ein Studium der Landwirtschaft an der Universität Göttingen.  

 

1922 fand Backe den Weg in die SA: 1923 schloss er sich der NSDAP an. Backe war von Hitler sehr beeindruckt, da er die Volksgemeinschaft als erste Voraussetzung jeder inneren Gesundung verlangte und an den Idealismus und Opfermut jedes einzelnen appellierte. 

 

Im Juni 1923 machte Backe sein Staatsexamen als Diplomlandwirt und übernahm dann in Hessen-Nassau die Verwaltung eines Hofes. Im Frühjahr 1924 wurde er wissenschaftlicher Assistent im Geographischen Seminar der Technischen Hochschule Hannover. Inzwischen war es ihm gelungen, seine Mutter und seine drei Schwestern aus Russland nach Deutschland zu bringen. 1927 ging Backe als Oberinspekteur auf das Rittergut Gutzelwitz in Pommern. Im Herbst 1928 pachtete er die preußische Domäne Hornsen bei Alfeld in der Provinz Hannover, die er zum Musterbetrieb aufbaute. 

 

Der Leiter der NSDAP-Agrarpolitik, Walter Darré , zog ihn 1931 zur Mitarbeit heran. Als Darré 1933 den Reichsnährstand aufbaute, war Backe als Staatssekretär im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin einer seiner wichtigsten Mitarbeiter. 1936 wurde Backe Leiter der Geschäftsgruppe Ernährung in der Vierjahresplanbehörde und damit zur entscheidenden Figur innerhalb der Agrarpolitik. Als Wissenschaftspolitiker war Backe mit der landwirtschaftlichen Forschungen der KWG eng verbunden, auf der praktischen Seite trieb er die Züchtung von Pflanzen und Tieren voran. 1942 wurde er mit der Führung der Geschäfte des Reichsernährungsministeriums und des Reichsbauernführers beauftragt, 1944 wurde Backe in gleicher Diensteigenschaft Reichsminister ohne Geschäftsbereich und im Mai 1945 Minister bei der Regierung Karl Dönitz

 

Nach fast zwei Jahren in alliierten Konzentrationslagern und Kerkern fand man Backe am 6. April 1947 erhängt in seiner Gefängnis-Zelle auf.  
 

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