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Mittwoch, 8. Mai 2013

Oswald Spengler   

* 29. Mai 1880 in Blankenburg, Harz 
† 8. Mai 1936 in München


Deutscher Geschichtsphilosoph.

 

Spengler wurde als zweites von fünf Kindern eines Postbeamten geboren. Im Jahr 1891 zog die Familie nach Halle an der Saale, wo Spengler die Latina der Franckeschen Stiftungen besuchte. Danach studierte er Naturwissenschaften und Philosophie in München, Berlin und Halle. Während des Studiums wurde sein Denken geprägt vom Darwinismus Ernst Haeckels, vor allem aber von der Kulturkritik Friedrich Nietzsches mit den Stichworten Dekadenz und Wille zur Macht - ganz abgesehen von seiner Verehrung, die er lebenslang Goethe als Gipfel der abendländischen Kultur entgegenbrachte.

Spengler wurde 1904 an der Universität Halle zum Dr. phil. promoviert. Im Dezember desselben Jahres bestand er die Prüfung für das Höhere Lehramt in den Fächern Zoologie, Botanik, Physik, Chemie und Mathematik. Von 1908 bis 1911 arbeitete Spengler als Gymnasiallehrer in Hamburg. Dann erlaubte ihm eine Erbschaft, den Schuldienst zu quittieren und als freier Schriftsteller in München zu leben. Persönliche Freunde waren die Industriellen Paul Reusch
und Albert Vögler , die ihn auch finanzierten.

1919 lehnte er eine ihm angetragene Professur in Göttingen ab - ebenso im Jahr 1933 in Leipzig. Im selben Jahr wurde er in den Senat der "Deutschen Akademie" gewählt. In seinem Buch 'Jahre der Entscheidung', das im August 1933 in Deutschland erschien, distanzierte sich Spengler öffentlich vom Nationalsozialismus, dagegen feierte er den faschistischen Diktator Benito Mussolini
als den Typus des künftigen Cäsars. Das Buch wurde nicht verboten. Seine politische Haltung war national-konservativ. 

 

Sein geschichtsphilosophisches Hauptwerk ist »Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte«, der einen neuen Blick auf die Weltgeschichte eröffnet und in zwei Bänden erschien, 1918 der erste Band in Wien, 1922 der zweite Band in München. In diesem Werk richtet sich Spengler gegen eine lineare Geschichtsschreibung, welche die Geschichte der Menschheit als Geschichte des Fortschritts erzählt. Statt dessen vertritt er die Zyklentheorie, dass Kulturen immer wieder neu entstehen, eine Blütezeit erleben und nach dieser Vollendung untergehen. 

Spengler starb zurückgezogen und vereinsamt mit knapp 56 Jahren und wurde auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt.

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Zitate 


Es liegt Tragik darin: die großen Männer sind wie Meteore, die sich selbst verzehren, um die Welt zu erleuchten.

Die Tugend besiegter Völker ist die Geduld, nicht die Resignation.

Durch das Geld vernichtet die Demokratie sich selbst, nachdem das Geld die Freiheit vernichtet hat.

Frieden ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln.

Der Geist denkt, das Geld lenkt.

Man erschrickt nur vor Drohungen; mit vollendeten Tatsachen findet sich der Mensch schnell ab.

Es gibt einen natürlichen Rangunterschied zwischen Führern und Geführten des Lebens. Er ist schlechthin vorhanden und wird in gesunden Zeiten und Bevölkerungen unwillkürlich anerkannt.

Es ist jedem erlaubt, zu sagen, was er will; aber es steht der Presse frei, davon Kenntnis zu nehmen oder nicht. Sie kann jede Wahrheit zum Tode verurteilen, indem sie ihre Vermittlung an die Welt nicht übernimmt. Es ist die furchtbare Zensur des Schweigens, die umso allmächtiger ist, als die Sklavenmasse der Zeitungsleser ihr Vorhandensein gar nicht bemerkt .... An die Stelle der Scheiterhaufen tritt das große Schweigen. Hier erfahren die Leserscharen nur noch, was sie wissen sollen. Das ist das Ende der Demokratie.

Der Darwinistische Versuch, die Entstehung höherer Organe als Ergebnis der Zuchtwahl zu erklären, ist albern. Tiere gebrauchen die Körperformen, die einmal da sind.
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