Nicolaus Otto
* 10. Juni 1832 in Holzhausen an der Haide
Taunus
† 26. Januar 1891 in Köln
Deutscher
Erfinder des nach ihm benannten Ottomotors.
Otto
entstammte einer Land- und Gastwirtsfamilie, deren Wurzeln bis ins frühe
17. Jahrhundert zurückzuverfolgen sind. Nach dem frühen Tod des Vaters
wuchs er als Halbwaise, besuchte seit 1838 die Volksschule, die er nach
sechs Jahren und guten schulischen Leistungen verließ. Im Alter von 14
Jahren wechselte er auf die Realschule in Langenschwalbach, deren Besuch
er jedoch bereits 1848 ohne Abschluss, aber mit einem guten Zeugnis,
abbrach. Danach absolvierte er in den folgenden drei Jahren eine
Kaufmannslehre in einem kleinen Warenhandel in Nastätten nahe Holzhausen
(Nassau). Nach seiner Lehrzeitverdiente er seinen Lebensunterhalt
als Handlungsgehilfe in den Städten Frankfurt am Main und in Köln.
1862
begann Otto erste Experimente mit Viertaktmotoren, welche aber erst ab
1876 zum Einsatz kamen. 1863 baute er seine erste Gaskraftmaschine. 1864
gründete er zusammen mit dem Ingenieur Eugen Langen
zunächst die erste Motorenfabrik der Welt, 'N.A. Otto & Cie', dann
1872 die 'Gasmotoren-Fabrik Deutz AG', die heutige DEUTZ AG. Auf der
Pariser Weltausstellung im Jahre 1867 präsentierten sie ihre Version
eines Gasmotors zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Dabei handelte es sich
um einen Flugkolbenmotor, wobei der Kolben über eine Zahnstange und nicht
über einen Kurbeltrieb seine Energie weitergab. Diese neue
Motorenentwicklung hatte ein Drittel des Kraftstoffverbrauchs der bis
dahin bekannten Motoren. Sie wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. 1872
traten Gottlieb Daimler
und Wilhelm Maybach
als technische Leiter in das Unternehmen ein. Otto übernahm als Direktor
die kaufmännische Leitung. Bis zur Markteinführung des
Otto-Viertaktmotors im Jahre 1876 wurden schon von Otto-Langen-Motoren in
Deutz und deren Lizenznehmern beinahe 5000 Flugkolbenmotoren gebaut. Im
Jahre 1876 gelang es Otto, finanziell unterstützt von Eugen Langen, einen
Viertaktgasmotor mit verdichteter Ladung zu entwickeln, welcher später
durch Maybach die Serienreife erlangte. Dieser Gasverbrennungsmotor wurde
nach dem Viertaktprinzip entwickelt. Der Motorentyp ist die Grundlage für
den Bau von Verbrennungsmotoren bis zum heutigen Tag.
Öffentliche Annerkennung für seine Pionierleistungen erfuhr Otto 1882, als ihm die Philosophische Fakultät
Würzburg die Ehrendoktorwürde verlieh.1884 erfand Otto für seine
Gasmotoren die elektrische Zündung. Durch diese Neuerung wurde es möglich,
auch flüssige Brennstoffe alternativ zum bisher ausschließlich
verwendeten Gas zu benutzen. Unabhängig voneinander hatten schon vor
Ottos Erfindung des Viertaktmotors Christian Reithmann
1860 ein Patent auf den Viertaktmotor erhalten, was später zu
Gerichtsverfahren führte. 1886 und 1889 wurden die sogenannten
Otto-Patente, die der Gasmotorenfabrik Deutz gehörten, in Deutschland
aufgehoben, worauf andere Länder folgten.
Damit Otto weiterhin im Deutschen Reich als Erfinder des Viertaktmotors
gelten konnte, bot Deutz dem Prozess-Sieger Reithmann 25.000 Goldmark und
eine Rente auf Lebenszeit an. Reithmann unterschrieb eine Erklärung,
aufgrund deren die Deutz AG sich bzw. Otto weiter als deutschen Erfinder
des Viertaktmotors bezeichnen durfte. Deutz hat den Vertrag lange geheim
halten können. Weitere
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