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Montag, 10. Juni 2013

Nicolaus Otto 

* 10. Juni 1832 in Holzhausen an der Haide Taunus 
† 26. Januar 1891 in Köln

Deutscher Erfinder des nach ihm benannten Ottomotors.

 

Otto entstammte einer Land- und Gastwirtsfamilie, deren Wurzeln bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückzuverfolgen sind. Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs er als Halbwaise, besuchte seit 1838 die Volksschule, die er nach sechs Jahren und guten schulischen Leistungen verließ. Im Alter von 14 Jahren wechselte er auf die Realschule in Langenschwalbach, deren Besuch er jedoch bereits 1848 ohne Abschluss, aber mit einem guten Zeugnis, abbrach. Danach absolvierte er in den folgenden drei Jahren eine Kaufmannslehre in einem kleinen Warenhandel in Nastätten nahe Holzhausen (Nassau). Nach seiner Lehrzeitverdiente er seinen Lebensunterhalt  als Handlungsgehilfe in den Städten Frankfurt am Main und in Köln. 

 

1862 begann Otto erste Experimente mit Viertaktmotoren, welche aber erst ab 1876 zum Einsatz kamen. 1863 baute er seine erste Gaskraftmaschine. 1864 gründete er zusammen mit dem Ingenieur Eugen Langen zunächst die erste Motorenfabrik der Welt, 'N.A. Otto & Cie', dann 1872 die 'Gasmotoren-Fabrik Deutz AG', die heutige DEUTZ AG. Auf der Pariser Weltausstellung im Jahre 1867 präsentierten sie ihre Version eines Gasmotors zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Dabei handelte es sich um einen Flugkolbenmotor, wobei der Kolben über eine Zahnstange und nicht über einen Kurbeltrieb seine Energie weitergab. Diese neue Motorenentwicklung hatte ein Drittel des Kraftstoffverbrauchs der bis dahin bekannten Motoren. Sie wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. 

 

1872 traten Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach als technische Leiter in das Unternehmen ein. Otto übernahm als Direktor die kaufmännische Leitung. Bis zur Markteinführung des Otto-Viertaktmotors im Jahre 1876 wurden schon von Otto-Langen-Motoren in Deutz und deren Lizenznehmern beinahe 5000 Flugkolbenmotoren gebaut. Im Jahre 1876 gelang es Otto, finanziell unterstützt von Eugen Langen, einen Viertaktgasmotor mit verdichteter Ladung zu entwickeln, welcher später durch Maybach die Serienreife erlangte. Dieser Gasverbrennungsmotor wurde nach dem Viertaktprinzip entwickelt. Der Motorentyp ist die Grundlage für den Bau von Verbrennungsmotoren bis zum heutigen Tag.

Öffentliche Annerkennung für seine Pionierleistungen erfuhr Otto 1882, als ihm die Philosophische Fakultät Würzburg die Ehrendoktorwürde verlieh.1884 erfand Otto für seine Gasmotoren die elektrische Zündung. Durch diese Neuerung wurde es möglich, auch flüssige Brennstoffe alternativ zum bisher ausschließlich verwendeten Gas zu benutzen. Unabhängig voneinander hatten schon vor Ottos Erfindung des Viertaktmotors Christian Reithmann
1860 ein Patent auf den Viertaktmotor erhalten, was später zu Gerichtsverfahren führte. 1886 und 1889 wurden die sogenannten Otto-Patente, die der Gasmotorenfabrik Deutz gehörten, in Deutschland aufgehoben, worauf andere Länder folgten.

Damit Otto weiterhin im Deutschen Reich als Erfinder des Viertaktmotors gelten konnte, bot Deutz dem Prozess-Sieger Reithmann 25.000 Goldmark und eine Rente auf Lebenszeit an. Reithmann unterschrieb eine Erklärung, aufgrund deren die Deutz AG sich bzw. Otto weiter als deutschen Erfinder des Viertaktmotors bezeichnen durfte. Deutz hat den Vertrag lange geheim halten können.

Weitere Infos:  

Geburtshaus in Holzhausen an der Haide

Patentanmeldung 1862

Versuchsmotor von 1876

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