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Donnerstag, 13. Juni 2013

Johann Ernst Schmaler [Jan Arnošt Smoler]   

* 3. März 1816 in Merzdorf  
† 13. Juni 1884 in Bautzen

 

Sorbischer Philologe, Schriftsteller und Verleger.

 

Schmalers Vater war evangelischer Kantor. 1823 trat er eine Stelle in Lohsa an, wo Johann Ernst [Arnošt] die Grundschule absolvierte, ehe er 1827 auf das Bautzener Gymnasium wechselte. Obwohl dort nur in deutscher Sprache unterrichtet wurde, erwarb Schmaler während seiner Gymnasialzeit in privaten Zirkeln umfangreiche Kenntnisse in seiner sorbischen Muttersprache.

1836 begann er an der Universität Breslau ein Theologiestudium. 1839 beendete er das Studium und kehrte für fast drei Jahre in sein Elternhaus nach Lohsa zurück. Gemeinsam mit Leopold Haupt
und Andreas Seiler [Handrij Zejler] trug er in dieser Zeit die bedeutende sorbische Liedersammlung 'Die Volkslieder der Wenden in der Ober- und Nieder-Lausitz' zusammen. In Anerkennung seiner Verdienste um die wendische Sprache verlieh ihm die Wendische Predigergesellschaft zu Leipzig 1839 ihre Ehrenmitgliedschaft.

1847 war Schmaler Mitbegründer des sorbischen Kultur- und Wissenschaftsvereins Maćica Serbska
. Zur selben Zeit engagierte er sich im Umfeld der 1848er Revolution auch politisch für die kulturellen Rechte des sorbischen Volkes. Die sächsische Regierung machte den Sorben in dieser Hinsicht Zugeständnisse, und 1850 wurde an einigen Schulen Sorbischunterricht eingeführt. Schmaler wurde 1850 der erste Sorbischlehrer am Bautzener Gymnasium. Auch an der Bautzener Stadtschule erteilte er Unterricht. Im Rahmen dieser Tätigkeit verfasste er einige Lehrbücher.

Im darauffolgenden Jahr gründete Schmaler in Bautzen eine eigene Verlagsbuchhandlung. Er verlegte ab 1852 die Wochenzeitung 'Tydźenska
nowina', aus der 1854 die bis heute bestehenden 'Serbske Nowiny' hervorgingen, deren erster Herausgeber und Redakteur ebenfalls Schmaler war. Zudem gab er zwischen 1852 und 1856 die Jahrbücher für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft heraus, die nicht zuletzt auch im Ausland hohes Ansehen unter den Sprachwissenschaftlern erlangten. Von 1865 bis 1868 gab Schmaler auch das Slawische Zentralblatt – Wochenschrift für Literatur, Kunst, Wissenschaft und nationale Interessen des Gesamtslawentums heraus.

Schmaler gehörte zu den Verfechtern eines kulturellen Panslawismus und war ein Anhänger der Theorie von der slawischen Wechselseitigkeit. Insbesondere für sein eigenes kleines Volk erhoffte er sich durch kulturelle Kontakte von den großen slawischen Nationen Anregung und Förderung für die sorbische Kultur in den Lausitzen. Zwischen 1859 und 1883 unternahm Schmaler mehrere Reisen nach Russland, um unter anderem Spenden für die Finanzierung seiner nationalen Kulturvorhaben herbeizuschaffen.

Schmaler starb in Bautzen. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Protschenberg-Friedhof.
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