Ludwig Bölkow
* 30. Juni 1912 in
Schwerin
† 25. Juli 2003 in Grünwald bei München
Deutscher Ingenieur, Flugzeugkonstrukteur und Unternehmer. Bölkows Vater
war Werkmeister bei Anton Herman Gerard Fokker
in Schwerin, machte sich aber Anfang der 1920er Jahre nach dem Weggang Fokkers aus Schwerin als Polsterer und Dekorateur selbständig.
Nach seinem Abitur am Realgymnasium in Schwerin im Frühjahr 1932 studierte Bölkow von Herbst 1933 bis Anfang 1939 an der Technischen Hochschule in Charlottenburg
Maschinenbau, Fachrichtung Flugzeugbau. Ab März 1939 arbeitete er in der Abteilung Aerodynamik des Projektbüros der Messerschmitt
AG
in Augsburg, wo er an der Entwicklung der Bf 109G , der Me 210
sowie des ersten serienmäßig einsatzfähigen düsengetriebenen Jagdflugzeugs der Welt, der Messerschmitt Me 262
beteiligt war. 1943 wurde ihm die Leitung eines Entwicklungsbüros in Wiener Neustadt übertragen, das für die Konstruktion der Bf 109K
verantwortlich zeichnete. Im Januar 1944 zog das Projektbüro nach Oberammergau um. Dort arbeitete Bölkow bis zum
Kriegsende. 1946
startete Bölkow in Stuttgart ein Ingenieurbüro für moderne Kameras, industrielle Großautomaten und rationelle
Baumethoden in Stuttgart-Degerloch und begann sich 1954 mit seiner Firma Bölkow-Entwicklungen KG wieder der Luftfahrt zuzuwenden. 1958 wurde das Ingenieurbüro nach Ottobrunn verlegt, und ein Jahr später begann eine Zusammenarbeit mit Heinkel
und Messerschmitt
unter dem Namen „Entwicklungsring Süd“. Zwischen 1959 und 1965 legte Bölkow mit der Übernahme der Waggon- und Maschinenbau GmbH Donauwörth
den Grundstein für das Eurocopter-Werk
in Donauwörth. Seit den späten 1960er Jahren wurde dort der Hubschrauber Bo 105
in Serie gefertigt. Bölkow entwickelte einen revolutionären Rotorkopf, welcher nahezu unverändert auch heute noch im Eurocopter EC 145
eingesetzt wird.
Im März 1960 gründet Bölkow eine Niederlassung in Laupheim, aus der die heutige Diehl Aircabin
hervorging. Hier baute er einen Teil seiner sehr leichten und wendigen Hightech-Segel- und Motorflugzeuge, zum Beispiel die Fs 24 Phönix
aus Glasfaserverbundwerkstoffen.
1965 gründete Bölkow die Bölkow GmbH, die 1968 mit der Messerschmitt AG und 1969 mit dem Hamburger Flugzeugbau zur Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH (MBB)
fusionierte. Aus der Geschäftsführung dieser Firma schied er 1977 aus . MBB ging Anfang der 1990er Jahre in der Daimler Aerospace AG (DASA) auf. Diese wiederum wurde Teil des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns
EADS .
Von 1983 an baute er die Ludwig-Bölkow-Stiftung
und die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie
auf. In der Stiftung betrieb er Systemforschung für Energieerzeugung, biologische Landwirtschaft und futuristische Verkehrstechniken.
Vor allem im Konzept einer solaren Wasserstoff-Wirtschaft sah Bölkow sein
ingenieurwissenschaftliches Testament. Dort wurden Pläne für Solarfabriken in der Wüste und
für eine effiziente Speicherung von Wasserstoff als Energieträger
erarbeitet .
Weitere
Infos:
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Kommentar
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Ab März 1939 arbeitete Ludwig Bölkow im Projektbüro der Messerschmitt AG in Augsburg an der Entwicklung des ersten serienmäßig einsatzfähigen düsengetriebenen Jagdflugzeugs der Welt, der Messerschmitt Me
262 .
Zitate
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Atomkraft geht nicht. Im 21. Jahrhundert kommt der Strom aus Solarzellen.
Ein Unternehmen ist kein Zustand, sondern ein Prozess.
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