Attentat vom 20. Juli 1944
Das Attentat auf Adolf Hitler und der versuchte Staatsstreich vom 20. Juli 1944 unter dem Namen
'Operation Walküre' waren Zeichen einer Opposition gegen den Nationalsozialismus.
Das Attentat wurde von Claus Schenk Graf von Stauffenberg
im Führerhauptquartier 'Wolfsschanze'
in Ostpreußen mit einem Sprengsatz verübt. Stauffenberg stellte den
Sprengsatz neben einem massiven Tischblock in einer Besprechungsbaracke ab und verließ unter
einem Vorwand den Raum. Die Sprengladung detonierte um 12:42 Uhr. Von den 24
anwesenden Personen überlebten Hitler und weitere 19 Personen.
Der
damalige Generalstabschef des Heeres, Generaloberst Ludwig Beck trat im August
1938 von seinem Amt zurück, blieb aber treibende Kraft der zum Staatsstreich entschlossenen Militärkreise. Beck, der nach einem erfolgreichen Attentat auf Hitler Staatsoberhaupt werden sollte, hielt engen Kontakt zu Carl Friedrich
Goerdeler , dem Kopf
deines zivilen Widerstands, der für das Amt des Reichskanzlers vorgesehen war. In Abstimmung mit Beck und Goerdeler erarbeitete der Chef des Allgemeinen Heeresamts, General der Infanterie Friedrich
Olbricht , die "Walküre-Pläne", mit denen die Verschwörer sich beim Umsturz die vollziehende Gewalt sichern wollten.
Im Herbst 1943 forderte Olbricht den Oberstleutnant Claus Schenk Graf von Stauffenberg
für das Heeresamt an, der in den folgenden Monaten entschlossen war, ein Attentat auf Hitler
zu unternehmen. Auch Stauffenbergs enger Mitstreiter Generalmajor Henning von Tresckow
drängte angesichts der aussichtslosen militärischen Situation Deutschlands im Sommer 1944 zur Ermordung Hitlers, um dem In- und Ausland zu zeigen,
"dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat".
Nachdem bereits mehrere Attentatsversuche gescheitert waren, legte Stauffenberg - inzwischen Oberst und Stabschef des Befehlshabers des Ersatzheeres Fromm - am 20. Juli 1944 im "Führerhauptquartier Wolfsschanze" bei einer Lagebesprechung mit Hitler eine Bombe. Als bekannt wurde, dass Hitler den Anschlag nur leicht verletzt überlebt hatte, zeichnete sich bereits das Scheitern des Umsturzversuches ab. Gegen 21 Uhr bestellte Olbricht seinen bei einer Dienststelle der Luftwaffe in Bernau bei Berlin tätigen Schwiegersohn, Major Friedrich Georgi
, zu sich und erläuterte ihm seine Beweggründe und die politische Notwendigkeit des Attentats. Georgi gelang es, den bereits von hitlertreuen Einheiten umstellten Bendlerblock mit belastendem Material aus Olbrichts Panzerschrank zu verlassen.
Das Wachbataillon war vom Berliner Stadtkommandanten, Generalleutnant Paul von
Hase , einem der Beteiligten am Umsturzversuch,
dafür vorgesehen, während der Operation Walküre das Regierungsviertel abzusperren und u. a. Joseph Goebbels
zu verhaften. Major Remer
führte diesen Besetzungsbefehl zunächst aus. Goebbels verband Remer telefonisch mit Adolf
Hitler , der Remer telefonisch den Befehl erteilte, den Putsch niederzuschlagen.
Remer verhaftete daraufhin seinen Vorgesetzten von Hase und trug damit zum Scheitern der Operation Walküre
bei. Ab 17:42 Uhr wurde wiederholt im Rundfunk die Nachricht vom Überleben Hitlers gebracht.
Gegen 23 Uhr erklärte der Befehlshaber des Ersatzheeres Generaloberst Friedrich Fromm
die Verschwörer in Berlin für verhaftet und verkündete unverzüglich Todesurteile wegen Hochverrats. Während Georgi überlebte, wurden
Olbricht, Schenk Graf von Stauffenberg und einige andere noch in der Nacht zum 21. Juli 1944 im Hof des Bendlerblocks erschossen. Dem ebenfalls dort anwesenden Beck war kurz zuvor
ehrenhalber ein Revolver überreicht worden. Nachdem er sich auch mit einem zweiten Schuss nicht tödlich getroffen hatte, erhielt der schwerverletzte Beck nach einiger Zeit von einem Angehörigen des Wachkommandos den Todesschuss.
Zeitweilig erfolgreicher verlief der Umsturz in Paris, wo der Militärbefehlshaber in Frankreich, Carl Heinrich von Stülpnagel
, mit Vertrauten über 1.200 Mitglieder des Sicherheitsapparates inhaftierte. Als sich jedoch der Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Hans Günther von
Kluge , dem Umsturzversuch verweigerte, war auch das Schicksal der Putschisten in Frankreich besiegelt. Stülpnagel wurde nach einem gescheiterten Selbstmordversuch solange in einem Krankenhaus gepflegt, bis er vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt werden konnte.
Die Teilnehmer der Verschwörung wurden vom Volksgerichtshof unter Roland Freisler
zum Tode verurteilt.
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