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Mittwoch, 24. Juli 2013

Friedrich von Logau 

* Januar 1605 auf Gut Dürr-Brockuth bei Nimptsch , Schlesien
† 24. (oder 25.) Juli 1655 in Liegnitz


Deutscher Dichter des Barock.

 

Friedrich entstammte dem alten schlesischen Adelsgeschlecht von Logau und war der Sohn des Gutsbesitzers Georg von Logau. Seinen Vater verlor er im Jahr seiner Geburt, seine Mutter verheiratete sich erneut. Logau besuchte von 1614 bis 1625 das Gymnasium zu Brieg. 1625 immatrikulierte er sich an der Universität Altdorf bei Nürnberg und studierte dort zwei Jahre Jura. 1633 übernahm er das verschuldete und wenig ertragreiche Familiengut Dürr-Brockuth, das er auch in Zeiten der Kriegsnöte behielt. Logau geriet in immer drückendere Not, so dass er 1644 trotz starker innerer Abneigung gegen die Zwänge des Hoflebens eine nur mäßig dotierte Stelle als herzoglicher Rat am Hofe Ludwigs IV. von Brieg annahm, mit dem er nach der Neueinteilung der Herzogtümer 1654 nach Liegnitz übersiedelte. Im Sommer 1654 wurde er zum Regierungsrat und Hofmarschall befördert.

Als Verfasser von mehr als dreitausend Epigrammen („Sinngedichten“) tadelte er Untugenden, wie Putzsucht, Heuchelei und Habsucht sowie die „Ausländerei“ mit ihrer Sprachverwilderung und Nachäfferei. Er beklagte den verheerenden Krieg, mahnte seine Landsleute zur Vaterlandsliebe und äußerte kritische Ansichten zum Wirken der Politiker. Anerkennung zu Lebzeiten erfuhr Logau, als er 1648 zusammen mit den Herzögen Christian und Ludwig von Brieg in die Fruchtbringende Gesellschaft
berufen wurde. Nach seinem Tod geriet Logau in Vergessenheit, bis er von Lessing wiederentdeckt wurde.

 

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Zitate

Was heißt politisch sein?
Verdeckt im Strauche liegen,
Fein zierlich führen um
und höflich dann betrügen.

Stinkend Käs und Wahrheit
Liegt bei Höfen abseit.

Ein Geizhals und ein fettes Schwein,
Kann erst im Tode nützlich sein.

Wenn Torheit täte weh, o welch erbärmlich Schrei´n 
würd’ in der ganzen Welt in allen Häusern sein!

Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich klein.

Sich selbst bekriegen
ist der schwerste Krieg,
sich selbst besiegen
ist der allerschönste Sieg.

Freude, Mäßigkeit und Ruh
schließt dem Arzt die Türen zu.

Was bringt den Mann zum Amte?
Vermutlich seine Kunst?
Gar selten, was denn anders?
Fast immer Geiz und Gunst.

O Welt, bei deinen Sachen
ist Weinen mehr als Lachen.

Zum Werke von dem Wort
ist oft ein weiter Ort.

Juristen sind wie Schuster, die zerren mit den Zähnen
das Leder; sie die Rechte, dass sie sich müssen dehnen.

Juristen, Ärzte, Prediger sind alle drei beflissen,
Die Leute zu purgieren an Säckel, Leib, Gewissen.

Würfel, Weiber, Wein,
bringen Lust und Pein.

Was sind gute Freunde?
Sie sind vermummte Feinde;
Wenn von mir weicht das Glücke,
Entblößt sich ihre Tücke.

Die Politiker
Anders sein und anders scheinen,
Anders reden, anders meinen,
Alles loben, alles tragen,
Allen heucheln, stets behagen,
Allem Winde Segel geben,
Bös´ und Guten dienstbar leben,
Alles Tun und alles Tichten*
Bloß auf eignen Nutzen richten:
Wer sich dessen will befleißen,
Kann politisch heuer heißen.
                                                                      *Dichten

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