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Mittwoch, 18. September 2013

Die Schlacht von Konitz

am 18. September 1454
 
zwischen Polen und dem Deutschen Orden
während des Dreizehnjährigen Krieges . Sieg des Ordensheeres unter Heinrich Reuß von Plauen (rechts) über ein mehr als doppelt so großes polnisches Heer unter Kasimir IV   (links).

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Der Deutsche Orden hatte seit 1245 ständig im Krieg gegen Litauen und ab dem 14. Jahrhundert auch gegen Polen gestanden. Er hatte 1410 bei Tannenberg eine schwere Niederlage hinnehmen müssen, und die Friedensschlüsse von Thorn 1411, Melnosee 1422 und Brest 1435 legten ihm schwere auch finanzielle Lasten auf. Nachdem der Orden bisher ohne Steuererhebung ausgekommen war, sah sich nun der Hochmeister von Rusdorf gezwungen, die preußischen Stände (die Städte und die Ritterschaft) zur Tilgung der Kriegsschulden heranzuziehen. 

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Dieses Vorgehen ließ die Stände fürchten, ihren Einfluss und ihre Rechtsstellung zu verlieren, und so gründeten am 14. März 1440 19 Städte und 53 Ritter den „Bund vor Gewalt“, auch „Preußischer Bund“ genannt. Zunächst nur als Schutzbündnis zur Wahrung eigener Interessen gedacht, verliefen die Verhandlungen mit den Hochmeistern Rusdorf und dessen Nachfolger Konrad von Erlichshausen in friedlicher Atmosphäre, obwohl die Bundessatzung keine Anerkennung fand. Das Verhältnis änderte sich mit der Amtsübernahme des Hochmeisters Ludwig von Erlichshausen im Jahre 1450. Dieser lehnte sämtliche Forderungen des Bundes ab und erwirkte am 1. Dezember 1453 einen Rechtsspruch des Kaisers Friedrich III. , mit dem der Bund für ungesetzlich erklärt und seine Auflösung gefordert wurde. Dies war für den Bund der Anlass, dem Orden den offenen Kampf anzusagen. Er sah den Treueeid des Hochmeisters gegenüber den Ständen als gebrochen an und trug verschiedenen europäischen Herrschern die Landesherrschaft über den Ordensstaat an.
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Anfang 1454 heiratete Kasimir IV., König von Polen, Großfürst von Litauen, Elisabeth von Habsburg, eine Cousine 2. Grades des Kaisers. Im Rahmen der Hochzeitsfeiern handelten Vertreter des Preußischen Bundes ein militärisches Bündnis zur Beseitigung der Ordensherrschaft aus. Nun begann der Aufstand des Bundes, der als „Dreizehnjähriger Krieg“ oder „Preußischer Städtekrieg“ in die Geschichte einging. Die Preußen errangen schnelle Siege und hatten bald die Mehrzahl der Ordensburgen erobert. Schließlich befanden sich nur noch die Ordensburg Marienburg und die Burgen in Stuhm und Konitz im Besitz des Ordens. Deren Verteidigung hatte der Großspittler [
Leiter der Krankenhäuser] des Ordens, Heinrich Reuß von Plauen , selbst in die Hand genommen. Zur Verstärkung der eigenen Truppen warb er kampferfahrene Söldner der Hussitenkriege aus Schlesien und Mähren an.
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Am 9. September 1454 brach König Kasimir von Thorn mit seinem Heer nach Konitz auf. Das Kommando führte er selbst. Am 17. September 1454 erreichte das verbündete Heer die Stadt und Burg Konitz, wo Heinrich Reuß von Plauen mit einer nur kleinen Besatzung lagerte. Kasimirs Späher hatten ihm berichtet, dass dort wohl am nächsten Tag das schlesisch-mährische Söldnerheer unter Bernhard von Zinnenberg
und Herzog Rudolf von Sagan eintreffen würde. Das Söldnerheer war 9.000 Reiter und 6.000 Fußsoldaten stark, während Kasimir über ein Heer des polnischen Adelsaufgebots von 12.000 Reitern und 6.000 Fußsoldaten, darunter 2.000 Söldnern des Preußischen Bundes, verfügte.
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Kasimir plante, das Söldnerheer bei dessen Eintreffen anzugreifen. Am 18. September 1454 traf das Söldnerheer des Ordens bei Konitz ein. Die polnischen Reiter erzielten den ersten Erfolg, indem sie im Gefecht mit der ihnen entgegeneilenden böhmischen Söldnerreiterei deren Kommandeur Herzog Rudolf von Sagan töteten und den Heerführer Bernhard von Zinnenberg gefangen nahmen. Eine Abteilung von 3.000 Reitern unternahm jedoch angesichts des Todes ihres Herzogs einen wilden Gegenangriff, der bis nah die Mauern von Konitz heran vorstieß. In diesem Augenblick unternahm Heinrich Reuß von Plauen mit 200 Ordensrittern von Konitz aus einen Ausfall. Dies stiftete Unordnung und Verwirrung im polnischen Heer, die sich bald zu Panik steigerte. Zinnenberg wurde bald wieder befreit. Die Ordenstruppen verfolgten die flüchtenden Polen und töteten Tausende von ihnen, viele ertranken auch in der panischen Flucht in den nahen Sümpfen. 
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Die Niederlage des polnischen Heeres war schwer. 3.000 Mann waren gefallen, 1.700 Polen wurden gefangen genommen. König Kasimir entkam nach Thorn. Das Ordensheer verlor dagegen nur 60 Mann und 2 Ordensritter. Die Ordenssöldner erbeuteten alle schweren Geschütze und den 400 Wagen umfassenden Tross der Polen.
Im Gefolge der Schlacht unterwarfen sich die meisten der mittleren und kleineren Städte des Preußischen Bundes wieder dem Orden. Polen schied für die nächsten zehn Jahre faktisch aus dem Dreizehnjährigen Krieg aus.

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Schließlich kam es aufgrund allgemeiner Erschöpfung zu einer Pattsituation. Der Orden konnte seine Söldner nicht mehr entlohnen und musste aus diesem Grunde sogar sein Haupthaus, die Marienburg, aufgeben. Die Burg wurde den unbezahlten Söldnern verpfändet, die sie umgehend an den König von Polen verkauften. Letztlich gab so die höhere Finanzkraft der aufständischen Städte, welche alle Kriegskosten selber bezahlten, darunter insbesondere Danzigs, den Ausschlag. Im Zweiten Frieden von Thorn verlor der Orden 1466 Pommerellen, das Kulmerland, das Ermland und die Marienburg.

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