Weihe
des Tannenberg-Nationaldenkmals
am 18. September 1927
durch
Reichspräsident Paul von
Hindenburg
.
Vom
27.bis 29. August 1914 fand die Schlacht bei Tannenberg
im I. Weltkrieg statt; Es gelang der deutschen Armee unter dem Oberbefehl
Paul von Hindenburgs, die russische Narew-Armee einzuschließen und zu vernichten. Der russische Vorstoß nach Deutschland
wurde gestoppt, und es begann die Befreiung Ostpreußens. Am
31. August 1919 wurde das fünfjährige Jubiläum der Schlacht nahe Sauden bei Hohenstein (Ostpreußen) auf dem späteren
Denkmalsplatz begangen. An der ersten Tannenbergfeier, organisiert vom 'Ostdeutschen
Heimatdienst', nahmen ca. 100.000 Menschen teil. Diese Feier diente auch als Abschiedsfeier für das nach dem Versailler Vertrag aufzulösende
alte deutsche Heer. Bei dieser Feier wurde erstmalig die Vorstellung geäußert, ein Gedächtnismal für die siegreiche Tannenbergschlacht und einen Ort für nationale Feierstunden zu errichten. Ein Denkmalsausschuss wurde einberufen, der sich den Bau eines Denkmals zur Aufgabe machte.
Im Jahr 1924 stellte auf Anregung des Bürgermeisters, Karl Severin, der Magistrat der Stadt Hohenstein ein vierzig Morgen großes Grundstück für den Denkmalsbau kostenlos zur Verfügung. Auf diesem Gelände fand auch die erste Tannenbergfeier statt.
Am 31. August 1924 wurde der Grundstein für das Tannenbergdenkmal gelegt,
unter Anwesenheit Hindenburgs und anderer Generäle. An der Veranstaltung
nahmen ca. 50.000 Menschen teil. Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine Pläne über die Form des zukünftigen Denkmals vorhanden.
Im September 1924 wurde ein Wettbewerb über die Gestaltung des Denkmals wird ausgelobt. An diesem Wettbewerb
beteiligten sich deutschlandweit 352 Bewerber mit 385 Entwürfen. Am 24. April 1925
fand
in Königsberg die Auswahl unter den eingereichten Entwürfen für den Denkmalsbau statt. Die Jury
entschied sich einstimmig für den Entwurf der Berliner Architekten Walter
und Johannes Krüger .
Im November 1925 beantragte der Tannenberg-Denkmals-Verein beantragt beim preußischen Ministerium für Wohlfahrtspflege die Durchführung einer öffentlichen Spendensammlung. Dieser Antrag
wurde mit dem Hinweis auf die angespannte wirtschaftliche Lage im Deutschen Reich abgelehnt.
Nach dem plötzlichen Tod des amtierenden Reichspräsidenten Friedrich
Eberts
am 28. Februar 1925 wurde Hindenburg am 26. August 1925 zum Reichspräsidenten gewählt.
Im Oktober 1925 wurde der Tannenberg-Denkmal-Auschuss in den Tannenberg-Nationaldenkmal-Verein e.V. umgewandelt.
Im Mai 1926 beschloss der Vorstand des Denkmalsvereins, mit dem Bau eines Turmes zu beginnen. Es
war geplant, vorläufig nur einen Turm zu errichten, jedoch gelingt es, den gesamten Rohbau bis zur Einweihung fertig zu stellen.
Ende 1926 beantragte der Werbeausschuss des Tannenberg-Denkmals-Verein erneut
eine öffentliche Spendensammlung. Der Antrag wurde genehmigt und vom Reich und den Bundesstaaten ausdrücklich unterstützt.
Am 18. September 1927 fand die Einweihung des Tannenbergdenkmals in
Anwesenheit von Reichspräsident Paul von Hindenburg statt. Hindenburg hielz
bei diesem Anlass seine berühmte Rede über die Kriegsschuldlüge. Ein Teil seiner Rede
wurde in Bronze gegossen, die Tafel später neben dem Haupteingang angebracht.
Am 25. August 1929 wurden bei einer Feierstunde ca. 50 Ehrentafeln für die an der Schlacht bei Tannenberg 1914 beteiligten Regimenter eingeweiht.
Etwa 30.000 Besucher waren anwesend. Am 18. April 1932 reiste während
des Wahlkampfes zur Neuwahl des Reichspräsidenten Adolf Hitler
nach Königsberg in Ostpreußen und besuchte auf dem Rückweg als Privatmann das Tannenbergdenkmal zum ersten Mal.
Am 2. August 1934 starb Hindenburg auf seinem Gut Neudeck. Adolf Hitler überredete die Familie, Hindenburg im Tannenbergdenkmal beizusetzen.
Am 7. August 1934 fanden die Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen
Reichspräsidenten statt; sein Sarg wurde vorerst, bis zur Fertigstellung der Gruft, im Turm II aufbewahrt. Die Gebrüder Krüger
bekamen den Auftrag, das Denkmal entsprechend umzugestalten. Am 2. Oktober 1935,
am Geburtstag Hindenburgs, wurde der Sarkophag in der neu erbauten Gruft beigesetzt. Adolf Hitler
erhob das Tannenbergdenkmal zum Reichsehrenmal.
Im Januar 1945 entfernten deutsche Truppen die Särge Hindenburgs und
seiner Frau aus der Gruft und die Banner aus dem Fahnenturm. Särge und Fahnen
wurden auf dem Rückzug mitgenommen. Die Hindenburggruft wurde gesprengt.
Am 25. August 1946 wurden - ohne Beteiligung der Öffentlichkeit - die
beiden Särge in der Marburger Elisabeth-Kirche beigesetzt. 1948 wurden
die Ruinen des Denkmals
von den polnischen Eindringlingen abgetragen.
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