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Donnerstag, 26. September 2013

Fritz Wunderlich

* 26. September 1930 in Kusel
† 17. September 1966 in Heidelberg

Deutscher Sänger: Lyrischer Tenor.

 

Wunderlich wuchs in einfachen Verhältnissen in Kusel in der Pfalz auf. Sein aus Thüringen stammender Vater war Cellist, Kapellmeister und Chordirigent, seine im Erzgebirge geborene Mutter Violinistin. In Kusel betrieben die Eltern kurzzeitig eine Gastwirtschaft. Der Vater litt an einer schweren Kriegsverletzung und nahm sich das Leben, als Fritz Wunderlich fünf Jahre alt war. Daraufhin verarmte die Familie vollständig. Die Mutter gab Musikunterricht, und schon früh lernte Wunderlich verschiedene Musikinstrumente und begleitete Mutter und Schwester, wenn sie abends zur musikalischen Unterhaltung aufspielten. Später konnte er sich so auch sein Musikstudium mit Tanzmusik selbst finanzieren.

1956 heiratete er die Harfenistin Eva Jungnitsch. Das Ehepaar hatte drei Kinder. Die Familie wohnte zunächst in Stuttgart, später in München.

Wunderlich spielte von Jugend an Unterhaltungsmusik in verschiedenen Gruppen und erhielt ersten Gesangsunterricht in Kaiserslautern. Er studierte von 1950 bis 1955 an der Musikhochschule Freiburg zunächst Horn, später Gesang. Seinen ersten offiziellen Opernauftritt hatte er 1954 bei einer Hochschulaufführung in Freiburg als Tamino in Mozarts Zauberflöte. Daraufhin wurde er schon 1955 an die Württembergische Staatsoper in Stuttgart engagiert. Als er dort - ebenfalls als Tamino - für einen erkrankten Kollegen einspringen musste, wurde er über Nacht zum Star.

Ab 1959 war er an der Bayerischen Staatsoper München verpflichtet. Ab 1962 gastierte er an der Wiener Staatsoper, deren Ensemble er ab 1963 bis zu seinem Tod angehörte. Seit 1959 war er regelmäßig Gast der Salzburger Festspiele, Engagements führten ihn unter anderem nach Berlin, Aix-en-Provence, Venedig, Buenos Aires, London, Edinburgh und Mailand.

Wunderlich war auf dem Höhepunkt seiner Karriere, als er sich, kurz vor seinem 36. Geburtstag, beim Sturz von einer Treppe im Jagdhaus von Freunden im Kraichgau, einen Schädelbruch zuzog, an dem er am darauffolgenden Tag in einer Klinik in Heidelberg starb. Er wurde in München beigesetzt.

Berühmt wurde Wunderlich durch seine strahlende, klare, über zwei Oktaven ausgeglichene Stimme. Außergewöhnlich waren seine sängerische Intensität und sein Vermögen, sich in eine Rolle einzufühlen. Bis heute gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Sänger. Einige seiner bekanntesten Rollen waren der Tamino in Mozarts Zauberflöte, der Belmonte in der Entführung aus dem Serail, der Almaviva in Rossinis Der Barbier von Sevilla und der Henry in Die schweigsame Frau von Richard Strauss. Als bedeutender Mozartsänger setzte er neue Maßstäbe, die bis heute noch Gültigkeit haben.

 

In Stuttgart und bei den Schwetzinger Festspielen wirkte er auch an Uraufführungen moderner Opern mit. Erwähnenswert sind auch sein Lenski in Tschaikowskis Eugen Onegin sowie seine herausragende Interpretation des Palestrina in der gleichnamigen Oper von Hans Pfitzner . Neben der Oper umfasste sein Repertoire auch die Tenorpartien der großen Oratorien, Operetten, Lieder und Unterhaltungsmusik.  

 

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