godaddy web stats
Mittwoch, 27. Februar 2013

Iwan Petrowitsch Pawlow

* 26. September 1849 in Rjasan
† 27. Februar 1936 in Leningrad

Russischer Mediziner und Verhaltensforscher.

 

Pawlow verbrachte seine Kindheit, Schulzeit und die Ausbildungszeit bis zum Universitätsstudium in Rjasan, der südöstlich von Moskau am Wolga-Nebenfluss Oka gelegenen Hauptstadt des damaligen Gouvernements. Sein Vater wirkte an einer der mehr als zwanzig russisch-orthodoxen Kirchen der Stadt. Von 1860 bis 1864 besuchte er die geistliche Lehranstalt, in den darauffolgenden fünf Jahren das geistliche Seminar. Bald wandte sich sein Interessen der Naturwissenschaft zu. Schon als 17-Jähriger hatte Pawlow Iwan Michailowitsch Setschenows, seit 1860 a. o. Professor an der Medizinisch-Chirurgischen Akademie in Petersburg, Schrift 'Die Reflexe des Gehirns' gelesen, eine Anregung zu seinen späteren Untersuchungen der höheren Nerventätigkeit der Tiere.

1870 zog Pawlow nach Petersburg, um dort zu studieren. Zuerst hatte er sich an der juristischen Fakultät eingetragen, sattelte dann aber schnell auf die physikalisch-mathematische Fakultät um. Nach einem Studienjahr legte Pawlow bei Mendelejew
, der 1869 das periodische System entdeckt hatte, sein erstes Examen ab. Der erste wissenschaftliche Vortrag Pawlows fand 1874 vor der Petersburger Gesellschaft der Naturforscher statt, wo er über seine Forschungsergebnisse berichtete.

Im Herbst 1875 ließ sich der 26-Jährige in den Lehrgang der Medizinisch-Chirurgischen Akademie eintragen, nicht um Arzt zu werden, sondern um sich für einen Lehrstuhl der Physiologie zu qualifizieren. Sein neuer Lehrer war C. Ustimowitsch
, dessen Laboratorium eines der ersten in Russland war, das sich der experimentellen Physiologie widmete. Pawlows Arbeit hier befasste sich mit dem Nachweis des Akkomodationsmechanismus der Blutgefäße. Während der Ferien 1877 war Pawlow zum ersten Male bei Rudolf Heidenhain in Breslau, um dessen Arbeitsweise zur Erforschung der Verdauung kennenzulernen.

 

Er war der Überzeugung, dass Verhalten auf Reflexen beruhen kann, und entdeckte das Prinzip der Klassischen Konditionierung. Dabei unterschied er zwischen unkonditionierten (auch natürlich genannten) und konditionierten Reflexen (die durch Lernen erworben werden). Am bekanntesten ist der sogenannte 'Pawlowsche Hund' : ein Forschungsprojekt, welches unmittelbar aus seinen mit dem Nobelpreis gewürdigten physiologischen Studien hervorging. Bei diesen Studien stellte Pawlow fest, dass die Speichelsekretion eines Hundes nicht erst mit dem Fressvorgang beginnt, sondern bereits beim Anblick der Nahrung. Auch ein anderer Reiz, zum Beispiel ein Klingelton, kann die Sekretion von Speichel und anderen Verdauungssäften auslösen, wenn er regelmäßig der Fütterung vorausgeht. Pawlow erklärte das Geschehen durch das mehrmalige Zusammentreffen des Reizes mit der anschließenden Futtergabe. Irgendwann reicht dann bereits der vormals neutrale Reiz aus, um die Speichelsekretion auszulösen. Pawlow bezeichnete dies als konditionierten Reflex.

Pawlows zeigte, welche vielfältigen Möglichkeiten das zentrale Nervensystem bei der Herstellung eines Gleichgewichts von äußerem Milieu und Organismus besitzt. Er fand auch heraus, wo die Grenzen dafür liegen. Er entdeckte, wie Störungen im Nervensystem entstehen und konnte so bei Hunden experimentell Neurosen erzeugen und wieder heilen. 

Weitere Infos:  

Register:  
Email:   Quelle: Internet
nach oben