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Samstag, 5. Oktober 2013

Gründung der Kieler Universität 

am 5. Oktober 1665 im Kieler Schloss.    
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Als Christiana Albertina bzw. Academia Holsatorum Chiloniensis (Holsteinische Universität zu Kiel) gründete Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf die Kieler Universität. Der Lehrbetrieb der nördlichsten Universität im Heiligen Römischen Reich begann im ehemaligen Kieler Kloster mit siebzehn Professoren und 162 Studenten. Der Herzog behielt sich und seinen Nachfolgern das Privileg vor, selbst als Rektor (Rector magnificentissimus) zu fungieren, die Leitung der Hochschule lag daher faktisch beim Prorektor (dem Prorector magnificus). 

 

Die Universität gliederte sich von Beginn an in die klassischen vier Fakultäten: Theologie, Jura, Medizin und die Freien Künste. Die Finanzierungsmittel der Kieler Universität stammten aus den Erträgen des Amtes Bordesholm, weshalb die Professoren auch noch lange in der Bordesholmer Klosterkirche bestattet wurden.

 

Zwei Entwicklungen hatten die Gründung der Universität beeinflusst: Zum einen war der Bedarf an gut ausgebildeten Geistlichen mit der Reformation drastisch angestiegen, und zum Zweiten drängten mehr und mehr gut ausgebildete Bürgerliche in die Verwaltung, wo sie als Beamte wichtige Aufgaben übernahmen. Die schleswig-holsteinschen Herzogtümer mussten bisher ihr Personal von ausländischen Universitäten beziehen, teils aus Kopenhagen, teils aus Rostock und Greifswald oder von den international angesehenen Universitäten wie Paris, Leiden oder Bologna. 

 

Aus diesem Grunde hatte schon Johannes Bugenhagen in der Kirchenordnung von 1542/1544 die Gründung einer eigenen Lehranstalt angeregt. Am Ende des 16. Jahrhunderts tauchten erstmals Pläne auf, in den Herzogtümern eine eigene, richtige Universität zu gründen. Doch die Kriege zu Beginn des 17. Jahrhunderts und die Rivalität zwischen der königlichen und der herzoglichen Linie ließen die Pläne scheitern. Seit 1640 bemühte sich Herzog Friedrich III beim Kaiser um ein Privileg, das ihm die Einrichtung einer Universität genehmigen sollte, was 1652 ausgestellt wurde. Sein Sohn Christian Albrecht ließ die Pläne in die Tat umsetzen. Der Rat der Stadt Kiel stellte der Universität das ehemalige Franziskanerkloster kostenlos zur Verfügung. In der Stadt besaß die Universität eine eigene Gerichtsbarkeit über die Professoren und die Studenten, diese zahlten auch keine Steuern und Abgaben. Im Januar 1666 nahm die Universität die ersten Doktorprüfungen ab und hatte damit ihren Betrieb vollständig aufgenommen.

 

In den nächsten einhundert Jahren dümpelte die Universität aber wegen Geldmangels vor sich hin. Erst unter der Regierung der russischen Zarin Katharina erwachte die Universität zu neuem Leben. Von ihr gingen wichtige Impulse aus, vor allem in der nationalen Frage um 1848 . Mit der Annexion der Herzogtümer durch Preußen 1866 wurde die Stellung der Universität derjenigen der anderen preußischen Universitäten angeglichen. Gegenwärtig gibt es gut 20.000 Studenten in Kiel.
 

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