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Mittwoch, 16. Oktober 2013

Walter Flex  

* 6. Juli 1887 in Eisenach
† 16. Oktober 1917 bei Peude auf der Insel Ösel 

Deutscher Schriftsteller und Lyriker.

 

Flex wurde geboren als zweiter der vier Söhne eines Gymnasialoberlehrers. Er besuchte das Karl-Friedrich Gymnasium in Eisenach bis zum Abitur Ostern 1906. Erste schriftstellerische Arbeiten erfolgten schon während seiner Schulzeit: Sein Drama "Die Bauernführer" wurde erstmals 1904 zugunsten des Eisenacher Gymnasiasten-Gesangvereins und später ein weiteres Mal 1921 bei einer Sammlung für ein Denkmal der gefallenen Schüler des Gymnasiums aufgeführt.  

Ab 1906 studierte Flex Germanistik und Geschichte an der Universität Erlangen. 1908 setzte er sein Studium in Straßburg  fort mit dem Ziel des Staatsexamens und der Promotion. Flex veröffentlichte zu dieser Zeit Erzählungen, Novellen und Gedichten. Das Drama 'Demetrius' wurde im Frühjahr 1909 am Eisenacher Stadttheater uraufgeführt. Flex finanzierte sein Studium in den Jahren 1910 bis 1913 durch die Tätigkeit als Hauslehrer bei der Familie des verstorbenen Reichsgründers Otto von Bismarck , zunächst in Varzin
(Hinterpommern) und dann in Friedrichsruh bei Hamburg. Im Oktober 1911 erlangte Flex den Doktorgrad. Im Herbst 1912 reiste  er mit den Bismarck-Enkeln ins Engadin. 

 

Seit Frühjahr 1913 war Flex als Hauslehrer bei Freiherr von Leesen in der Provinz Posen tätig. Eine Sehnensschwäche in der rechten Hand befreite Flex vom Militärdienst. Bei Kriegsbeginn meldete sich Flex im Sommer 1914 zum Militärdienst und erfuhr noch vom Tod seines jüngsten Bruders in der Marneschlacht vor seinem ersten Kampfeinsatz im Oktober 1914 Frankreich. Im März 1915 wurde Flex zur Offiziersausbildung nach Posen verlegt. Zum Leutnant befördert, diente er seit Mai 1915 zumeist an der Ostfront, vor allem in Nordostpolen und im Baltikum.

 

Im März 1915 wurde Flex zu einer Offiziersausbildung in das Warthelager bei Posen beordert. Zum Leutnant befördert, diente er seit Mai 1915 zumeist an der Ostfront, vor allem in Nordostpolen und im Baltikum. Hier lernte er den kriegsfreiwilligen Studenten der Theologie Ernst Wurche kennen, mit dem ihn in den folgenden Monaten eine innige Freundschaft verband. Der Tod Wurches bei einem Patrouillengang im August 1915 erschütterte Flex.

Dies Ereignis fand seinen literarischen Niederschlag in der autobiografischen Erzählung 'Der Wanderer zwischen beiden Welten'. Sie erschien im Oktober 1916 und wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem sensationellen Erfolg. Es wurde das erfolgreichste Buch eines deutschen Schriftstellers im Ersten Weltkrieg und eines der sechs erfolgreichsten deutschen Bücher im 20. Jahrhundert überhaupt. Darin verbinden sich Vaterlandsliebe mit jugendbewegter Naturpoesie. Für mindestens zwei Generationen deutscher Jugendlicher wurde das Werk zum Kultbuch schlechthin. Das im 'Wanderer' enthaltene Gedicht 'Wildgänse rauschen durch die Nacht' wurde bald mehrmals vertont und zu einem der bekanntesten deutschen Gedichte. 

1917 wurde Flex wegen seines literarischen Erfolges nach Berlin abkommandiert, um im Auftrag des Generalstabs an der Publikation 'Der Krieg in Einzeldarstellungen' mitzuwirken. Auf eigenen Wunsch wieder an die Ostfront versetzt, wurde Flex im Herbst 1917 beim deutschen Angriff auf der damals zu Russland gehörenden Insel Ösel mit der Führung einer Kompanie Infanterie betraut. Dabei erlitt er in der Nähe des Gutes Peudehof eine lebensgefährliche Verwundung, an der er einen Tag später im Lazarett von Peudehof verstarb. Begraben wurde er auf dem Dorffriedhof von Peude.  
 

 

Weitere Infos:    


1. Wildgänse rauschen durch die Nacht
Mit schrillem Schrei nach Norden –
Unstäte Fahrt! Habt acht, habt acht!
Die Welt ist voller Morden.

2. Fahrt durch die nachtdurchwogte Welt,
Graureisige Geschwader!
Fahlhelle zuckt, und Schlachtruf gellt,
Weit wallt und wogt der Hader.

3. Rausch' zu, fahr' zu, du graues Heer!
Rauscht zu, fahrt zu nach Norden!
Fahrt ihr nach Süden übers Meer –
Was ist aus uns geworden!

4. Wir sind wie ihr ein graues Heer
Und fahr'n in Kaisers Namen,
Und fahr'n wir ohne Wiederkehr,
Rauscht uns im Herbst ein Amen!

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