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Samstag, 26. OKtober 2013

Albrecht Daniel Thaer 

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* 14. Mai 1752 in Celle 

† 26. Oktober 1828 auf Gut Möglin bei Wriezen

Begründer der Agrarwissenschaft.

 

Sein Vater betrieb in Celle Arztpraxis und konnte dem Sohn eine ausgezeichnete Schulbildung finanzieren. Von 1770 bis 1774 studierte Thaer an der Universität in Göttingen Medizin. Schon als Student zogen die Professoren ihn bei jedem schweren Krankheitsfall hinzu. Nach dem Erwerb des medizinischen Doktortitels und gerade 22 Jahre alt, kehrte er nach Celle zurück und übte den Arztberuf aus. Nach dem Tod des Vaters 1778 übernahm er die Praxis und praktizierte dort drei Jahrzehnte erfolgreich als Arzt. Er wurde Stadtphysikus, Zuchthausarzt, ab 1780 kurfürstlicher Hofmedikus und ab 1796 Leibarzt des Landesherrn - Georg III. von England. 

 

In der Freizeit galt sein besonderes Interesse weiteren botanischen Studien, praktischen gärtnerischen Experimenten und vor allem kritischen Diskussionen mit bildungsinteressierten landwirtschaftlichen Kreisen. 1786 heiratete Thaer. Vor den Toren von Celle kaufte er Land, Wirtschaftsgebäude sowie ein Wohnhaus. Auf den Flächen stellte er pflanzenbauliche Versuche an. So wurde langsam aus dem Arzt und Gärtner ein Landwirt, der bestrebt war, die reine Ansicht der Natur und ihrer Gesetze zu erkennen und so wurde aus Liebhaberei Forschung, aus der Forschung sein Lebensberuf. Er blieb ein vielbeschäftigter Arzt, aber sein Herz gehörte der Landwirtschaft draußen. Im Jahr 1780 wurde Thaer in die Königlich-Kurfürstliche Landwirtschaftsgesellschaft berufen. 

Im Jahr 1802 gründete er in Celle in den Dammasch-Wiesen das erste deutsche Landwirtschaftliche Lehrinstitut (heute Thaers Garten). Dort erzielte er unter anderem mit der Fruchtwechselwirtschaft große Ertragssteigerungen. Es entstand in Celle eine weit und breit anerkannte Musterwirtschaft. Dem renommierten Mediziner ging der Ruf voraus, einer der besten landwirtschaftlichen Praktiker zu sein. In den folgenden Jahren wurde der Celler Betrieb zu einem regelrechten Wallfahrtsort für ökonomisch fortschrittlich denkende Landwirte. Seinen Arztberuf übte er noch bis 1804 aus, die Methodenlehre für die Agrarwirtschaft belegten aber den ersten Platz.

Im Jahr 1804 wechselte er in preußische Dienste. Im selben Jahr wurde ihm das Gut Möglin als erste deutsche landwirtschaftliche Akademie (Landwirtschaftliche Akademie Möglin) zur Verfügung gestellt. Er veräußerte sein Anwesen in Celle, seine Familie sowie einige Mitarbeiter siedelten mit nach Möglin um. Auf Möglin gab es beträchtliche Anlaufschwierigkeiten. Das Gut war stark heruntergewirtschaftet. Der Kapitalbedarf für die Institutsgebäude und die Akademie war hoch. Doch das Gut und die Akademie entwickelten sich mit der Zeit nach Thaera Wünschen. 1804 wurde er auch Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften. Dies wurde als ein enormer Prestigegewinn für die Agrarwissenschaften gesehen. Sein Institut hieß ab 1819 Königlich Preußische Akademie des Landbaus.  Hier entwickelte Thaer seine Grundsätze der rationellen Landwirtschaft, mit denen er zum Gründer der deutschen Agrarwissenschaft wurde. Im Jahr 1810 erhielt er eine Professur an der Universität Berlin. Das Mögliner Mustergut wurde zum Vorbild vieler ähnlicher Gründungen von Lehrgütern in verschiedenen deutschen Ländern und im Ausland. Es hat bis 1861 existiert und wurde dann mit dem neu gegründeten landwirtschaftlichen Institut der Berliner Universität vereinigt. 

Thaer hat in seinen Publikationen alle Teilgebiete der Agrarwissenschaften speziell behandelt: Die Pflanzenproduktion, besonders Fruchtfolgefragen, Bodenkunde und Pflanzenernährung, Thaer entwickelte die Humustheorie als Vorläufer der Mineraltheorie und propagierte den Fruchtwechsel, die Tierproduktion, die Futterwirtschaft, die Tierzucht und Tierernährung, Arbeitswirtschaftliche- und Betriebswirtschaftliche Fragen sowie Agrarpolitik mit Schwerpunkt auf die Agrarverfassung. 

 

Thaers Grabstätte befindet sich im Mögliner Gutspark. Seit 1952 besteht eine Albrecht-Thaer-Gesellschaft , die die agrarwissenschaftliche Erforschung zum Ziel hat.

Weitere Infos:    

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Ein Landwirt, der alles baut, was er braucht, ist ein Schneider, der sich seine Schuhe selber macht.
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