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Samstag, 23. November 2013

Otto I., der Große  

* 23. November 912 in Wallhausen
† 7. Mai 973 in Memleben
ABCD

Ab 936 Herzog von Sachsen und König des Ostfrankenreiches, ab 962 römisch-deutscher Kaiser.

 

Otto, Sohn von König Heinrich I. , der kurz nach der Geburt Ottos König des Ostfrankenreiches wurde, und seiner Frau Mathilde. Mit einer vornehmen Slawin zeugte Otto 918 als Sechzehnjähriger den Sohn Wilhelm , der später Erzbischof von Mainz wurde. 1929 heiratete er Edgitha , die Tochter des angelsächsischen Königs Eduard des Älteren

 

Nach dem Tod Heinrichs I. im Juli 936 wurde die Nachfolge seines Sohnes Otto innerhalb weniger Wochen realisiert. Ottos Politik brüskierte gleich zu Beginn seiner Herrschaft mächtige Adlige in Sachsen, Franken, Lothringen und Bayern, die sich bald gegen den Herrscher auflehnten. Vor allem wurde der Anfang seiner Regierungszeit geprägt durch Kämpfe mit seinem Halbbruder Thankmar und seinem jüngeren Bruder Heinrich , die ihre Ansprüche in mehreren Aufstandsbewegungen verteidigen wollten. Ab 938 folgte die Niederschlagung der Aufständischen und eine Neuordnung im Reich durch Besetzung von Schlüsselpositionen mit loyalen Familienangehörigen.

Das darauf folgende Jahrzehnt (941–951) war durch Ottos unbestrittene königliche Machtausübung bestimmt. Durch die gefestigte Königsherrschaft entwickelten sich auch feste Gewohnheiten der Herrschaftsausübung. Zu erkennen ist dies ab 946 am jährlichen Wechsel von Hoftagen in Aachen und Quedlinburg. Stütze seiner Herrschaft wurde für Otto nun verstärkt auch die Reichskirche. Durch großzügige Ausstattung der Kirche mit Gütern und Hoheitsrechten schuf er die Voraussetzung für den „Reichsdienst” der Bischöfe und Äbte, dem Ausbau der Hofkapelle ließ er besondere Fürsorge angedeihen. Als loyalen Bischof setzte er seinen jüngsten Bruder Brun
als Erzbischof von Köln ein. Den 927 geborenen unehelichen Sohn Wilhelm machte Otto zum Erzbischof von Mainz. 937 gründete er das Benediktinerkloster in Magdeburg.

946 starb nach 17-jähriger Ehe Ottos Frau Edgitha. 953 kam es durch einen Aufstand des ersten Sohnes Liudolf
um die Frage der Thronfolge wieder zu schweren Auseinandersetzungen, die rasch um sich griffen, bis nach Sachsen ausstrahlten und erst mit den 954 wieder einsetzenden Ungarneinfällen zum Erliegen kamen.

951 heiratete Otto die junge Witwe des verstorbenen Königs Lothar II
von Italien Adelheid . 955 schlug Otto mit Unterstützung von Bischof Ulrich auf dem Lechfeld bei Augsburg die angreifenden Ungarn vernichtend mit der Kraft der vereinten deutschen Stämme. Im selben Jahr drangen slawische Abodriten in Sachsen ein. Als Reaktion zog Otto mit einem Heer in den Osten, wo er ihnen in der Schlacht an der Recknitz eine Niederlage beibrachte . Mit dem Ende der Kämpfe im Herbst 955 endete auch die unruhige Periode um den Aufstand Liudolfs. Otto war nun unbestritten mächtiger als alle anderen Fürsten in Europa und galt als Retter der Christenheit.  


961 folgte Ottos zweiter Italienfeldzug, weil Papst Johannes XII.
gegen den damaligen König von Italien Berengar II. um Schutz nachsuchte. Berengar wurde vertrieben und abgesetzt. Nachdem so die Herrschaft auch in Italien gesichert war, erfolgte 962 die Kaiserkrönung durch Papst Johannes XII. in Rom; im Gegenzug bestätigte Otto Besitzungen und Rechte der römischen Kirche. Die Sicherung der Herrschaft in Italien nahm Otto so in Anspruch, dass er erst 965 nach Deutschland zurückkehrte. 

 

Nun konnte Otto seine Pläne zur Gründung des Erzbistums Magdeburg weiter verwirklichen und traf Ende Juni 966 eine weitreichende Entscheidung. Nach dem Tod des Markgrafen Gero , der seit 937 die Hauptlast der Kämpfe an der Slawengrenze getragen hatte, entschloss sich der Kaiser, die Sächsische Ostmark in sechs neue Herrschaftsgebilde zu zerlegen. Die drei südlichen deckten sich in etwa mit den Sprengeln der späteren Bistümer Merseburg, Zeitz und Meißen.  

Ein Hilferuf von Papst Johannes XIII.
, der sich von den Byzantinern in Süditalien bedroht sah, war Anlass für Ottos dritten Italienzug, der von 966 bis 972 dauerte. Weihnachten 967 ließ er seinen Sohn Otto II. nach byzantinischem Vorbild zum Mitkaiser krönen; als Geste der Aussöhnung mit Byzanz diente auch die Heirat des Thronfolgers mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu . Mit Unterstützung von Papst Johannes XIII. gelang Otto die Verwirklichung seines Missionsplans in den unterworfenen slawischen Gebieten. 967 wurde auf einer Synode in Ravenna die Gründung des Erzbistums Magdeburg beschlossen, dem neben Brandenburg an der Havel und Havelberg auch die zur Sicherung der Ostgrenzen errichteten Bistümer Merseburg, Meißen und Zeitz - 1028 nach Naumburg verlegt - zugeordnet wurden. Magdeburg wurde zur Metropole, die auch Rom des Ostens genannt wurde.

Ottos Ziel war die Schaffung des Heiligen Römischen Reiches. Kolonisation und Mission gingen Hand in Hand. Er belehnte die Bischöfe, die ihn bei dieser Aufgabe unterstützten, mit großen Besitztümern, forderte von ihnen aber auch höhere Abgaben und mehr Soldaten für das kaiserliche Heer als von weltlichen Herzögen. Damit verhalf er der Kirche zu wirtschaftlicher und militärischer Macht und band sie in das Staatsgefüge ein.

Mit der Rückkehr aus Italien hatte Otto 972 den Höhepunkt seiner Macht erreicht. Das Osterfest 973 in Quedlinburg zeigte den Kaiser auf dem Höhepunkt seiner Macht. In Quedlinburg empfing er Gesandte aus Dänemark, Polen und Ungarn, aber auch aus Byzanz, Unteritalien und Rom, ja selbst aus Spanien. in seiner Pfalz Memleben erkrankte Otto schwer und starb bald darauf.

Der Übergang der Herrschaft auf seinen Sohn Otto II. erfolgte nahtlos. Der Verstorbene wurde nach einem prunkvollen 30-tägigen Leichenzug an der Seite seiner 946 verstorbenen Frau Edgitha beigesetzt. Wegen der Erneuerung des abendländischen Kaisertums, das fortan mit dem deutschen Königtum verbunden blieb, belegte ihn Bischof Otto von Freising
mit dem Beinamen „der Große”.


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