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Sonntag, 1. Dezember 2013

Abraham a Sancta Clara  

 

* 2. Juli 1644 als in Krähenheimstetten  

† 1. Dezember 1709 in Wien

Katholischer Geistlicher, Prediger und Schriftsteller.

 

Johann Ulrich Megerle wurde 1644 als achtes von zehn Kindern eines Gastwirts in der Gaststätte Zur Traube von Kreenheinstetten auf der Schwäbischen Alb geboren. Obwohl sein Vater ein Leibeigener der Fürsten von Fürstenberg war, galt als einer der reichsten Männer des Dorfes. Dem Dorfpfarrer fiel die Intelligenz des Jungen auf; er sorgte dafür, dass er ab 1652 die Schlossschule in Meßkirch besuchte.

Nach dem Tod des Vaters 1656 ermöglichte ihm sein Onkel Abraham Megerle
den Besuch des Gymnasiums der Jesuiten in Ingolstadt bis 1659. Abraham Megerle war als Komponist und Domkapellmeister in Salzburg wenige Jahre zuvor von Kaiser Ferdinand III. in den Adelsstand erhoben worden. 1660 wechselte Johann Ulrich Megerle auf das Gymnasium der Benediktiner in Salzburg und blieb dort bis 1662. 

Johann Ulrich Megerle trat 1662 im Kloster Maria Brunn
bei Wien in den Orden der Augustiner-Barfüßer ein, wo er aus Dankbarkeit seinem Onkel gegenüber den Namen Abraham a Sancta Clara annahm. Es folgten philosophische und theologische Studien in Wien, Prag und Ferrara. 1666 empfing Abraham a Sancta Clara in Wien die Priesterweihe. Von 1667 bis 1668 war er im Kloster und Wallfahrtsort Maria Stern zu Taxa in Odelzhausen bei Augsburg als Feiertagsprediger tätig. 1669 wurde er wegen seiner Vortrefflichkeit wieder nach Wien befohlen, wo er bis 1672 sonn- und feiertags wechselweise in fast allen Kirchen und Klöstern predigte. E prangerte dabei die Laster der Zeit an. Tausende Menschen kamen zu seinen Ansprachen.

Kaiser Leopold I.
ernannte ihn 1677 zum Subprior und kaiserlichen Hofprediger. Abraham a Sancta Clara verkehrte nun in den vornehmsten Kreisen und nutzte seine Beziehungen für soziale Werke. Während der elfmonatigen Pest von 1679 lebte Abraham a Sancta Clara fünf Monate lang in Isolation im Haus des niederösterreichischen Landmarschalls Graf Johann Balthasar Hoyos . 1680 wurde Abraham Prior seines Mutterklosters, 1682 als Sonntagsprediger an das Kloster St. Anna zu Graz versetzt, wo er nach drei Jahren ebenfalls Prior wurde. Als 1683 der Türkenkrieg Wien heimsuchte, lebte Abraham a Sancta Clara  noch in Graz und predigte dort über die durch Sünden selbst verschuldete Gefahr für die Christenheit. 

 

Abraham a Sancta Clara verbrachte seine letzten Lebensjahrzehnte im Einsatz für seinen Orden. Am Kloster am Münzgraben in Graz wirkte er ab 1686 als Prior und später als Provinzial. Er war in vielen Klöstern und Kirchen Fest- und Gastprediger und unternahm für seinen Orden mehrere Reisen nach Rom und veröffentlichte neben Predigtsammlungen und Beiträgen zur Narrenliteratur sein Hauptwerk 'Judas, der Ertz-Schelm' . Ab 1690 leitete Abraham a Sancta Clara von Wien aus die deutsch-böhmische Ordensprovinz der Augustiner-Barfüßer.


Die verschiedenen Ämter und die fortgesetzte Predigt- und Schreibtätigkeit hatten seine Gesundheit untergraben, dazu kam langjähriges Leiden an Gicht. Er starb im Alter von 65 Jahren und wurde in der Ordensgruft der Wiener Augustinerkirche bestattet.   


 Weitere Infos:
 

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Sprechübung

Barbara saß nah am Abhang,
Sprach gar sangbar - zaghaft langsam;
Mannhaft kam alsdann am Waldrand
Abraham a Sancta Clara!

Zitate

Brummt das Weib den ganzen Tag, so geht der Mann zum Schwarzen Bären.

Willst du heiraten, so besinn dich fein
Sonst bekömmst du Essig statt des Wein!

Ein zänkisches Weib ist wie ein immer durchtriefendes Dach.

Heute vor dem Busen,
morgen vor dem Besen.

Ein Jahrmarkt ohne Hiebe,
ein Jüngling ohne Liebe,
ein Ehestand, der wohlbestellt,
sind selt'ne Dinge in der Welt.

Wenn das Schwein am fettesten ist, hat es den Metzger am 
meisten zu fürchten.

Der Fleiß verjagt,
was Faule plagt.

Die Gelegenheit ist der größte Dieb.

Sitzt die Maus am Speck, so piepst sie nicht.

So ist dann nit alles Gold, was glänzt.

Die Wahrheit ist ein Brot, das starke Zähne fordert, eine Braut, die ein jeder schaut, ein Wasser mit dem sich niemand gern wäscht, eine Lanze die schwer verwundet, und Speise, die schwer zu verdauen.

Freund und Anker erkennt man,
wenn sie Hilf' in Not getan.

Ein fröhlicher Mensch ist kein Schmeichler / kein Betrieger / 
kein Lieger / ist warhafft in seiner Sachen / thut selten 
weynen / vielmehr lachen. 

Wo kein Geld / da ist kein Freud / wo kein Freud / da ist 
Leyd / wo Leyd / da ist Traurigkeit.

Das Wort Esel, wann es zurückgelesen wird, so heißt es: Lese! Wahr ist es, wann jemand kein unverständiger Esel bleiben will, so muß er die Bücher lesen, sonst wird ihm der Trichter von Nürnberg schlechte Doktorkonzepten mitteilen.
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