godaddy web stats
Sonntag, 1. Dezember 2013

Martin Heinrich Klaproth   

* 1. Dezember 1743 in Wernigerode 
1. Januar 1817 in Berlin


Deutscher Chemiker. Entdecker der Chemischen Elemente Uran, Zirconium und Cer sowie Verifizierer von Titan, Tellur und Strontium.

 

Klaproth kam als drittes von vier Kindern eines Schneidermeisters zur Welt. Nach dem Besuch der Lateinschule ging er 16jährig als Lehrling in die Ratsapotheke nach Quedlinburg. Ab 1766 arbeitete er an der Hofapotheke Hannover und zwei Jahre darauf an der Mohrenapotheke in Berlin. Hier bildete er sich bei den einflussreichen Berliner Chemikern Johann Heinrich Pott und Andreas Sigismund Marggraf weiter. 

Nach kurzer Tätigkeit in der Ratsapotheke zu Danzig um 1770 trat Klaproth im März 1771 in Berlin in die Apotheke „Zum weißen Schwan" ein. Diese wurde von Valentin Rose (dem Älteren)
geleitet, der in der Fachwelt als Pharmazeut und Chemiker einen guten Ruf besaß. Seine Frau war die Nichte von Marggraf. Von Rose erhielt Klaproth die Anregung für seine spätere wissenschaftliche Arbeit.

Im April 1771 verstarb Valentin Rose. Zum Verwalter seiner Apotheke, seines Vermögens sowie zum Vormund für seine vier Kinder hatte der Verstorbene den noch nicht einmal 30jährigen Klaproth eingesetzt. Dieser hat in den folgenden neun Jahren die übertragenen Aufgaben gewissenhaft erfüllt und nebenher auch seine erste wissenschaftliche Arbeit angefertigt.

1780 heiratete Klaproth Christiane Sophie Lehmann, eine Nichte von Marggraf. Damit wurde er Mitglied einer der angesehensten Berliner Apothekerfamilien. Nicht zuletzt dadurch erhielt er die Möglichkeit, von Marggraf die Bärenapotheke zu kaufen und sich darin auch ein kleines chemisches Laboratorium einzurichten, in dem er fortan seine Forschungen betrieb. Im gleichen Jahr legte Klaproth in Berlin vor dem 'Obercollegium medicum' das pharmazeutische Staatsexamen ab. Zwei Jahre später wurde er Mitglied des 'Collegium medico-chirurgicum' und als Lehrer und Prüfer zugelassen. In dieser Eigenschaft hielt er chemische Vorlesungen und Vorträge, die ihn weit über Berlin bekannt machten.

1784 übernahm Klaproth ein Lehramt an der von Friedrich II. als "Bergschule" begründeten und ab 1774 zumeist als "Bergakademie" bezeichneten berg- und hüttenmännischen Institution. Drei Jahre später durfte er als Dozent an der Schule des Feld-Artillerie-Corps, der späteren Militärakademie, erstmals den Titel eines Professors führen.

Seit 1788 Mitglied der Akademie der Wissenschaften
zu Berlin, ernannte diese ihn 1800 zum ordentlichen besoldeten Chemiker. Nun sah sich Klaproth in der Lage, seine Tätigkeit als Apotheker zu beenden, die Bärenapotheke zu verkaufen, eine Dienstwohnung in der Akademie zu beziehen und sich im Akademielaboratorium ausschließlich mit chemischen Untersuchungen zu beschäftigen.

Ohne Studium, Promotion und Habilitation berief man ihn zehn Jahre darauf (1810) auf Vorschlag von Alexander von Humboldt zum ersten ordentlichen Professor für Chemie an die neu gegründete Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin. 1814 ereilte ihn ein erster Schlaganfall, der ihn zwang, seine Verpflichtungen drastisch zu reduzieren. Nach weiteren Schlaganfällen verstarb der 73jährige Klaproth am Neujahrstag 1817.

Klaproth hinterließ ein beeindruckendes Lebenswerk. Er gilt als einer der ersten methodisch und quantitativ exakt arbeitenden Analytiker, der an der Entdeckung von sieben chemischen Elementen maßgeblich beteiligt war. Auch die Apothekengesetzgebung in Preußen sowie die Ausarbeitung der ersten, nach wissenschaftlichen Grundsätzen gestalteten preußischen Pharmakopöe geht wesentlich auf Klaproth zurück.

Weitere Infos:    

Register:  
Email:   Quelle: Internet
nach oben