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Donnerstag, 20. Februar 2014

Johann Erich Biester

* 17. November 1749 in Lübeck
20. Februar 1816 in Berlin  


Deutscher Philosoph der Berliner Spätaufklärung.

 

Biester war der Sohn eines Kaufmanns. Er verlor seine Mutter früh, und da sein Vater nicht mehr heiratete, blieb er das jüngste Kind seines Vaters. Er erhielt anfangs Privatunterricht und Vorbereitung, um dann in seinem elften Jahre in die zweite Klasse der öffentlichen lateinischen Schule seiner Vaterstadt einzutreten. Sein Vater ließ ihn durch Privatunterricht in den modernen Sprachen unterweisen, und so lernte er ziemlich schnell Französisch, Italienisch und Englisch. Er war ein großer Bücherliebhaber, und da sein Vater ihm die Mittel an die Hand gab, so hatte er schon als junger Mann eine bedeutende Bibliothek gesammelt

 

1767 bis 1771 studierte Biester die Rechte und die englische Literatur in Göttingen und war ein Studienfreund von Gottfried August Bürger . Er war danach als Jurist in Lübeck tätig. 1773 erhielt er eine Lehrerstelle am Pädagogium der Universität in Bützow (Mecklenburg), die er nach kurzer Zeit aufgab, um dort 1773 zum Dr. jur. zu promovieren. Ab 1777 war er Staatssekretär des Preußischen Kultusministers Karl Abraham Freiherr von Zedlitz , der an der Spitze der Unterrichtsverwaltung in Preußen stand und dessen literarische und pädagogische Geschäfte für die Gestaltung des Unterrichtswesens er besorgte. 1781 heiratete er seine Kusine, die Tochter des Predigers Hake in Lübeck, mit welcher er mehrere Kinder hatte. Seit 1784 war er als Bibliothekar der Königlichen Bibliothek Berlin tätig: Die Amtsübergabe erfolgte durch König Friedrich II. von Preußen persönlich. Später wurde er Leiter derselben. 

 

Ab 1783 war er Mitherausgeber der Berlinischen Monatsschrift sowie Herausgeber der Berlinischen Blätter und der Neuen Berlinischen Monatsschrift bis 1811. Biester trat im Sinne der Aufklärung gegen den sich ausbreitenden Okkultismus sowie gegen irrationale Schwärmerei ein. Dem verstärkt um sich greifenden Einfluss des katholischen und jesuitischem Proselytentums widersetzte er sich vehement. 

 

Biester war ein Freund des Philosophen Immanuel Kant , den er 1791 in Königsberg aufsuchte. Kants Artikel 'Was ist Aufklärung?' erschien 1784 in der Berlinischen Monatsschrift und eröffnete die Aufklärungsdebatte, nachdem Biesters Aufsatz „Vorschlag, die Geistlichen nicht mehr bei Vollziehung der Ehen zu bemühen“ für Aufsehen gesorgt hatte. Biester verteidigte Kant später in Berlin durch eine direkte Eingabe bei König Friedrich Wilhelm II. , um das Recht zu erwirken - und gegen die zwischenzeitlich verschärfte Zensur zu opponieren, denn es wurde ihm verboten, Kants Aufsätze drucken zu dürfen. Das Gesuch wurde jedoch durch Zedlitz' Nachfolger Johann Christoph von Wöllner abschlägig beschieden. 

 

Biester war ein Freund der Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt. Mit letzterem arbeitete er in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, deren Mitglied er aufgrund der Preußischen Zensur erst 1798 wurde, gegen Ende seines Lebens eng zusammen. Als Bibliothekar galt sein Interesse den jungen Philologen und Literaten. Sein Streit mit Johann Gottlieb Fichte fand viel Beachtung. Biester lehnte Fichtes Philosophie rigoros ab, ähnlich wie die späteren Arthur Schopenhauer . Gegen die Berufung Fichtes zum Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften sprachen sich Nicolai und Biester gemeinsam aus und verhinderten damit Fichtes Aufnahme..


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