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Mittwoch, 26. Februar 2014

Alois Senefelder

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*  6. November 1771 in Prag

† 26. Februar 1834 in München
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Deutscher Schauspieler, Theaterschriftsteller und Erfinder der Lithografie.

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Senefelder wurde 1771 als eins von acht Kindern des aus Königshofen in Franken stammenden Münchner Hofschauspielers Peter Senefelder in Prag geboren. Seine Schulzeit absolvierte er in München und erhielt daneben Klavier- und Gesangsunterricht durch anerkannte Musiker. In den Jahren 1789 bis 1793 studierte Senefelder an der Universität Ingolstadt Rechtswissenschaften, die er mit Auszeichnung absolvierte. Neben dem Studium zeigte er Freude am Schauspiel und versuchte sich als Literat. Nach dem Studien-Ende schloss er sich zeitweise einer fahrenden Schauspielertruppe an, betätigte sich aber zunehmend schriftstellerisch. Erfolgreich wurde sein erstes größeres Stück, das Lustspiel "Die Mädchenkenner". Es wurde im Münchner Hoftheater uraufgeführt und erschien als Druck 1792.
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Mehrere Besuche in einer Münchner Druckerei regten in ihm den Wunsch, seine Werke selbst vervielfältigen zu können. Die verschiedensten Versuche (Stahl, Siegelwachs, Birnbaumholz, Zinnteller usw.) brauchte es, bis er 1796 auf Stein schreiben konnte. 1796 traf Senefelder in München auf den Hofmusiker Franz Gleißner , bei dem er umsonst Kost und Logis fand. Als Gegenleistung erteilte er dessen Töchtern Klavierunterricht. Gleißner und seine Frau, die beide an die Anwendbarkeit von Senefelders neuer Drucktechnik glaubten, unterstützten ihn finanziell und förderten ihn.

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1797 baute Senefelder eine brauchbare Stangen- bzw. Galgenpresse für das neue Druckverfahren und machte Versuche im Mehrfarbendruck. Seine Erfindung nannte er 'Steindruckerei'. 1797 erschienen 12 Blätter "Giftpflanzen für Schulen". Seit etwa 1803 wurde die neue Drucktechnik 'Lithografie' genannt. Senefelders Brüder Theobald, Georg, Karl und Clement assistierten ihm bei seinen Entwicklungen. 1799 erhielt Senefelder das Privilegium auf 15 Jahre von Maximilian I. Joseph von Bayern

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Im gleichen Jahr erfolgte die erste kommerzielle Anwendung der Lithografie in Offenbach am Main, nachdem der Musikverleger Johann Anton André von Senefelder das Patentrecht für das „... Geheimnis, Noten und Bilder auf Stein drucken zu können ...“ erworben hatte, um das neue Verfahren für den Notendruck zu nutzen. Senefelder selbst richtete in Offenbach die ersten fünf Steindruckpressen ein und wies den Mitarbeiter André persönlich in den Gebrauch der Maschinen ein. André erkannte die Bedeutung der Erfindung und ließ kurz darauf, im Jahr 1800, Filialen des Verlags – unter Sicherung der dortigen Patentrechte – in Paris und London einrichten. Mozarts Klavierkonzerte erschienen ab 1800 als erste lithografische Notendrucke.
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Über diese frühesten lithografischen Werkstätten erfolgte bald auch der Druck von Künstlergrafiken, nachdem der Nutzen der Lithografie – beispielsweise für die Vervielfältigung von Zeichnungen ohne Verfälschung der jeweiligen künstlerischen Handschrift – erkannt worden war. Senefelder nannte seine ersten Steindrucke selbst 'Polyautografien'. 1809 wurde Senefelder Inspektor der königlichen Steindruckerei. 1818 verfasste er ein komplettes 'Lehrbuch zur Steindruckerey'. Sein erstes lithografisches Meisterwerk waren die nach Albrecht Dürers Originalzeichnungen kopierten Randzeichnungen im Gebetbuch Kaiser Maximilians. Für seine erweiterte Erfindung, anstelle von Steinplatten Metallplatten für den Druck zu verwenden, erhielt Senefelder am 22. Januar 1818 ein sechsjähriges Privilegium. 1818 wurde in Wien nach Münchner Vorbild das Lithographische Institut des Grundsteuerkatasters gegründet. Dazu wurde Senefelder nach Wien berufen und er übernahm den Aufbau. 
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1826 gelang Senefelder der Druck farbiger Motive und 1833 der Druck auf Stein übertragener Ölgemälde auf Leinwand. Seine metallografischen Versuche, von Stahl-, Zink-, Messing- und Kupferplatten zu drucken, wurden später zur Grundlage des Offsetdrucks
. Senefelder starb an einem Bluterguss im Gehirn und hinterließ seinen Sohn Heinrich aus erster Ehe und seine Frau Maria Anna.

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Entwicklung der Lithografie: Während eines Spaziergangs an einem Regentag bemerkte Senefelder 1796, dass sich ein Blatt auf einem Kalkstein abgebildet hatte. Diese Beobachtung brachte ihn auf den Gedanken, auf Stein zu ätzen. Mangels Zeichenkenntnissen versuchte der ausgebildete Musiker, mit dieser Technik Notenblätter zu vervielfältigen. Bereits im Juli 1796 erschien Senefelders erstes Werk, "XII Lieder mit Begleitung des Claviers von Franz Gleißner". Schnell erregte die neue Drucktechnik Aufmerksamkeit im In- und Ausland wegen der Schönheit und Deutlichkeit der Schrift, wegen der Glätte des Druckes auf dem Papier und der überraschenden Wohlfeilheit.
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Solnhofener Plattenkalk
, ein ausgesprochen feinkörniger Kalkstein eignete sich gut als Grundlage für das Druckverfahren. Senefelder zeichnete zunächst auf die plangeschliffene Steinplatte mit fetthaltiger Tusche oder Kreide seitenverkehrt die zu druckenden Partien, wodurch diese Stellen wasserabweisend wurden. Danach befeuchtete er die Druckform mit einer wässrigen Lösung aus Gummiarabikum und verdünnter Salpetersäure, was bewirkte, dass die nicht beschrifteten Stellen Wasser hielten und so fettabweisend wurden. Die im dritten Arbeitsgang mit einer Rolle aufgebrachte fetthaltige Druckfarbe haftete nur noch an den wasserabweisenden Partien. Schließlich wurde ein Bogen Papier auf den Stein gelegt und die Druckfarbe durch kräftiges Aufpressen übertragen.
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Die Lithographie wurde zunächst zum Druck von Text und Noten eingesetzt. Erst einige Jahre später wurden mit Hilfe dieser Technik auch Bilder reproduziert - der Weg zur Künstler-Lithographie war geebnet. Neben der Erfindung des Druckes mit beweglichen Lettern von Johannes Gutenberg und der Schnellpresse von Friedrich Koenig ist die Lithographie eine der drei großen Erfindungen von Deuten im Druckwesen. Als technisches Verfahren wurde sie oft unterschätzt. Zu Unrecht, denn gerade der Steindruck gibt in frappierender Weise den Charakter eines Mediums wider.  

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