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Samstag, 5. April 2014

Johann Bernhard Fischer von Erlach 

* 20. Juli 1656 in Graz 
† 5. April 1723 in Wien


Deutscher Architekt.

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Fischer von Erlach war zuerst als Bildhauer bei seinem Vater in Graz tätig, kam 1670 nach Rom, wo er sich mit der antiken und zeitgenössischen römisch-barocken Architektur vertraut machte. 1684 wanderte er nach Neapel, wo er für den Spanischen König tätig war, und kehrte 1686 wieder in die Heimat zurück. In diese Zeit fallen seine Arbeiten an der Wiener Pestsäule. Von der Bildhauerei kam er dabei immer mehr zur Architektur und arbeitete seit 1688 nur noch als Architekt. Die ersten Aufträge kamen vom Hochadel. Für den Fürsten Liechtenstein entstanden nach dem Vorbild des Palazzo del Tè in Mantua der schlossähnliche Marstall in Eisgrub und ein Wiener Gartenhaus. Sein nächstes Meisterwerk war der Ahnensaal im mährischen Schloss Frain von 1688. Ab 1689 unterrichtete er den späteren Kaiser Joseph I. in der Baukunst. Ab 1693 arbeitete er für den Erzbischof von Salzburg. 1694 wurde er kaiserlicher Hofarchitekt und -ingenieur in Wien. 

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1704 reiste Fischer von Erlach an den preußischen Hof, es gelang ihm aber trotz seines bedeutenden Projektes für ein Lustschloss nicht, dort Fuß zu fassen. Sehr wahrscheinlich ist er nach Holland und England weitergegangen; jedenfalls vollzog sich nun eine Wende in seinem Schaffen, die Auseinandersetzung mit der klassizistischen, dabei sachlicheren Bauweise Westeuropas führte seinen reifen Stil herauf. Nach dem Regierungsantritt Josephs I. (1705) wurde er Inspektor der kaiserlichen Gebäude und damit Leiter des kaiserlichen Bauwesens. 1709 begann er die Böhmische Hofkanzlei in der Wipplingerstraße in Wien. 1712 wurde er nach erneutem Thronwechsel von Karl VI. in seinen Ämtern bestätigt.

Zu seinen Hauptwerken zählen die Salzburger Kollegienkirche
und in Wien die Karlskirche , das Winterpalais des Prinzen Eugen , die Böhmische Hofkanzlei und das Palais Trautson . Einige seiner Wiener Bauten wurden von seinem Sohn Joseph Emanuel fertiggestellt. Sein erster Plan für das Schloss Schönbrunn (1690/91) wurde nicht ausgeführt, der zweite, ausgeführte Plan entstand um 1695. Seine Aufträge für die Hofburg betrafen namentlich die Planung der Hofstallungen und der Hofbibliothek, deren Entwürfe bis 1716 zurückgehen, aber erst nach dem Tode des Meisters ausgeführt wurden. 

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1721 erschien sein theoretisches Hauptwerk, eine Sammlung von Kupferstichen mit dem Titel 'Entwurff Einer Historischen Architectur'. Fischer hatte daran 16 Jahre gearbeitet. Er war ein hervorragender Zeichner, der seinen ebenfalls exzellenten Kupferstechern erstklassige Vorlagen übergab. Drei Abschnitte der Sammlung enthielten Darstellungen von wichtigen Bauwerken der Vergangenheit, angefangen mit den Sieben Weltwundern. Im vierten Abschnitt stellte er eigene Arbeiten vor. Das Werk gilt als erste universale Architekturgeschichte der Welt, wobei historische und archäologische Treue nicht das primäre Ziel waren.

Fischer von Erlach war zweimal verheiratet, in erster Ehe ab 1690 hatte er vier Kinder. 1705 heiratete er neuerlich. Diese zweite Ehe war jedoch eine Enttäuschung für ihn, da die Gattin ihren alternden Ehemann verließ. Fischer von Erlach gilt mit Andreas Schlüter als Begründer der spätbarocken deutschen Architektur.
 

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