Samuel Hahnemann
* 10. April 1755 in Meißen
† 2. Juli 1843 in Paris
Deutscher
Arzt und Begründer der Homöopathie
.
Hahnemann
war das dritte Kind eines Porzellanmalers. Zuerst lernte er an der Stadtschule in
Meißen und erhielt später an der Meissner Fürstenschule St. Afra ein Stipendium.
Anschließend studierte er ab 1775 in Leipzig und Wien Medizin und Chemie. Ab 1777 arbeitete
er in Hermannstadt
für den Freiherrn Samuel von Brukenthal
als Leibarzt und Bibliothekar. 1779 promovierte er an der Universität Erlangen.
Danach arbeitete Hahnemann als Arzt, Chemiker und Schriftsteller in verschiedenen Städten Deutschlands.
1782 heiratete er. Der Ehe entsprossen acht Kinder. Hahnemann kämpfte gegen die
Behandlungsmethoden seiner Zeit und wandte sich gegen die ständigen Aderlässe, Einläufe und giftigen
Medikamente. Er empfahl vor allem eine gesündere Lebensweise im Hinblick auf Ernährung und körperliche Bewegung.
Dies brachte ihm viel Ärger ein von Seiten anderer Ärzte, Apotheker und öffentlicher Stellen.
Schließlich hörte Hahnemann ganz auf zu praktizieren und arbeitete nur
noch als medizinischer Übersetzer.
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1790 übersetzte
er die 'Materia Medica' des schottischen Arztes William Cullen . In
dessen Werk wurde unter anderem ausführlich über die Chinarinde berichtet, die Cullen gegen Malaria empfahl.
Um deren Wirkung selbst kennen zu lernen, nahm Hahnemann mehrere Tage lang geringe Mengen Chinarinde ein.
Nach jeder Einnahme entwickelten sich Symptome, die denen der Malaria ähnelten.
Später testete er die Chinarinde bei anderen. Dann experimentierte Hahnemann
mit anderen Substanzen, beispielsweise der Tollkirsche (Belladonna)
und Arsen
(Arsenicum album) .
Aus seinen Beobachtungen schloss er, man könne Ähnliches durch Ähnliches heilen.
Da viele der getesteten Substanzen giftig waren, wurden sie stark verdünnt eingenommen.
Hahnemann stellte fest, dass die Mittel umso besser wirkten, je stärker sie verdünnt waren. Er entwickelte
daraus die Methode der Potenzierung.
Die nächsten Jahre brachten Hahnemann vielfältige Erfahrungen mit seiner neuen Heilmethode.
1810 veröffentlichte er die erste Ausgabe seines Standardwerkes 'Organon der
Heilkunst' .
1811 ging Hahnemann nach Leipzig und erhielt dort einen Lehrstuhl. Wegen
seiner 'Homöopathie' genannten Heilmethode gab es zahlreiche Auseinandersetzungen mit Ärzten und Apothekern.
Zusätzlich gab es Streit um die Prinzipien seiner Lehre.
Nach dem Tode seiner ersten Frau lernte Hahnemann in seiner Köthener
Praxis 1834 eine bedeutend jüngere Französin kennen, die er heiratete
und mit der er nach Paris umzog. Dort praktizierte er weiter erfolgreich als angesehener
Arzt.
Medizinhistoriker betrachten die Entwicklung der Homöopathie als Reaktion auf die rigorosen Behandlungsmethoden des 18. Jahrhunderts, bei denen regelmäßig Aderlässe angewandt und giftige Substanzen verabreicht wurden.
In der rund 200-jährigen Geschichte der Homöopathie haben sich verschiedene Formen herausgebildet.
Bislang liege jedoch kein wissenschaftlicher Beweis für eine über den Placebo-Effekt
hinausgehende Wirkung der Homöopathie vor.
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