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Donnerstag, 10. April 2014

Gesetz über die Einführung eines Feiertags der nationalen Arbeit 

vom 10. April 1933:

"Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:

§ 1 Der 1. Mai ist der Feiertag der nationalen Arbeit.

§ 2 Für diesen Tag finden die für den Neujahrstag geltenden reichs- und landesgesetzlichen Bestimmungen Anwendung. Weitere Bestimmungen kann der Reichsminister des Innern im Einvernehmen mit dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda erlassen.


Berlin, den 10. April 1933.[1]

Der Reichskanzler
Adolf Hitler

Der Reichsminister des Innern
Frick

Der Reichsminister für
Volksaufklärung und Propaganda

Dr. Goebbels"

 

Mit diesem Gesetz erklärte Die Reichsregierung den 1. Mai als "Tag der nationalen Arbeit" zum gesetzlichen Staatsfeiertag bei voller Lohnfortzahlung. Damit ging sie auf eine alte Forderung der Arbeiterbewegung ein. Führende Gewerkschafter wie Wilhelm Leuschner oder Theodor Leipart begrüßten das Gesetz. Der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (ADGB) hatte sich schon im Februar 1933 zur politischen Neutralität gegenüber der Regierung verpflichtet. Er beteiligte sich an den Maifeiern 1933 und erhoffte sich die Erfüllung weiterer sozialer Forderungen. 

Unter den nationalsozialistischen Feiertagen nahm der 1. Mai in den folgenden Jahren eine herausragende Stellung ein. Der 1. Mai 1933 wurde noch als "Feiertag der nationalen Arbeit" begangen. Ab 1934 hieß der Feiertag "Nationaler Feiertag des deutschen Volkes". Mit dieser Umbenennung beriefen sich die Nationalsozialisten auf uraltes germanisches Brauchtum. Der 1. Mai galt ihnen als den ewigen Lebenskreislauf bejahender Festtag zum Frühlingsbeginn. Der Maibaum als zentrales Symbol wurde, wie es in vielen Gegenden Deutschlands schon vorher praktiziert worden war, mit einem oder mehreren Kränzen geschmückt. Ein einzelner Kranz stand dabei für den Jahreskreis, bis zu drei verschieden große Kränze symbolisierten die im Lauf eines Jahres größer werdende Bahn der Sonne. Hinzu kamen Dekorationen wie Hakenkreuze, die Symbole der Deutschen Arbeitsfront (DAF) und ihrer Freizeitorganisation "Kraft durch Freude" (KdF) sowie die Insignien verschiedener Berufsgruppen der Arbeit und des Handwerks. 

Schon Wochen vor dem 1. Mai wurden Gebäude, Straßen und Festplätze überall in Deutschland geschmückt, Festzüge vorbereitet und Lieder eingeübt. Die Feierlichkeiten begannen zumeist am Abend des 30. April mit dem Mai-Einsingen. Neben Frühlingsliedern wurden solche Lieder gesungen, die dem beabsichtigten Charakter des Fests als einer politischen Kundgebung entsprachen. Am Feiertag selbst fanden in den meisten Orten Festumzüge statt. An vorderster Stelle marschierten zumeist Abordnungen von Wehrmacht, Sturmabteilung (SA), Schutzstaffel (SS) und der Hitlerjugend (HJ). Weiterhin präsentierte sich die DAF und ihre Fachämter mit Festwagen und Festmarsch der Mitglieder. Volksfeste mit Gesang und Tanz, Kinderspielen, Schaustellern und Sportwettkämpfen rundeten die Maifeierlichkeiten in vielen Orten ab.

 

Adolf Hitler pflanzte im Verlauf der ersten Maifeier 1933 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin zu Ehren Paul von Hindenburgs die „Hindenburg-Eiche“. In vielen anderen Orten des Deutschen Reiches wurden während der Maifeierlichkeiten ebenfalls Bäume gepflanzt, die sogenannten Hitler-Eichen. Bestandteil der Feierlichkeiten im ganzen Land war jedesmal die Rundfunkübertragung von Hitlers Rede beim zentralen Staatsakt in Berlin, der mit Kundgebungen, Musik- und Kunstflugdarbietungen, Wehrübungen und einem abschließenden nächtlichen Feuerwerk eine gigantische Veranstaltung darstellte, die jeweils über eine Million Menschen aus allen Teilen Deutschlands anzog. Ähnliche Veranstaltungen fanden in Städten überall im Reich statt. Die Feiern endeten mit dem Absingen der Nationalhymne und einem Feuerwerk.

 

Zum 1. Mai 1933 hatte Joseph Goebbels proklamiert: „Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter! (…) Bekränzt eure Häuser und die Straßen der Städte und Dörfer mit frischem Grün und den Farben des Reiches (…) Deutsche aller Stände, Stämme und Berufe, reicht euch die Hände! Geschlossen marschieren wir in die neue Zeit hinein.“ An den Gewerkschaftshäusern der freien Gewerkschaften wurden schwarz-weiß-rote Flaggen aufgezogen.

Am Morgen des 1. Mai 1933 kam es in Berlin zunächst zu einer großen Jugendkundgebung im Lustgarten mit Hunderttausenden von Teilnehmern. 1.200 Sänger sangen nationale Lieder, Goebbels und Reichspräsident Paul von Hindenburg  sprachen. Gegen Mittag trafen Abordnungen von Arbeitern aus allen Teilen Deutschlands mit dem Flugzeug auf dem Flugplatz Tempelhof ein. Sie wurden von Hitler und Hindenburg begrüßt. Die Arbeiter Berlins hatten sich am Morgen in ihren Betrieben versammelt und zogen geschlossen zum Veranstaltungsplatz auf dem Tempelhofer Feld. In zehn Blöcken traten sie dort an. An der Kundgebung beteiligten sich bis zu 1,5 Millionen Menschen. Unter ihnen waren auch viele Mitglieder des ADGB, die dem Aufruf der Gewerkschaftsleitung gefolgt waren. Der Vorsitzende des Textilarbeiterverbandes marschierte zusammen mit Mitgliedern seiner Gewerkschaft hinter einer Hakenkreuzfahne her. 

In Berlin beschwor Hitler in seiner Rede die Volksgemeinschaft und eine Erhebung des Volkes über Klassen, Ständen und Einzelinteressen. Er sprach von einer Veredelung des Begriffs der Arbeit. Hitler sagte unter anderem: „Der Kopfarbeiter muss einsehen, dass keiner das Recht hat, auf den anderen einfach hinab zu sehen, sich selbst als was Besseres zu dünken, sondern dass Kopf- und Handarbeiter einig sein müssen in einer einzigen Gemeinschaft.“ Angesichts der Weltwirtschaftskrise war von großem Interesse, dass Hitler große Arbeitsbeschaffungsmaßnahen etwa im Straßenbau ankündigte. Beruhigend war, dass er seinen Friedenswillen beteuerte. Die Rede endete mit einem gottesdienstlich anmutenden Schlusssatz: „Herr, wir lassen nicht von Dir, nun segne unseren Kampf um unsere Freiheit und damit um unser deutsches Volk und Vaterland!“.
Die Rede Hitlers wurde von allen Radiosendern des Reiches übertragen und erreichte so eine große Wirkung. 

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