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Donnerstag, 17. April 2014

Friedrich Koenig 

* 17. April 1774 in Eisleben
† 17. Januar 1833 in Oberzell bei Würzburg 

Deutscher Buchdrucker und Erfinder der Schnellpresse.

 

Obwohl Koenigs Eltern einfache Bauern waren, durfte er wegen seiner überdurchschnittlichen Begabung neben der Volksschule auch den Privatunterricht eines Pfarrers in Eisleben besuchen. Seine Familie geriet nach dem frühen Tod des Vaters in noch ärmlichere Verhältnisse; trotzdem wurde ihm der Besuch des Gymnasiums ermöglicht. Bei seinem Abgang wurden dem jungen Koenig besondere Kenntnisse in Mechanik und Mathematik bescheinigt.

1790 begann er bei der traditionsreichen Buchdruckerei „Breitkopf & Härtel“
in Leipzig eine Ausbildung zum Buchdrucker. Ein Studium konnte er sich nicht leisten. Das Interesse an Druckmaschinen bestimmte den weiteren Lebensweg Koenigs, auch wenn er nicht sofort in seinem Beruf zu arbeiten begann, sondern bei Hochschulvorlesungen hospitierte, um sich weiterzubilden. 1802 schloss er einen Vertrag mit einem Jugendfreund ab, um in Eisleben eine Buchhandlung mit angegliederter Druckerei einzurichten. 1803 begann er in Suhl mit der Konstruktion einer maschinenbetriebenen Druckpresse, die aber nur als Holzkonstruktion ausgeführt werden konnte 

1806 übersiedelte Koenig nach London und schloss 1807 einen Vertrag mit dem englischen Druckereibesitzer Thomas Bensley zur Nutzung seiner Erfindungen ab. Koenig lernte in London den Feinmechaniker und Naturwissenschaftler Andreas Bauer
kennen. Mit Bensleys Kapital und Bauers mechanischen Kenntnissen konnte man darangehen, die Suhler Presse vollständig mit speziell gefertigten Metallteilen zu bauen. 1810 ließen Koenig und Bauer eine Tiegeldruckmaschine patentieren, die sie 1811 fertig stellten. Die Maschine verfügte über ein Farbwerk, das mit Hilfe von Walzen die Druckfarbe verteilte und auf die Druckform auftrug. Im selben Jahr gelang der erste maschinelle Druck eines Buches.

1812 erfand Koenig die Zylinderschnellpresse
, die den Buchdruck revolutionierte. Am 29. November 1814 wurde die Londoner Times als erste Tageszeitung der Welt mit dieser Zylinderdruckmaschine sowie mit Dampfmaschinenkraft hergestellt. Nachdem Koenig diverse Patente erworben hatte, überwarf er sich mit seinen Finanziers: Diese wollten die patentierten Druckmaschinen ausschließlich in ihren eigenen Druckereien einsetzen, während Koenig an der industriellen Herstellung hoher Stückzahlen seiner Maschinen interessiert war.

1817 siedelte König wieder nach Deutschland über und gründete mit seinem Geschäftspartner Bauer und finanzieller Hilfe des bayerischen Staates im ehemaligen Kloster Oberzell
bei Würzburg die Maschinenfabrik Koenig & Bauer. 1828 richtete Koenig in der Klostermühle Münsterschwarzach die erste Papierfabrik im Königreich Bayern ein. Nach seinem Tod 1833 in Oberzell führten Bauer und Königs Witwe die Geschäfte weiter.

 

Die 1817 gegründete Firma Koenig & Bauer stellt ein breites Spektrum von Druckmaschinen her. Sie umfasst Werke in Radebeul/Dresden, Frankenthal, Würzburg, Kassel und Trennfeld. Über 7.700 Mitarbeiter sind bei KBA beschäftigt. Das global tätige Unternehmen hat auch Werke in Wien/Österreich (KBA-Mödling AG) und York/Pennsylvania (KBA North America, Inc.). 

 

Entwicklung des Unternehmens KBA:

1814 - Koenig erfand die Zylinderdruckmaschine. Sie wurde bei der der Londoner "Times" eingesetzt.
1817 - Koenig und Andreas Bauer gründen im Kloster Oberzell bei Würzburg die Schnellpressenfabrik "Koenig & Bauer".
1828 - Koenig gründet die erste Papierfabrik Bayerns in der Klostermühle Münsterschwarzach.
1833 - Koenig stirbt. Andreas Fischer und Fanny Koenig (Witwe des Firmengründers) führen die Geschäfte weiter
1836 - Fritz Helbig, der Neffe von Koenig, gründet mit Leo Müller die Wiener Schnellpressenfabrik "Helbig & Müller". Diese wird später zur "Maschinenfabrik Koenig & Bauer AG Mödling"
1876 - Koenigs Rollenrotationsmaschine wird bei der Magdeburger Zeitung eingesetzt.
1898 - Joseph Hauss und Alfred Sparbert gründen die Dresdner Schnellpressenfabrik, aus der später das KBA-Werk Radebeul hervorgeht.
1902 - Das Dresdner Schnellpressenwerk erhält ein Patent für den Planetenantrieb einer Druckerpresse. Damit wird der Weltruhm der KBA-Maschinen begründet.
1911 - Die Firma "Albert & Cie." beginnt mit dem Bau von Bogenoffsetmaschinen in Frankenthal. In Wien wird die Firma L. Kaiser`s Söhne übernommen. Sie ist Vorläufer der "KBA AG Mödling".
1932 - Die erste 4-Farben Bogenoffsetmaschine der Welt wird hergestellt. Ihr Name: Planeta-Deca. Die erste Druckmaschine für eine 32-seitige Zeitung wird an das Verlagshaus Ullstein ausgeliefert
1945 - Die KBA wird durch britische und amerikanische Bomben schwer zerstört. Nach der russischen Besetzung wird das Werk in Radebeul demontiert, und die Maschinen werden nach Russland abtransportiert.
1948 - In der DDR wird aus den Resten der ehemaligen KBA die Firma "VEB Druckmaschinen Planeta"
1952 - Nach dem Kriege produzieren die in der BDR gelegenen KBA-Werke weiter. So gelingt in Zusammenarbeit mit der Schweizer Gesellschaft "Giori" in Lausanne der Einstieg in das Drucken von Wertpapieren. Hierfür wird die Druckpresse "Koebau-Giori-Intagliocolor" entwickelt. Im Werk Frankenthal werden die Tiefdruck-Rotationsmaschinen "Albertina" hergestellt, die meistverkauften der Welt.
1967 - KBA beschäftigt 1.960 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 64 Mill. DM und existiert nun bereits 150 Jahre.
1974 - Die leistungsfähigste Bogenoffsetmaschine der Welt mit 15.000 Bogen/h wird hergestellt.

1985 - KBA geht an die Börse. Das Eigenkapital liegt bei mehr als 100 Mill. DM.
1990 - KBA initiiert ein Kooperationsabkommen mit dem ehem. KBA-Werk in Radebeul, dem "VEB Planeta Druckmaschinenwerken". Der Konzernumsatz steigt auf 940 Mill. DM.
1995 - Die Koenig & Bauer AG fusioniert mit der Albert-Frankenthal AG zur "Koenig & Bauer AG" (KBA).  

ABCD

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