BDR- Staatsschutz
ermittelt in Sachen Hitlerbecher Bielefeld/Bonn -
Das Design eines in China gefertigten und in Delmenhorst verkauften Kaffeebechers hat
den BDR-Staatsschutz auf den Plan gerufen. Dabei geht es um den Tatvorwurf der Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen.
Der Tatbestand sei objektiv erfüllt, sagte Oberstaatsanwältin Barbara
Vogelsang (links unten), auf den Bechern sei ein Hakenkreuz und ein Hitler-Porträt zu
sehen. Nun müsse geklärt werden, wer die Tassen bestellt hat und wer gewusst haben könnte, was auf den Tassen abgebildet ist.
Zu kaufen gab es die Hitlerbecher im den fünf Filialen des Möbelhauses Zurbrüggen
, das vier Filialen in Nordrhein-Westfalen
hat und eine in Delmenhorst. 79 Stück wurden allein in Delmenhorst zum Preis von
je 1,99 Euro verkauft, in den andern vier Filialen waren es insgesamt nur 96.
Zwei Kunden in Unna fiel das Profil Adolf Hitlers auf einer 30-Pfennig-Briefmarke aus dem
Dritten Reich auf. Fünftausend Becher waren vom Möbelhaus in China
bestellt worden. Das Motiv des Bechers war laut Möbelhaus-Chef Christian Zurbrüggen weder den chinesischen Produzenten noch den Verkäufern im Laden aufgefallen.
Seine Mitarbeiter seien jetzt damit emotional sehr belastet.
Es gibt eine Rückrufaktion: Wer die
Hitlerbecher zurückgibt, bekommt pro Stück einen Warengutschein über 20
Euro, macht also einen Gewinn von 18,01 Euro. Bislang sind 38 Exemplare zurückgegeben
worden; in Delmenhorst hat bisher niemand einen Hitlerbecher zurückgebracht.
Die Mitarbeiter Zurbrüggens haben inzwischen die nicht verkauften 4.825 Exemplare
zerschlagen. Jeder einzelne Mitarbeiter musste Zerbrüggen schriftlich per
eidesstattlicher Erklärung versichern, dass er keinen Hitlerbecher ausgespart
hat.
Das Haus der Geschichte in Bonn will einen Hitlerbecher der Sammlung des Hauses einverleiben.
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