Max von
Eyth
* 6. Mai 1836 in Kirchheim unter Teck
† 25. August 1906 in Ulm
Deutscher Ingenieur und Schriftsteller.
Eyth wurde als Sohn
eines Lehrers für Griechisch und Geschichte geboren. Seine Kindheit verbrachte er von 1841 bis 1852 in Schöntal
, wo sein Vater Ephorus
am Evangelischen Seminar war. Neben der theologischen Tätigkeit gab der Vater außer eigener Lyrik noch historische und literaturgeschichtliche Werke heraus, darunter Übersetzungen griechischer Klassiker. Seine Schulzeit verbrachte der junge Max in Heilbronn, ebenso seine ersten Lehrjahre bei der Maschinenfabrik Hahn & Göbel.
Von 1852 bis 1856 studierte er am Polytechnikum Stuttgart Maschinenbau.
Seine ersten Berufserfahrungen sammelte er bei der Dampfmaschinenfabrik Gotthilf Kuhn in Berg bei Stuttgart. Trotz seines Studienabschlusses musste er zunächst eine Schlosser-Lehre absolvieren, bevor er nach einer Tätigkeit als technischer Zeichner auch Konstrukteursaufgaben übernehmen durfte.
1862 trat er bei der englischen Dampfpflugfabrik Fowler in Leeds ein und übernahm die Auslandsvertretung für Dampfpflüge. Auf vielen Reisen und langjährigen Auslandsaufenthalten, u. a. in die USA, warb er für die Einführung von dampfmaschinengetriebenen Pflügen in der Landwirtschaft.
In der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs reiste er nach Ägypten. Drei Jahre war Eyth Chefingenieur
eines ägyptischen Prinzen. Dabei entwickelte er ein vielseitiges Wirken als praktischer Landwirtschaftsingenieur, mit Fowlers Dampfpflügen, mit Bewässerungspumpen und vielen anderen zum Teil selbsterfundenen Maschinen auf den Ländereien des Prinzen um die Baumwollkultur bemüht, für die der amerikanische Bürgerkrieg eine kurze Hochkonjunktur für Ägypten
herbeigeführt hatte. Fast 1½ Jahrzehnte widmete sich nun Eyth in ununterbrochenen Reisen hin und her auf allen Kontinenten der Einführung der Dampfkultur in der Landwirtschaft.
Eyth war auch bei der Errichtung der Seilschifffahrt auf dem Rhein maßgeblich beteiligt.
1882 kehrte Eyth nach Deutschland zurück. Er war maßgeblich an der Gründung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG)
1885 beteiligt und blieb bis 1896 deren geschäftsführender Direktor. Seine restlichen Jahre verbrachte er hauptsächlich mit schriftstellerischer Tätigkeit bei seiner Mutter in
Ulm. Es entstanden jetzt die Erzählungen aus der Technik „Hinter Pflug und Schraubstock" (1899), und die großen Romane „Der Kampf um die Cheopspyramide“ (1902) und „Der Schneider von Ulm“ (postum 1906).
1896 erfolgte seine Erhebung in den
württembergischen persönlichen Adelsstand.
Eyth von reinster Lauterkeit des Charakters und voll Geist und Humor
– bei aller Geschäftstüchtigkeit. Ein Mensch voller Tatkraft, war er im Grunde
frommen Gemütes und allezeit am liebsten still bei sich selbst zu Hause. So war er auch, ohne unharmonisch zu werden,
unverheiratet geblieben.
ABCD
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