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Dienstag, 6. Mai 2014

Konrad Henlein  

* 6. Mai 1898 in Maffersdorf
10. Mai 1945 in Pilsen


Deutscher Politiker im Sudetenland.

 

Schon als Junge stand Henlein in der völkischen Turnbewegung Österreichs. Nach der Schule studierte er an einer Handelsakademie. Als Kriegsfreiwilliger zog er in den Ersten Weltkrieg und geriet in italienische Gefangenschaft. Aus dieser kehrte er 1919 zurück.


Nach dem Krieg wurde er Bankbeamter in Gablonz
. Während dieser Jahre war Henlein im Sudetendeutschen Turnverbandes tätig. 1925 berief ihn er Turnverein in Asch zu seinem Turnlehrer. In dieser Funktion setzte er sich für die Umwandlung der Turnvereine in nationale Erziehungs- und Kampforganisationen ein. Seine organisatorischen Fähigkeiten machten ihn zu einem bekannten Funktionär. Nach dem Verbandsturnfest in Saaz im Jahre 1933 galt Henlein unbestritten als Führer der Sudetendeutschen. Die Prager Regierung ging jetzt daran, die Sudetendeutschen systematisch zu verfolgen. In der Gegenwehr entstand in der „Sudetendeutschen Heimatfront“ eine starke Volksbewegung, die bei den Maiwahlen 1935 als Sudetendeutsche Partei (SdP) mehr als zwei Drittel aller deutschen Stimmen erhielt.

Die Tschechen setzten jetzt vermehrt Terror gegen die SdP und ihre Führer ein. Henlein äußerte sich in seinen Reden zunächst im Sinne einer versöhnlichen Politik; er betonte seine Loyalität zum tschechoslowakischen Staat, innerhalb dessen er die Mitbestimmungs- und Selbstverwaltungsrechte der deutschen Minderheit stärken wolle. Die SdP, die noch am 11. September 1938 in Gesprächen mit der Regierung stand, wurde verboten. Die gesamte SdP-Führung flüchtete nach Deutschland. Am 30. September 1938 wurde das Münchner Abkommen geschlossen. In diesem wurde vereinbart, dass das Sudetenland dem Deutschen Reich angegliedert würde. Mit der Errichtung des Reichsgaues Sudetenland am 15. April 1939 wurde Henlein zum Reichsstatthalter und Gauleiter berufen
. Während des Zweiten Weltkrieges trat er kaum noch politisch in Erscheinung.

  
Henlein überschritt um den 6./7. Mai 1945 in Begleitung seiner Adjutanten bei Karlsbad
die amerikanischen Linien. Sie wurden ins Polizeigefängnis nach Eger gebracht und am 9. Mai in das Pilsener Sammellager eingeliefert. Dort beging Henlein am 10. Mai 1945 Suizid durch Aufschneiden der Pulsadern, nachdem ihm die Amerikaner ihm mitgeteilt hatten, ihn an die Tschechen auszuliefern. Er wollte einem Schauprozess mit anschließender öffentlicher Hinrichtung am Galgen entgehen .

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