Donnerstag, 29. Mai 2013

Eroberung Konstantinopels

am 29. Mai 1453. 

 

Osmanische Truppen unter Sultan Mehmed II.   (links) erobern Konstantinopel , die Hauptstadt des ehemaligen byzantinischen Reiches .

Statt einer Million Menschen im 12. Jahrhundert lebten zu dieser Zeit vielleicht noch hunderttausend in den Mauern der Stadt. Ruinen gehörten zum Straßenbild. Auch der Handel brachte keine Reichtümer mehr. Die Stadt musste lukrative Privilegien an die Genueser abgeben, die am anderen Ufer des Goldenen Horns, in Pera, ihren Handelsplatz errichtet hatten. In Konstantinopel gab es eine venezianische Kolonie; Kaufleute aus Ancona, Florenz und Ragusa unterhielten eigene Straßen, Händler aller Konfessionen aus Spanien und Armenien gesellten sich dazu. Kaiser Konstantin XI. Palaiologos (rechts) hatte zur Verteidigung Konstantinopels nicht einmal 7.000 Mann, 5.000 Griechen und rund 2.000 Ausländer, Venezianer, Katalanen, Genuesen, zur Verfügung.

Der Angreifer Sultan Mehmed II. besaß über 80.000 Mann regulärer Truppen plus 20.000 alliierte Söldner, und mehrere tausend Menschen im Tross. Am 12. April 1453 begann aus 69 Kanonen der erste konzentrierte Artilleriebeschuss der Geschichte. Die Feuerkraft einer Riesenkanone pulverisierte die Stadtmauer, obwohl sie extrem dick und stark war. Trotzdem gelang es den Verteidigern, sämtliche Angriffe abzuwehren, nachts wurden die Breschen in der Mauer mit Holzpalisaden wieder notdürftig geschlossen. 

Sechs Wochen nach Beginn der Belagerung, am 29. Mai 1453 um zwei Uhr morgens begann der osmanische Großangriff. Mehrere Angriffe konnten die Verteidiger zurückschlagen, doch dann erlagen sie der Übermacht. Auch Kaiser Konstantin war beim Kampf an der Theodosischen Mauer gefallen. Jetzt war die Stadt auf Gedeih und Verderb den Eroberern ausgeliefert. Mehmed erlaubte eine dreitägige Plünderung der Stadt, die Einwohner waren vogelfrei. Viele Zivilisten wurden ermordet, noch mehr gefangen genommen und versklavt. Die Häuser standen zur Plünderung frei. Das byzantinische Kaiserreich, das 325 von Konstantin I. in der Nachfolge des Römischen Reiches begründet worden war, war damit vernichtet. 

Das Osmanische Reich wurde zu einer bedeutenden europäisch-asiatischen Großmacht. Da der Landweg nach Indien von den Osmanen versperrt wurde, suchten die Europäer einen Seeweg nach Indien - und entdecken die »Neue Welt«. Konstantinopel (Istanbul) blieb bis 1922 Hauptstadt des Osmanischen Reiches.

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