Max
Immelmann
*
21. September 1890 in
Dresden
† 18. Juni 1916
(abgestürzt in Frankreich)
Deutscher
Jagdpilot im Ersten
Weltkrieg, 'Adler von Lille'
Immelmanns Vater war ein wohlhabender Industrieller. Der junge Immelmann zeigte bereits in frühen Jahren Interesse an technischen Dingen. Im Jahr 1905 trat er als Kadett in die sächsische Armee ein. Die Ausbildung bei den Eisenbahntruppen langweilte ihn, weshalb er sich entschied, nicht in den aktiven Dienst einzutreten. Er verließ 1912 als Offizieranwärter der Reserve die Armee, um an der Technischen Hochschule Dresden Maschinenbau zu studieren.
Am 18. August 1914 wurde er zu seinem alten Eisenbahn-Regiment einberufen. Er hatte sich aber schon Anfang August 1914 für die Fliegertruppen beworben. Seinem Gesuch wurde im November 1914 stattgegeben. Nachdem er am 9. Februar 1915 seine Pilotenprüfung und am 11. Februar die Feldpilotenprüfung bestanden hatte, versetzte man ihn in die Feldfliegerabteilung 10 bei Vrizy (Ardennes), wo er als Pilot diente. Wenig später wechselte er in die Feldfliegerabteilung 62, die bald darauf mit neuen Jagdflugzeugen vom Typ Fokker E.I ausgerüstet wurde. Es war der erste Flugzeugtyp mit Unterbrechergetriebe, das ein Schießen durch den Propellerkreis ermöglichte.
Für den Abschuss einer britischen Maschine am 1. August 1915 bei Vitry-en-Artois und die anschließende Gefangennahme der beiden Piloten erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse. Nachdem ihm als Leutnant d. Res. im
Januar 1916 nach seinem 8. Luftsieg zusammen mit Oswald Boelcke
der Orden pour le mérite verliehen worden war, wurde er im April 1916 zum Oberleutnant befördert und in das aktive Offizierkorps übernommen.
Ihm wurden insgesamt 15 Luftsiege zuerkannt. Immelmann war zwischen Herbst 1915 und Frühjahr 1916 zusammen mit Boelcke der erfolgreichste deutsche Jagdflieger und erlangte als Kriegsheld einen hohen Bekanntheitsgrad. Mit Boelcke entwickelte er neue Luftkampftaktiken und Grundsätze für den Einsatz von Jagdstaffeln. Eine Kunstflugfigur ist nach ihm benannt.
Am 18. Juni 1916 patrouillierte Immelmann mit drei weiteren Piloten in einer Fokker E.III über der Front bei Annay. Von diesem Flug kehrte er nicht zurück. Zuerst vermutete man, dass das Unterbrechergetriebe versagt hätte und Immelmann seinen eigenen Propeller zerstörte, doch dies wurde später widerlegt. Immelmann starb
wahrscheinlich durch Beschuss eigener Flugabwehr bei einem Luftgefecht. Sein Tod löste Bestürzung und Trauer in Deutschland aus. Er wurde nach einer großen Trauerfeier am 20. Juni 1916 auf dem Urnenhain Tolkewitz in seiner Heimatstadt beerdigt. 1928 erfolgte die Aufstellung einer
heute noch vorhandenen Plastik an seinem Grab.
Immelmann war ein ausgezeichneter Taktiker und ein exzellenter Flieger. Er war der Erste, der Angriffe aus der Sonne heraus flog, damit die Gegner ihn erst sehr spät erkennen konnten. Als erster Jagdflieger nutzte er die Möglichkeiten, im dreidimensionalen Raum zu manövrieren, um Höhe und Geschwindigkeit gegeneinander auszutauschen. Damit hatte er ein grundlegendes Prinzip der Luftkampftaktik entdeckt.
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