Johann
Stamitz
ABCD
* 19. Juni
1717 in Deutschbrod
in Böhmen
† 30. März 1757 in
Mannheim
ABCD Deutscher Komponist und
Violinist. Stamitz'
Vater war Kaufmann, Organist und Stadtrat in Deutschbrod und erteilte ihm den ersten Unterricht. Von 1728 bis 1734 besuchte
er das Jesuitengymnasium in Iglau
und im Anschluss daran für ein Jahr die Karls-Universität Prag als Philosophiestudent.
Nach seiner Ausbildung, u.a. in Brünn bei Carlo Tessarini , erregte er 1741 mit seinen violinistischen Fähigkeiten besonderes Aufsehen bei den Hochzeitsfeierlichkeiten des späteren Kurfürsten Carl
Theodor . Dieser berief ihn später an seinen Mannheimer Hof, wo er 1750 zum Konzertmeister und Direktor der Kammermusik ernannt wurde.
Stamitz unternahm mehrere Konzertreisen, vor allem nach Paris. Vor allem in dieser Zeit festigte er seinen Ruf als anerkannter Komponist und Virtuose. Er starb im Alter von 39 Jahren in Mannheim.
Stamitz' Nachfolger im Mannheimer Hoforchester wurde sein Meisterschüler, der Geiger Christian Cannabich
, der durch seine strenge Führung dem Orchester zu dem legendären Ruhm der 1770er Jahre verhalf.
Johann Stamitz war der Vater der ebenfalls bekannten Violinisten und Komponisten Carl Stamitz
und Anton Stamitz , wovon der
erstere zu einigem Ruhm gelangte. Johann Stamitz gilt als Begründer der sogenannten Mannheimer
Schule .
Außer Christian Cannabich und den beiden Stamitz gehörten Ignaz Holzbauer
und Franz Xaver Richter
zur „Mannheimer Schule“. Auf
Johann Stamitz gehen dabei Eigenheiten zurück wie der einheitliche Bogenstrich der Streicher, eine besondere Konzentration des Orchesters auf den Dirigenten sowie eine gründliche Ausbildung der Orchestermusiker. Dadurch wurde eine Präzision und Effektivität im Vortrag erreicht, die europaweit für Furore sorgte.
Bis zu den Meisterwerken der Wiener Klassik galt der Sinfonietypus, der in Mannheim gepflegt wurde, als mustergültig: der Tonsatz ist einerseits massiv orchestral, andererseits durch die neuartige Einbeziehung von Bläserepisoden aufgelockert und farbiger als zuvor; durch die einfachen harmonischen Verhältnisse und die regelmäßige Periodik sind die Großformen sehr stabil und damit die solide Basis für das Spiel mit ständig neuen Überraschungen.
Die Begriffe wie die Rakete, die Walze, der Mannheimer Seufzer oder auch das Vögelchen werden bis heute gern zur Beschreibung dieser melodischen Figuren herangezogen. Charakteristisch für die Mannheimer Sinfonien sind aber auch Orchestereffekte, die unter Cannabichs Leitung von dem Orchester in dem perfekt funktionierenden Zusammenspiel geradezu zelebriert wurden und deren Wirkungen die Zuhörer gleichermaßen erschütterte und
begeisterte. Weitere
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