Donnerstag, 5. Juni 2014

Keine Alternative

Lingen - Tief betroffen hat sich die Vorsitzende des Vereins für Sozialtherapie in Lingen , Ulla Haar (oben), über den sexuellen Missbrauch eines 13-jährigen Mädchens geäußert. Haar sagte am Dienstag, so fürchterlich dieser Fall für die Betroffenen selbst sei, gäbe es keine Alternative zur Therapiearbeit. Die Arbeit mit den Tätern sei potenzieller Opferschutz. Haar, die auch CDU-Bürgermeisterin der Stadt Lingen ist, steht seit 16 Jahren an der Spitze des Vereins. Niedersachsens Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne, unten) kündigte an, dass ihr Ministerium die Umstände der Flucht genau analysieren und - falls erforderlich - Konsequenzen daraus ziehen werde.  

Einem 51-jährigen Straftäter aus der sozialtherapeutischen Abteilung der JVA Lingen war zu therapeutischen Zwecken vom 28. Mai bis 1. Juni Langzeitausgang gewährt worden. Der Täter befindet sich dort in Sicherungsverwahrung. Er musste ein Handy bei sich tragen, um ständig erreichbar zu sein. Am Abend des 30. Mai beging er sein Verbrechen. Seitdem ist er auf der Flucht. Die Staatsanwaltschaft hat Fotos des 1962 geborenen Mannes veröffentlicht. Nach einem Gewaltverbrechen war er im Jahr 2002 zu einer Gefängnisstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Sein Vorstrafenregister ist lang, überwiegend gefüllt mit Sexualdelikten und Gewaltverbrechen im Zusammenhang mit Alkohol. Der Flüchtige wird als hochgefährlich eingestuft.

In Niedersachsen leben derzeit 42 Menschen in Sicherungsverwahrung.  
ABCDABCD

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