Berlin - Rund 140 Flüchtlinge aus der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg sind am Dienstag in andere Quartiere umgezogen.
Auch rund 40 Roma sind per Bus in neue Unterkünfte gebracht worden. Ein Teil
weigerte sich zu gehen. Flüchtlinge sind auf das Dach gestiegen und haben gedroht, im Fall einer Zwangsräumung
hinabzuspringen. Mehrere hundert Menschen demonstrierten vor dem abgesperrten Schulgebäude. Etwa 40 von ihnen versuchten am Mittag, die Absperrungen der Polizei zu durchbrechen; sie wurden zum Teil mit Pfefferspray zurückgedrängt. Andere wurden von Polizisten weggetragen. Ein harter Kern von vielleicht 40
Migrantinern ist am Mittwoch weiter im Haus, teilweise auf dem Dach. Da einige gedroht hatten, das Haus oder sich selbst anzuzünden, sind vorsichtshalber zwei Löschfahrzeuge vorgefahren.
In der Schule lebten seit Dezember 2012 rund 200 Flüchtlinge. Das leerstehende Schulgebäude hat nur wenige Toiletten und nur eine Dusche. Inzwischen wohnten dort auch Roma-Familien, Obdachlose und Drogendealer.
Unter den Bewohnern kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Polizei musste schon zu mehr als 100 Einsätzen ausrücken. Ende April wurde ein 29-jähriger Marokkaner von einem Mitbewohner erstochen.
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