Gründung
der Universität Ingolstadt
am 26. Juni
1472
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durch
Herzog Ludwig dem Reichen
(Abbildung) von Niederbayern.
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Bereits 1458 trat Herzog Ludwig an Papst Pius II.
mit dem Vorschlag der Errichtung einer Universität heran, dem Pius 1459 zustimmte. Finanzierungsschwierigkeiten führten dazu, dass die Universität erst
im Juni 1472 eröffnet werden konnte. Insbesondere die Suche nach einem geeigneten Gebäude stellte sich als problematisch dar und konnte erst gelöst werden, als der Bischof von Eichstätt das Pfründnerhaus
zur Verfügung stellte. Damit konnte in Ingolstadt die elfte Universität im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation errichtet werden. Erster Rektor war Christoph Mendel von
Steinfels .
Herzog Ludwig der
Reiche beschrieb 1458 in einem Brief an den Papst die Vorzüge Ingolstadts als mögliche Universitätsstadt:
„Die Pest herrscht hier nur sehr selten […]. Es befinden sich daselbst auch Wälder um die Stadt, zu Spaziergängen einladend, wie auch zur Jagd. In der Stadt sind herrliche Kirchen, sonderbar der Tempel zur Unserer Lieben Frau, welcher zu großen akademischen Festen hinlänglich Raum bietet […]. Die Häuser sind geräumig, manche prachtvoll, sie enthalten Wohnungen für mehr als tausend Studenten […]. Der Wein ist etwas teuer, das Fleisch ist gut, das Brot vorzüglich, und Fische liefert die Donau ebenso viel, als köstlich.“
An der Universität Ingolstadt wurden zunächst die vier Fakultäten Theologie, Rechtswissenschaft, Naturwissenschaften und Philosophie eingerichtet und hatten starken Zulauf. Schon vor 1500 fasste der Humanismus in Ingolstadt als erster deutschen Universität Fuß. Seit 1505 wurde das Hebräische, seit 1515 das Griechische gelehrt. Die großen Gelehrten dieser Zeit waren beispielsweise der Humanist Konrad
Celtis , der Historiker Johannes Aventinus (Johann Turmayr)
und der Jesuit Petrus Canisius .
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Durch den Ingolstädter Theologen Johannes Eck
wurde Ingolstadt zu einem geistigen Zentrum der Gegenreformation. Nach dem Tode Ecks 1543 ging die Universität teilweise in die Hände des Jesuitenordens über, wie fast alle katholischen Hochschulen bis zur Aufhebung des Ordens 1773 von den Jesuiten geleitet wurden. Mitte des 16.
Jahrhunderts haben Kaiser Ferdinand II.
und Kurfürst Maximilian I. von Bayern
an der Universität Ingolstadt studiert. In ihrer Blütezeit waren über 1.000 Studenten an der Hohen Schule eingeschrieben.
Da die Stadt im Jahre 1539 Festung wurde, war sie im Dreißigjährigen Krieg schwer umkämpft, so dass die Universität sehr litt und sich nach 1648 nicht mehr erholte. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts setzten Reformversuche ein. Ingolstadt war mit der Universität zu Köln
die wohl bedeutendste deutsche katholische Hochschule der frühen Neuzeit, in der Studentenfrequenz nach der Reformation nur übertroffen von den großen protestantischen Universitäten in
Leipzig ,
Jena , Wittenberg
(später Halle ) und Göttingen
sowie Königsberg ("Albertina" ).
Durch die Wirrnisse, die die Gründung des Illuminatenordens
durch den Ingolstädter Professor Adam Weishaupt
1778 brachte, zog mit dessen Unterdrückung jedoch noch einmal die Intoleranz in Ingolstadt ein. Als der neue Kurfürst Max IV. Joseph
(der spätere König Maximilian I.) von Bayern und sein Minister Graf Montgelas
1799 erneut zu Reformen ansetzten, wurde die Universität 1800 vor dem heranrückenden Krieg nach Landshut
verlegt. 26 Jahre später, 1826, holte König Ludwig I.
die Universität in die Hauptstadt München.
1989 wurde Ingolstadt mit der Gründung einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät durch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
erneut Universitätsstadt.
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