Otto
Skorzeny
ABCD
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12. Juni 1908 in Wien
† 5. Juli 1975 in Madrid
ABCD Deutscher
Offizier.
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Skorzenys Vater war Baumeister. 1926 begann er an der Technischen
Hochschule Wien ein Ingenieurstudium. Im gleichen Jahr fungierte er als
Fahnenträger der Akademischen Legion, eines antimarxistischen
Studentenfreikorps. 1931 legte er sein Examen ab und war zunächst
arbeitslos. 1932 trat er der österreichischen NSDAP bei. Am 12. März
1938 – dem Tag des Anschlusses Österreichs – schützte er den österreichischen
Bundespräsidenten Wilhelm Miklas Misshandlungen
ABCD Skorzeny
trat 1940 in die SS-Leibstandarte Adolf Hitler
ein, nachdem man ihn bei der Luftwaffe aus Altersgründen für nicht
tauglich befunden hatte. 1940 kam sein einziges Kind, eine Tochter, auf
die Welt. Nach Einsätzen in Frankreich, den Niederlanden und der
Sowjetunion wurde er wegen einer Gallenerkrankung in Berlin zum
Auslandsnachrichtendienst versetzt.
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Im April 1943 wurde Skorzeny zum SS-Hauptsturmführer befördert. In
dieser Zeit plante die SS die Aufstellung eines neuen Sonderverbandes für
Kommandounternehmen. Skorzeny wurde beauftragt, den SS-Sonderverband
z.b.V. „Friedenthal“ zu bilden. Er studierte Spezialoperationen der
britischen SOE
und erstellte eigene Konzepte. Nachdem die Alliierten im September 1943
auf dem italienischen Festland gelandet waren, wurde Mussolini
auf Befehl des italienischen Königs Viktor Emanuel III.
verhaftet. Hitler
ordnete daraufhin eine Aktion an, durch die Mussolini unter allen Umständen
unverletzt befreit werden sollte. Zusammen mit General der
Fallschirmtruppe Kurt Student
und seinen Truppen suchte Skorzeny in ganz Italien nach Mussolini, der von
seinen Bewachern mehrfach an einen anderen Ort gebracht wurde. Nach
einigen vergeblichen Anläufen lokalisierte man Mussolini im Hotel 'Campo
Imperatore' im Gebirgszug Gran Sasso.
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Am 12. September 1943 startete das 'Unternehmen Eiche' :
Die Talstation
einer zum Hotel führenden Bergseilbahn in der Nähe des Ortes Assergi
wurde von deutschen Fallschirmjägern gegen 14:00 Uhr auf dem Landweg
eingenommen. Bereits vorher waren von diesen Truppen alle
Telefonverbindungen gekappt worden. Die italienischen Verteidiger
leisteten nur geringen Widerstand; es gab zwei Tote auf italienischer
Seite. Gleichzeitig gegen 14:00 Uhr landeten 72 Fallschirmjäger sowie ein kleines
SS-Kommando mit Skorzeny, dem italienischen PAI-General Fernando Soleti
und weiteren 16 SS-Männern mit insgesamt zehn Lastenseglern auf dem
Berghang und erstürmten das Hotel. Der italienische General Soleti hatte
die Aufgabe, den Bewachern Mussolinis das Schießen zu untersagen, diese
gaben jedoch sofort ohne Widerstand auf. Von den Lastenseglern machte
lediglich einer eine Bruchlandung.
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Um 14:45 Uhr kam der deutsche Major Mors mit
der Seilbahn zum Hotel, woraufhin der unverletzt befreite Duce zusammen
mit Skorzeny mit einem
Fieseler Storch ausgeflogen wurde. Nach Startschwierigkeiten
konnte der Pilot das Flugzeug sicher nach Pratica di Mare, 30 km südlich
von Rom, bringen. Von dort wurden Mussolini und Skorzeny mit einer
deutschen Heinkel He 111 nach Wien weitergeflogen, wo sie übernachteten
und am nächsten Tag nach München gebracht wurden. Am 14. September
trafen sie Hitler im Führerhauptquartier in Rastenburg. Skorzeny wurde für
die Befreiungsaktion hoch gelobt, zum SS-Sturmbannführer befördert und
mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
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Am 20. Juli 1944
nahm Skorzeny in Berlin an der Gefangennahme der Hitler-Attentäter um
Claus Schenk von Stauffenberg
teil. Als es zunächst nicht gelang, die Verschwörer festzunehmen, holte
man Skorzeny im Anhalter-Bahnhof aus dem Urlauberzug. Gegen 1 Uhr nachts
am 21. Juli drang Skorzeny mit einer SS-Kompanie in das OKW ein.
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Im Oktober 1944 wurde Skorzeny nach Ungarn entsandt, da es Anzeichen dafür
gab, dass Admiral Horthy
sein Bündnis mit Deutschland aufkündigen wollte. Unter dem Namen 'Unternehmen
Panzerfaust' stürmten Skorzeny und Angehörige des SS-Fallschirmjägerbataillons
600 die wichtigsten Regierungsstellen in Budapest und entführten Horthy
jr., den einzigen Sohn des ungarischen Reichsverwesers, worauf sich
letzterer in deutsche Gefangenschaft begab und seinen Rücktritt erklärte.
Das Unternehmen endete erfolgreich: Ferenc Szálasi ,
ein Vertreter der Pfeilkreuzler ,
wurde Regierungschef.
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Gegen Ende des Jahres 1944 wurde die deutsche Ardennenoffensive im Westen
geplant. Skorzeny stellte einen Kommandoverband auf, dessen Soldaten
hinter den gegnerischen Linien operieren sollten (Unternehmen Greif). Es
verbreitete sich das Gerücht, dass der amerikanische Oberbefehlshaber,
General Eisenhower ,
getötet werden sollte, worauf Skorzeny den Ruf als der gefährlichste
Mann Europas bekam. Ende Januar 1945 versetzte man Skorzeny an die
Ostfront in das Gebiet um Schwedt/Oder, wo er einen Brückenkopf für eine
Gegenoffensive gegen die Rote Armee sichern sollte. Am 9. April 1945
erhielt er als 826. Soldat das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen
Kreuzes. Gegen Kriegsende wurde Skorzeny zum Obersturmbannführer befördert
und ins Alpengebiet geschickt, um den letzten deutschen Widerstand in der
sog. Alpenfestung zu organisieren. Am 15. Mai 1945 stellte sich Skorzeny
US-amerikanischen Streitkräften in der Steiermark.
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Vom August bis zum September 1947 wurde von den US-Besatzern gegen
Skorzeny und neun weitere Angeklagte einer der berüchtigten
Nachkriegsprozesse geführt. Alle Angeklagten wurden aus Mangel an
Beweisen freigesprochen. Anschließend wurde er den von den US-Amerikanern
in Deutschland eingesetzten Behörden für weitere Untersuchungen übergeben und saß im
Gefängnis von Darmstadt, bis ihm im Juli 1948 die Flucht gelang. Er floh
zunächst nach Paris, dann nach Spanien und 1949 nach Argentinien. Anfang
der 1950er Jahre kehrte er wieder nach Spanien zurück. Dort musste er
keinerlei Einschränkungen mehr befürchten und schrieb seine Erinnerungen
unter dem Titel 'Lebe gefährlich' nieder. 1952 heiratete er zum dritten
Mal. Ab 1953 arbeitete er unter anderem als Berater des argentinischen Präsidenten
Juan Perón
und des ägyptischen Staatschefs Nasser .
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Skorzeny wurde durch seine diversen Geschäftstätigkeiten wohlhabend. Er
starb im Alter von 67 Jahren in Madrid an Lungenkrebs, wurde eingeäschert,
die Urne später auf dem Döblinger Friedhof beigesetzt.
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