August Friedrich Pott
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* 14. November 1802 in Nettelrede
† 5. Juli 1887 in Halle (Saale)
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Deutscher Sprachforscher.
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Im
Dorfe Nettelrede im Hannöverschen als Sohn des dortigen Pfarrers geboren, verlor er
sehr früh seinen Vater, und die Mutter siedelte mit ihren vier Kindern nach dem Dorfe Oldendorf bei Elze über. Nach ihrem Tode fand der neunjährige Knabe Aufnahme im Hause des Pastors Lauenstein in
Ahdensen, dem er eine tüchtige Vorbildung für das Gymnasium verdankte. Sprachstudien reizten schon den Knaben, die
Klassiker las er weit über die Schulpensa hinaus, um für die lateinischen und griechischen Wörterbücher Beispiele zu sammeln. In das
Lyzeum zu Hannover trat er als Sekundaner ein, und 1821 bezog er die Universität Göttingen.
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widmete er sich vor allem den Fächern Philologie, Philosophie und Geschichte. Pott studierte insbesondere Hebräisch, Griechisch und Latein, hörte aber auch Physik und Chemie. Er trat eine Stelle am Gymnasium Celle an und promovierte 1827 an der Universität Göttingen. Der Unterricht
in Celle füllte ihn jedoch nicht aus, so dass er schon bald diese Stellung
aufgab, um in Berlin Bopp’s
Schüler zu werden. 1830 habilitierte sich Pott dort, 1833 wurde er zum außerordentlichen Professor der Universität Halle für allgemeine Sprachwissenschaft ernannt und 1838 zum ordentlichen Professor befördert.
Pott las Sprachwissenschaft, Sprachphilosophie sowie historische Grammatik. Außerdem bot er Spezialvorlesungen zum Sanskrit, dem Chinesischen und über Hieroglyphen an. 1845 gründete Pott gemeinsam mit anderen Gelehrten die Deutsche Morgenländische Gesellschaft. Im Zentrum seiner Forschungen standen Probleme der Indogermanistik. Pott wandte die
von Jacob Grimm
entwickelte Methode der etymologischen Lautvergleichung
auf indogermanische Fragen an und entwickelte Methoden zur vergleichenden Analyse der Stammbildung. Seine 1833 erstmals veröffentlichten
'Etymologische Forschungen'
baute er zu einem 6 bändigen Werk über die indogermanischen Sprachen, insbesondere des Sanskrit, Griechischen, Lateinischen, Litauischen und Gotischen aus. Er veröffentlichte ein dreibändiges Werk über Personen- und Ortsnamen, mehrere Studien über Zahlwörter und ein zweibändiges Werk über
'Die Zigeuner in Europa und Asien'. Einen Überblick über den damaligen Stand der Sprachwissenschaft bietet Potts
'Einleitung in die allgemeine Sprachwissenschaft'
(1884).
Potts Gesundheit erlitt einen ersten Stoß 1877, als eine Lungenentzündung andauernde
Kurzatmigkeit zurückließ. 1885 entriss ihm der Tod seine treue Lebensgefährtin. Die Frische seines Geistes blieb auch dann noch fast ungeschwächt bis in seine letzte Krankheit hinein. Anfang Mai 1887 wurde er von einer schweren Bronchitis befallen, die seine Kräfte langsam aufzehrte, und der er zwei Monate später, am 5. Juli, erlag.
Potts Leistungen in der Sprachwissenschaft fanden weitgehend Anerkennung.
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