Massenmord
in Aussig
am 31. Juli 1945.
Kurz vor Betriebsschluss der Aussiger Schichtwerke explodierte ein in der Nähe gelegenes Munitionslager.
Die Detonationen waren kaum verhallt , da verbreiteten die Tschechen, die es schon darauf abgestellt hatten, ein Blutbad unter den Sudetendeutschen anzurichten, die Nachricht, die
Deutschen wären an der Explosion schuld. Heute steht fest, dass es sich dabei um eine geplante, von tschechischer Seite inszenierte Aktion durch Angehörige der Svoboda-Armee und der Revolutionsgarden (Stabskapitän Bedrich Pokorný und andere) gehandelt hat. Darauf
griffen Scharen von uniformierten und zivilen "Revolutionsgardisten" die aus den Schichtwerken heimkehrenden deutschen Arbeiter an, erschlugen sie haufenweise mit Knüppeln, Gewehrkolben und Brecheisen und warfen sie in die
Elbe. Andere zivile oder schwarzuniformierte Tschechen mit roten Armbinden
griffen die Deutschen auf den Straßen an, holten sie aus den Wohnungen und machten sie nieder.
Weitere Opfer trieb man auf
die Elbebrücke und stieß sie von dort aus 20 m Höhe in den Strom, vor
allem Frauen, Kinder und Säuglinge im Kinderwagen.
Zu gleicher Zeit mordeten die Tschechen zahllose weitere Deutsche in der
Stadt
Aussig. In den nächsten Tagen trug man deren Leichen zusammen,
verscharrte sie in Massengräbern oder verbrannte sie. Die Bilanz der
Aussiger Massenmorde vom 31. Juli 1945: 2 317 hingemordete Deutsche, ohne
die zahllosen Männer, Frauen und Kinder, die man in die Elbe geworfen
hatte. Wochenlang wurden stromabwärts, bis tief nach Sachsen, die Leichen
an die Ufer gespült. In der Sächsischen Schweiz findet man noch heute südlich der Gemeinde
Waltersdorf, am Kirchweg im Sellnitzgrund, nahe beim Lilienstein, einen Waldfriedhof, auf dem
die Leichen begraben liegen, die man 1945 bei Krippen aus der Elbe gezogen
hatte.
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