Bremen - Von fünf Mädchen aus Nigeria, die ein halbes Jahr in Bremen zum Austausch waren, fehlt jede Spur. Die 17- bis 19-Jährigen waren seit Januar aufgrund eines Sportprojekts in der Hansestadt und sollten eigentlich am Sonntag den Heimflug nach Nigeria antreten.
Den Austausch hatte der Pan-Afrikanische Kulturverein organisiert, die Mädchen trainierten beim ersten Damen-Team von TuS Komet Arsten. Trainer Sascha Mahler sagte, die Frauen hätten zwar häufiger davon gesprochen, dass sie gern
hier bleiben und studieren oder arbeiten würden. "Aber wir haben nie gedacht, dass sie abhauen", so Mahler.
"Ich vermute, dass sie Hilfe hatten und ihr Verschwinden geplant war,
denn die Mädchen ließen Haustürschlüssel und Monatskarten in den Familien zurück, auch Pässe und Gepäck.
Sie haben sogar ihre Facebook-Profile gelöscht. Wir hoffen, dass ihnen nichts passiert ist."
Am Sonntag sollte ihr Flieger in die Heimat gehen. Ihr Visum war abgelaufen. Am Samstag waren die Mädchen nach einem Fußball-Abschlussspiel in der Bremer Innenstadt abgesetzt worden, weil sie vor dem Rückflug noch ein bisschen shoppen wollten. Seitdem fehlt jede Spur von ihnen. Eine Sprecherin der Polizei sagte, es gebe bislang keine Hinweise auf den Aufenthaltsort der fünf Vermissten.
Man gehe nicht von einem Verbrechen aus. Eher davon, dass sie die Rückreise nicht antreten
wollten. Die jungen Frauen waren bei Gasteltern untergebracht. "Sie wollten hier gerne Asyl beantragen",
sagte die Gastmutter zweier Mädchen. Sie hätten sie Angst gehabt, nach ihrer Rückkehr nach Nigeria nicht wieder nach Deutschland reisen zu können.
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