Carl Friedrich Fasch
* 18. November 1736 in
Zerbst
† 3. August 1800 in
Berlin
Deutscher Musiker, Komponist, Musiklehrer und
Chorleiter.
Carl
Friedrich Fasch war der Sohn des Barock-Komponisten Johann Friedrich
Fasch .
Bleibenden Ruhm erlangte er durch die Gründung der „Singe-Academie zu Berlin“ (1791), die später von seinem Schüler Carl Friedrich Zelter
übernommen wurde, einem der wenigen Duzfreunde Johann Wolfgang von
Goethes .
Seine erste musikalische Ausbildung erhielt Fasch bei seinem Vater, der in Zerbst als Hofkapellmeister arbeitete und selbst Schüler von Johann Sebastian Bach
gewesen war. Mit 14 Jahren schickte ihn sein Vater nach Neustrelitz, wo er das Violinspiel bei dem dortigen Konzertmeister Johann Christian Hertel
erlernte. Mit 15 Jahren wurde er Mitglied der Herzoglichen Kapelle. Daneben war er auf Cembalo und Orgel ein hervorragender Begleiter.
Schon früh begann Fasch, kirchenmusikalische Werke zu schreiben, die er jedoch immer wieder vernichtete, weil sie vermutlich seinen Ansprüchen nicht genügten.
1756 kam er auf Empfehlung Franz Bendas , Geiger in der Hofkapelle Friedrich
des Großen, an den preußischen Hof. Neben Carl Philipp Emanuel Bach
wurde er zum zweiten Hofcembalisten berufen. Eine seiner Aufgaben bestand darin, den König bei seinen Flötenkonzerten zu begleiten; die Gage betrug dafür 300 Reichstaler im Jahr. Von 1774 bis 1776 war er Hofkapellmeister.
Nachdem Friedrich nach dem Siebenjährigen Krieg
und dem Bayerischen Erbfolgekrieg 1778
die Musik nahezu aufgab, musste Fasch dennoch alle vier Wochen von Berlin aus zum Hof nach Potsdam reisen, da der König seine wiederkehrenden Entlassungsgesuche ablehnte. In dieser Zeit widmete er sich vor allem dem Schreiben kunstvoller Kanons, musiktheoretischen Arbeiten und seinen vielfältigen wissenschaftlichen Studien.
Der Berliner Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichardt
brachte ihm aus Italien ein Werk des frühbarocken italienischen Komponisten Orazio Benevoli mit, eine 16-stimmige Messe, die Fasch faszinierte und in ihm den Wunsch erweckte, ein ähnliches kunstvolles Werk zu schreiben, was ihm auch gelang.
Bei dem Versuch, einen Chor zu finden, der dem Werk gewachsen ist, hatte Fasch keinen Erfolg, da weder die ihm zur Verfügung stehenden Schulchöre noch die Hofsänger dem Werk gewachsen waren. So begann er, die Messe mit seinen Privatschülern einzustudieren. Aus diesen Proben, die ab 1790 in privatem Kreis stattfanden, entwickelte sich die
'Singe-Academie' , die am 24. Mai 1791 gegründet
wurde, dem Tag, als Fasch erstmals ein Probenbuch zu führen und die Zusammenkunft sich mit verbindlicherem Charakter hin zu einer institutionellen Struktur zu entwickeln begann.
Bereits im September desselben Jahres hatte der gemischte Chor seinen ersten öffentlichen Auftritt in der Marienkirche mit einer Komposition zum 51. Psalm (Miserere Mei). Ende 1793 probte der Chor in der Königlichen Akademie der Künste.
Ab dem Jahr 1794 studierte Fasch regelmäßig, neben Eigenem, Werke von Johann Sebastian Bach mit dem Chor ein. Komponisten wie Joseph Haydn
und Ludwig van Beethoven , der die Sing-Akademie zu Berlin 1796 besuchte, schrieben für den Chor.
Im Verlauf der Jahre bis zu seinem Tod komponierte Fasch eine Reihe weiterer Chorwerke. Die Sing-Akademie zu Berlin selbst erlangte rasch Bekanntheit über Berlin hinaus, bei Faschs Tod im Jahr 1800 zählte sie
137 Mitglieder.
Fasch starb im Alter von 63 Jahren und wurde auf dem Jerusalemer Friedhof in der Nähe des Halleschen Tors beerdigt. Der Grabstein trägt als Inschrift den Psalm 40:
'Ich harrete des Herrn und er neigete sich zu mir. Und hat mir ein neues Lied in meinen Mund gegeben zu loben unseren
Gott'. Zu seiner Beisetzung kam Mozarts
Requiem zum ersten Mal in Berlin zur Aufführung.
ABCD
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