Mittwoch, 1. Oktober 2014

Carl Gotthard Langhans  
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* 15. Dezember 1732 in Landeshut , Schlesien
† 1. Oktober 1808 in Grüneiche
bei Breslau
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Deutscher Baumeister und Architekt.

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Langhans war der Sohn eines Gymnasialrektors und  studierte zunächst Jura, Mathematik und Sprachen und war danach als Hauslehrer des Grafen Matuschka in Breslau tätig. Gleichzeitig bildete er sich als Autodidakt zum Architekten aus. Im Auftrag des Fürsten Hatzfeld , dessen Breslauer Palais er ab 1764 erbaute, unternahm Langhans eine Studienreise nach Süddeutschland, Wien und Italien. Vor seiner Ernennung im Jahre 1775 zum Leiter des Bauwesens der Breslauer Kriegs- und Domänenkammer durch König Friedrich II. bereiste er die Niederlande, England und Frankreich. In der Folge entstanden in Schlesien zahlreiche Kirchen, Schlösser und Paläste nach seinen Plänen.

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1771 heiratete Langhans die Tochter eines Breslauer Rechtsgelehrten. Sie hatten fünf Kinder, darunter den Sohn Carl Ferdinand , der Architekt wurde. Seit 1782 bewohnte Langhans mit seiner Familie das schwiegerelterliche Haus in Breslau. 1788 zog er nach Berlin um. 

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Im Jahre 1788 wurde Langhans zum Direktor des Berliner Oberhofbauamtes ernannt. Damit unterlagen alle öffentlichen Bauten ab 1788 seiner Einflussnahme. Schließlich wurde er zu einem der führenden Architekten seiner Zeit. Für König Friedrich Wilhelm II. entwarf er neben dem Schlosstheater und dem Belvedere in Charlottenburg u.a. auch Innenräume im Potsdamer Marmorpalais, die in ihrer kühlen Eleganz Meisterwerke der klassizistischen Einrichtungskunst darstellen. 

 

Sein berühmtestes Bauwerk ist das 1788 bis 1791 errichtete Brandenburger Tor in Berlin, für welches das berühmte Stadttor der Propyläen in Athen als Vorbild diente. Das Brandenburger Tor brachte Langhans seinerzeit keinen großen Ruhm. König Friedrich Wilhelm II. lehnte ein Gesuch des Architekten ab, der Eröffnung des Tores beizuwohnen und kritisierte stattdessen die lange Bauzeit. Der Bildhauer Johann Gottfried Schadow , der die Quadriga für das Tor erstellte, sah in dem Rückgriff auf die Propyläen als Vorbild für das Brandenburger Tor eine fehlende Originalität des Architekten. Langhans’ letzter großer Bau, das Nationaltheater am Gendarmenmarkt (1800–02), rief ebenfalls Kritik hervor.

Das Palais für den Fürsten von Hatzfeld und das im italienischen Barockstil gebaute Schauspielhaus in Breslau brachten ihm allerdings viel Anerkennung. Auch der Speisesaal im Palais des Justizministers Zedlitz ist von Zeitgenossen überschwänglich gelobt worden. In Langhans’ umfangreichem Gesamtwerk spiegelt sich deutlich der für die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts charakteristische Übergang vom Spätbarock zum Frühklassizismus wider. 

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Seine Beziehungen zu Schlesien brachen aber auch während der erfolgreichen Berliner Zeit nie ab. Im Alter zog sich Langhans auf seine Besitzung in Grüneiche bei Breslau zurück, wo er im Herbst 1808 im Alter von fast 76 Jahren starb.

 

Wenn Langhans als Berliner Architekt heute auch weit im Schatten des jüngeren Karl Friedrich Schinkel steht, war er doch zu Lebzeiten unangefochten einer der bedeutendsten Berliner bzw. preußischen Baumeister. 

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