Samstag, 11. Oktober 2014

Conrad Ferdinand Meyer
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* 11. Oktober 1825 in Zürich
† 28. November 1898 in Kilchberg bei Zürich
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Schweizer Schriftsteller und Dichter.

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Meyer wurde als Sohn eines Regierungsrates in eine Zürcher Patrizierfamilie hineingeboren. Meyer verbrachte seine Jugend nach dem Tod des Vaters 1840 in depressiver Zurückgezogenheit. Die durch die evangelische Erweckungsbewegung geprägte Mutter verwarf seine künstlerischen Bestrebungen. Durch Vermittlung eines väterlichen Freundes begann er seine schriftstellerische Laufbahn als Übersetzer von Werken französischer Historiker. Nach dem als Befreiung wirkenden Freitod der psychisch belasteten Mutter (1856) beschloss er 1860, Dichter zu werden. 

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Durch eine Erbschaft unabhängig geworden, unternahm er 1857 Bildungsreisen nach Paris und München, 1858 mit der Schwester Betsy nach Rom, Florenz, Turin und 1871-72 nach Oberitalien, vor allem Venedig. Ab 1857 hielten sich die Geschwister fast alljährlich längere Zeit in den Bergen der Innerschweiz, dann Graubündens auf. Seine Schwester war seine Sekretärin, bis mindestens 1879 auch Mitautorin seiner Werke. 1864 erschien anonym sein erster Gedichtband. 1869 übersiedelte er mit seiner Schwester nach Küsnacht am Zürichsee. Der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich 1870/71 stürzte Meyer, der in beiden Kulturen lebte, in einen tiefen Zwiespalt. Nach dem deutschen Siege entschied er sich für die deutsche Literatur. Erfolgreich war erst der auf die Reichsgründung beziehbare Gedichtzyklus "Huttens letzte Tage" (1871).

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1875 heiratete Meyer Luise Ziegler, die Tochter des Zürcher Stadtpräsidenten Paul Carl Eduard Ziegler . Das stärkte sein gesellschaftliches Ansehen. 1879 wurde die Tochter Camilla geboren, die sich 1936 wie ihre Großmutter das Leben nahm. Meyers Frau verstand sich nicht mit seiner Schwester, die ihm den Haushalt geführt und als Sekretärin für ihn gearbeitet hatte. 1887 befielen Meyer wieder schwere Depressionen. Sein letztes Werk Angela Borgia konnte er nur mit Mühe fertig stellen. 1892 wurde er erneut in eine psychiatrische Heilanstalt eingewiesen. Er geriet immer mehr in einen Dämmerzustand und wurde 1893, ohne dass sich eine nennenswerte Besserung einstellte, entlassen. Seine letzten Jahre verbrachte er, von seiner Frau liebevoll gepflegt, in seinem Haus in Kilchberg, wo er im Alter von 73 Jahren verstarb. In Kilchberg ist er auch begraben. 

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Meyers "Gedichte" (1882-92), in fünf Auflagen stark umgearbeitet, zeigen die Wendung von liedhafter bzw. erzählender zu prägnant lyrischer Poesie. Alle Novellen Meyers bearbeiten historische Stoffe. Wie Jeremias Gotthelf und Gottfried Keller fand Meyer zuerst in Deutschland literarische Anerkennung. Meyers Werke sind durch einen hintergründigen Humor gekennzeichnet. Als Nebenfiguren kommen in einer Art Rahmenhandlung manchmal prominente Personen vor. Dabei setzt der Dichter voraus, dass der Leser über die Bedeutung dieser Nebenpersonen informiert ist.

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Zitate


Was langsam reift, das altert spät

Der Geist bleibt keineswegs auf die Gegenwart beschränkt; er wagt sich ins Zukünftige.

Wir Menschen verwenden unsere höchsten Kräfte zu albernen Resultaten.

Was Gott ist, wird in Ewigkeit kein Mensch ergründen!
Doch will er treu sich alle Zeit mit uns verbünden.

Leib und Seele in Harmonie
find'st im Grab du, vorher nie.

Im Paradiese selber träfe man wohl einen an,
den man nicht leiden kann.

Wie wird verlorene Freiheit wiedergewonnen? Durch einen aus der Tiefe des Volkes kommenden Stoß und Sturm
der sittlichen Kräfte.

Erwirbt ein Erdensohn sich Lob und Preis,
gleich bildet sich um ihn ein Sagenkreis.
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