Montag, 13. Oktober 2014

Kurt Schumacher 
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* 13. Oktober 1895 in Culm , Westpreußen 
† 20. August 1952 in Bonn

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Deutscher Politiker.

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Schumacher wurde als viertes Kind und einziger Sohn eines Kaufmanns geboren. Sein Vater war nicht nur geschäftlich erfolgreich, sondern auch politisch aktiv. Der Anhänger der linksliberalen Deutschen Freisinnigen Partei übte für viele Jahre das Amt des Culmer Stadtverordnetenvorstehers aus. Nach Schulabschluss meldete sich Schumacher bei Kriegsausbruch 1914 freiwillig zum Militärdienst. Er kehrte noch einmal kurz zur Schule zurück, um das Notabitur abzulegen. Anfang Dezember wurde er schwer verwundet und verlor seinen rechten Arm. Im Wintersemester 1914/15 begann er mit dem Studium der Rechtswissenschaften und der Nationalökonomie, das er 1918 bzw. 1920 mit dem Ersten Jur. Staatsexamen und der Promotion zum Dr. rer. pol. abschloss. 

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1918 trat er der SPD bei und arbeitete 1920-30 als Redakteur bei der „Schwäbischen Tagwacht“, dem Organ der SPD in Stuttgart bzw. Württemberg. 1924 gehörte Schumacher zu den Gründungsmitgliedern des „Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold“ , war 1924-31 Mitglied des Württembergischen Landtags und 1930-33 des Reichstags (Mitglied des Fraktionsvorstands) und wurde 1930 zum Vorsitzenden der SPD in Stuttgart gewählt. Er trat in allen diesen Funktionen besonders aktiv in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hervor. 

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Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde Schumacher im Juli 1933 verhaftet. Er bekam die Chance, eine Verzichtserklärung auf politische Betätigung zu unterschreiben und sich damit seine Freiheit zu erkaufen. Schumacher lehnte ab und wurde bis März 1943 in den Konzentrationslagern Heuberg, Oberer Kuhberg, Flossenbürg und Dachau (hier acht Jahre) gefangengehalten. Er lehnte im Konzentrationslager jeglichen Kontakt zu kommunistischen Gefangenen ab, da er sie für mitschuldig an der Machtübernahme der Nationalsozialisten hielt. Im März 1943 wurde er als schwerkranker Mann nach Hannover entlassen, wo er als Buchhalter arbeitete. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er erneut kurzzeitig inhaftiert. Danach musste er sich weiterhin in Hannover aufhalten, bis die Stadt am 10. April 1945 durch alliierte Truppen besetzt wurde.
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Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stieg Schumacher in kurzer Zeit zur unangefochtenen Führungsfigur der Sozialdemokratie in den westlichen Besatzungszonen auf. Im Juli 1945 beauftragten ihn elf westdeutsche Parteibezirke mit der organisatorischen und politischen Führung der Partei im gesamten Reich. Schumacher agitierte heftig gegen die KPD und wandte sich gegen die damals auch in den Westzonen verbreiteten Bestrebungen zur Zusammenarbeit von Sozialdemokraten und Kommunisten. Sein Ziel war die Gestaltung eines demokratisch-sozialistischen, auf dem nationalen Selbstbestimmungsrecht gegründeten, ungeteilten Deutschland in den Grenzen von 1937. Schumacher wurde auch zum erbitterten Gegner der Politik der Westintegration, wie sie Konrad Adenauer vertrat. 

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Schumacher war kein revolutionär orientierter Marxist, sondern stand in der Tradition sozialdemokratischer Reformpolitik. ER zielte auf eine Erneuerung der SPD gegenüber jener der Weimarer Zeit: Sie sollte im Kern zwar die Partei der Industriearbeiterschaft bleiben, aber attraktiv werden für Mittelschichten und insbesondere die Intellektuellen und die Jugend ansprechen, um mehrheitsfähig zu werden. Im August 1949 wurde Schumacher Mitglied des Bundestages und Fraktionsvorsitzender der SPD. Sein Einsatz machte ihn zum Widerpart Konrad Adenauers, da er einen Patriotismus vertrat, der auf der Behauptung nationaler Gleichberechtigung für das deutsche Volk beruhte. In diesem Zusammenhang nannte er Adenauer „Kanzler der Alliierten“. 

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Er wandte sich erfolgreich gegen eine extreme Föderalisierung und sprach sich gegen den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Europarat in Straßburg aus, da er kein konservatives, klerikales, kapitalistisches Kleineuropa wollte. Schumacher verlangte von den Mitgliedern der SPD eine eiserne Parteidisziplin. SPD-Politiker, die öffentlich eine abweichende Meinung vertraten, wurden von ihm scharf angegriffen, so zum Beispiel in Bayern Wilhelm Hoegner . Während Hoegner Schumachers Allüren kritisierte, sah Schumacher in Hoegner einen Separatisten. Mit Hilfe seines Büros und einiger Genossen gelang es Schumacher schließlich, Hoegner innerhalb der SPD zu isolieren. Schumacher entlastete die Angehörigen der Waffen-SS von kollektiven Schuldvorwürfen und setzte sich für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft ein.

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Im Juni 1948 hatte Schumacher einen Verschluss der Beinarterien erlitten, in dessen Folge ihm das linke Bein oberhalb des Knies amputiert werden musste. Im Dezember 1951 erlitt er einen Schlaganfall. Er nahm zwar seine Arbeit im April 1952 wieder auf, starb aber vier Monate später im Alter von 56 Jahren.

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Weitere Infos:    

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Zitate

Deutschland wird nie die Oder-Neiße-Linie ... als deutsche Grenze anerkennen. Wir werden um jeden Quadratmeter deutschen Boden jenseits dieser Linie mit friedlichen Mitteln kämpfen.

Die Sozialdemokratie betrachtet die Diskussion der deutschen Grenzen als unteilbares Ganzes. Sie wendet sich deswegen gegen die leichtfertige Verzichtspolitik der kommunistischen SED gegenüber der vorläufigen deutschen Ostgrenze.  

Die Regelung der deutschen Grenzen kann erst durch den Friedensvertrag erfolgen.  

Wir wollen die Freundschaft mit dem polnischen Volke, aber nicht um den Preis des deutschen Selbstmordes.

Nach dem deutschen Grundgesetz ist die Bundesregierung gar nicht legitimiert, Gebietsabtretungen von Deutschland vorzunehmen... Nur das geeinte deutsche Volk kann eine verbindliche Zusage über seine Grenzen abgeben.

Für die arbeitenden Massen sind Idee und Tatsache des Deutschen Reiches nicht nur nationalpolitisch, sondern auch klassenpolitisch eine Notwendigkeit. Ihr politischer und wirtschaftlicher Befreiungskampf ist ohne diese Grundlage zur Erfolglosigkeit verurteilt.

National sein ist Ehrensache ... Der notwendige gute Wille Zur internationalen Zusammenarbeit kann nur entstehen auf der Grundlage der nationalen Selbstbehauptung.  

Die Sozialdemokratie hat Nein gesagt zur Oder-Neiße-Linie. Wenn wir Nein gesagt haben, dann haben wir Ja gesagt zum freien Selbstbestimmungsrecht der Völker auch des deutschen Volkes, auch nach dem Verbrechen der zwölf Jahre.   

.. praktisch ergeben sich besonders an der Peripherie des deutschen Raumes heute Zustände, die der Ausrottung und Versklavung heute so ähnlich sind wie ein Ei dem anderen

Aber ich bin der Meinung, daß das deutsche Volk jetzt endlich und besser und mehr als bisher ein selbstverständliches, ruhiges, ausgeglichenes, aber unerschütterliches nationales Selbstbewußtsein braucht... 
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