Donnerstag, 9. Oktober 2014

Celle/Hamburg - Etwa 400 Jeziden hattten sich am Dienstagnachmittag in Celle auf dem Parkplatz eines Supermarktes in der Itagstraße in Neuenhäusen zu einer Kundgebung gegen den Vormarsch der Miliz Islamischer Staat im Nordirak und und in Syrien versammelt. Im Bereich der Fuhsestraße, wo es am Montag zu einer Massenschlägerei mit etwa 90 Beteiligten der beiden Bevölkerungsgruppen gekommen war, versammelten sich derweil etwa 100 Muslime, von denen viele aus dem gesamten BDR-Gebiet angereist waren.

Die Polizei war von Anfang an mit einem großen Aufgebot vor Ort. Dabei wurde die Celler Polizei auch von Kollegen unter anderem aus Hannover, Oldenburg und Wolfsburg unterstützt. Am Dienstagabend eskalierte die Situation, als sowohl Kurden als auch Muslime jeweils versuchten, die Polizeisperren geschlossen zu durchbrechen. Dabei gingen die Angreifer mit Dachlatten, Flaschen und Steinen auf die Beamten los. Die Polizei ging massiv gegen die Angreifer vor und setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein, um die Angreifer zurückzudrängen. Mehrere der Angreifer erlitten Augenreizungen. Auch vier Polizisten erlitten Verletzungen. Wegen der drohenden Eskalation war die Fuhsestraße bereits am frühen Dienstagabend gesperrt worden. Die Polizei ist weiterhin mit einem großen Aufgebot vor Ort, um eine erneute Eskalation der Situation zu verhindern. Gegen 23.15 Uhr trafen Muslime und Jeziden bei McDonald's in Altencelle wieder aufeinander. Es kam erneut zu Schlägereien.

In Hamburg hatten sich am Dienstagabend etwa 400 Kurden in der Nähe einer Moschee versammelt. Dort stellten sich ihnen etwa 400 Muslime gegenüber, dabei kam es zu Schlägereien. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Erste Konflikte hatten sich bereits am Hamburger Hauptbahnhof entladen. Flaschen und Steine wurden geworfen, Messer,  Macheten, Holz- und Eisenstangen sowie Schlagringe eingesetzt. 14 Verletzte wurden registriert, davon vier Schwerverletzte. Viele der Schläger flüchteten während des Kampfes in die offene Moschee.  

Noch in der Nacht wurde ein Runder Tisch organisiert, an dem Vertreter der Polizei, der evangelischen Kirche, der Schura, des Islamischen Zentrums al-Nur, der Kurden sowie Parlamentarier teilnahmen. Am Mittwoch um 17 Uhr sollte es in Hamburg erneut eine Demonstration von Kurden geben - im Stadtteil Altona.

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