Donnerstag, 9. Oktober 2014

Prolog:

"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie" (Arthur Bomber-Harris ). Eine der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940 wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem Völkerrecht  wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche gelegt; unersetzliche Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam ermordet, darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .

"... ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken" (Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ). - Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau im September 1939 und Rotterdam 1940  ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940 erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.

Terrorangriffe auf Hannover

Hannover konnte von den britischen Basen gut erreicht werden. Die Stadt war trotz Verdunklung mit Radarnavigation wegen ihrer Gewässer leicht zu identifizieren. Am 19. Mai 1940 bombardierte die RAF die Raffinerien in Misburg. 19 Menschen starben. In der Seilerstraße (Südstadt) forderte der Bombenkrieg am 1. August 1940 die ersten Opfer in der Stadt selbst. Sechs britische Maschinen zerstörten am 30. September 1940 mehrere Gebäude in Wülfel und Linden. Am 10. Februar 1941 erlebte Hannover den ersten sechsstündigen Großangriff mit 220 Flugzeugen und 101 Toten. Weitere Angriffe folgten am 15./16. April auf Vahrenwald und Hainholz sowie am 15./16. Juni auf die Edelstahlwerke in Ricklingen und die Raffinerien in Misburg. Die Industriebetriebe hatten zwar Produktionsausfälle zu verzeichnen, konnten ihren Betrieb aber auch in den folgenden Jahren immer wieder aufnehmen. 

Beim ersten Tagesangriff durch die 8. US-Luftflotte in den Mittagsstunden des 26. Juli 1943 wurden große Teile des Stadtzentrums zerstört. Marktkirche, Altes Rathaus, Hauptbahnhof, Opernhaus und Leineschloss waren getroffen und brannten teils völlig aus. Alte Markthalle und Café Kröpcke wurden völlig zerstört. 273 Menschen kamen ums Leben, 4.000 Menschen wurden obdachlos. In den südlichen Stadtteilen Bemerode, Döhren und Wülfel kamen am 22. September 1943 201 Menschen um, und 5.000 wurden obdachlos. Ein weiterer Angriff fünf Tage später (27.9.) forderte 196 Opfer im nördlichen Stadtgebiet (20.000 Obdachlose). Bombentreffer auf eine Flakbatterie in Langenhagen töteten 13 als Flakhelfer eingesetzte Schüler der Bismarck- und Humboldtschule.  
 

Der schwerste Angriff erfolgte in der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober 1943. Zwischen 22.30 und 23.15 Uhr stiegen in Ostengland 504 Flugzeuge in den Nachthimmel auf. Während 120 Maschinen ihre Bomben über Bremen abwarfen, flogen die meisten Bomber in Richtung Berlin weiter. Erst als der Hauptverband das Steinhuder Meer erreichte, wechselten die Piloten die Richtung und nahmen Kurs auf Hannover. Am 9.Oktober um 0.30 Uhr schlugen die ersten Bomben in den mit achttausend Menschen belegten Bahnhof ein. Der brennende Bahnhof war Markierung für die folgenden Bomberstaffeln. Die Feuerpolizei notierte 3.000 Sprengbomben, 28.000 Phosphorbomben und 230.000 Stabbrandbomben, die in dieser Nacht fast 4.000 Wohnhäuser vollständig zerstören. 1.245 Menschen kommen ums Leben. Eine Viertelmillion wurde obdachlos. Hannovers gesamtes Zentrum wurde vernichtet. Die Wetterstation in der Kröpcke-Uhr verzeichnete zwischen zwei und vier Uhr morgens einen Temperaturanstieg von unter 10 auf 34 Grad Celsius. In der ganzen Innenstadt wehte ein heißer Wind durch die Straßen. Überall schlugen Flammen in den Nachthimmel. Funken flogen. Trümmer stürzten von den getroffenen Häusern herab. Die Menschen versuchten, Abstand zu den brennenden Gebäuden zu gewinnen, sich auf freie Plätze oder zum Maschsee zu retten. Flüchtende klebten an dem weich gewordenen Asphalt fest und verbrannten. Schnell breiteten sich die Flächenbrände im Stadtzentrum aus. Viele Menschen erstickten in den Luftschutzkellern, weil sie sich aus Furcht vor den Flammen nicht ins Freie wagten. Erst am Morgen ließ die Hitze allmählich nach.

Bereits zehn Tage später, am 18. Oktober 1943, wurde Hannover erneut Ziel der Alliierten Bomber. 157 Personen kamen um, 7.000 wurden obdachlos. Das Schloss Herrenhausen brannte aus. Ein weiterer Angriff auf das Zentrum am 26. Oktober forderte 201 Opfer. Nach Bombardierungen am 5. und 10. Januar 1945, am 11. Februar sowie am 3., 14., 15. und 17. März verursachten die letzten beiden Luftangriffe auf Hannover am 25. und 28. März 1945 mit je 600 Bombern der britischen und amerikanischen Streitkräfte weitere schwere Zerstörungen. 

Bei den insgesamt 125 Luftangriffen auf Hannover wurden insgesamt ca. 900.000 Brandbomben, 50.000 Phosphorbomben, 34.000 Sprengbomben und 1.000 Luftminen abgeworfen. Zusammen sechs Millionen Kubikmeter Schutt lagen in der Stadt. 85% der Altstadt wurde völlig vernichtet. Von den 472.000 Einwohnern wurden 300.000 obdachlos. 6.782 verloren ihr Leben. 
CD

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