Freitag, 7. November 2014

Der Donnerstein von Ensisheim 

Am Mittag des 7. November 1492 

stürzte
unweit des elsässischen Städtchens Ensisheim ein 127 Kilogramm schwerer Steinmeteorit, begleitet von einer Leuchtspur, unter lautem Donnern vom Himmel und bohrte sich nahezu 90 Zentimeter tief in den weichen Boden eines Weizenfeldes. Der Meteorit lag in einem frisch geschlagenen Krater von einer halben Mannslänge Tiefe. Augenzeuge dieses spektakulären Ereignisses war zunächst nur ein Junge, der die Bewohner von Ensisheim an die Einschlagstelle führte. Der Stein wurde von mehren kräftigen Männern an die Oberfläche geholt. Bevor man das Objekt mit einem Ochsengespann in die Stadt brachte, schlugen sich die Männer schnell noch einige Stücke als Souvenir ab. Der nachmalige Kaiser Maximilian I. , der sich auf einem Kriegszug nach Frankreich befand, reiste eigens an, um sich über den Donnerstein zu informieren. Er ließ sich zwei Stücke als Andenken abschlagen und ordnete an, den Meteoriten in der Pfarrkirche von Ensisheim aufzuhängen. Maximilian I. interpretierte den Meteoritenfall  als ein günstiges Zeichen für seine Sache. 

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Der Donnerstein von Ensisheim erregte großes Aufsehen. Viele Zeitgenossen befassten sich mit dem Ereignis, unter anderen Sebastian Brant , der in einem Flugblatt über den Meteor berichtete (vgl. Abbildung unten). Albrecht Dürer , der damals in Basel weilte, hielt seine Eindrücke in einer farbigen Zeichnung fest
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Leider wurden vom Donnerstein auch später noch viele Stücke abgeschlagen, die sich heute in der ganzen Welt befinden. Auch Johann Wolfgang Goethe besuchte 1771 von Straßburg aus Ensisheim und soll sich heimlich bedient haben. Von nur fünf der abgeschlagenen Stücke weiß man, wo sie sich befinden. Der größte Brocken liegt im Naturhistorischen Museum in Paris . Der Restbestand  von 55,750 Kilogramm wird heute im 'Palais de Regence' in Ensisheim aufbewahrt und kann dort besichtigt werden.

 

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