Mittwoch, 26. November 2014

Karl Ziegler 
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* 26. November 1898 in Helsa (Hessen)
† 11. August 1973 in Mülheim
an der Ruhr
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Deutscher Chemiker und Nobelpreisträger. 

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Zieglers Vater war evangelischer Pfarrer. Der Junge besuchte die Grundschule in Kassel-Bettenhausen. Im Jahr 1910 zog die Familie nach Marburg. Dort ging Ziegler ab 1910 auf das Realgymnasium. Kontakte zu Professoren der nahe gelegenen Universität Marburg, die sein Vater zum Essen einlud, förderten Zieglers Interesse an der Wissenschaft. Ab 1916 studierte er Chemie an der Universität Marburg, wurde aber noch im letzten Kriegsjahr als Soldat an der Westfront eingesetzt. Wieder an die Uni Marburg zurückgekehrt, promovierte er dort im August 1920. Im März des Jahres 1922 heiratete er, aus der Ehe stammen zwei Kinder.
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1923 habilitierte Ziegler sich mit der Arbeit 'Zur Kenntnis des dreiwertigen Kohlenstoffs: Über Tetra-aryl-allyl-radikale und ihre Abkömmlinge.' Danach folgte zunächst von 1925 bis 1926 ein befristeter Lehrauftrag in Frankfurt am Main. 1926 wurde er Privatdozent bei Karl Freudenberg
in Heidelberg. Zieglers reservierte Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus verhinderte zunächst seine Berufung auf einen Lehrstuhl (an der Universität Karlsruhe). Im Wintersemester 1935/36 war Ziegler Gast an der University of Chicago. Seine grundlegenden Arbeiten in verschiedenen Gebieten der Chemie fanden schon bald die Anerkennung der Fachkollegen: 1935 verlieh der damalige Verein deutscher Chemiker dem 37-jährigen Karl Ziegler die Liebig-Denkmünze . 1936 wurde Ziegler ordentlicher Professor und Direktor des Chemischen Instituts an der Universität Halle. 

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Zum 1. Oktober 1943 wurde Ziegler auf Betreiben des damaligen Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Albert Vögler , Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr als Nachfolger von Franz Fischer . Die Hallenser Professur behielt er bis Kriegsende bei. 1945 besetzten US-Truppen das Institut und unterstellten es zeitweise der North German Coal Control . Das Institut wurde nach 1948 in Max-Planck-Institut für Kohlenforschung umbenannt. Ab 1949 lehrte Ziegler als Honorarprofessor an der RWTH Aachen. 

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1953 entdeckte Ziegler, dass Ethen mit Titankatalysatoren auch bei niedrigen Drücken bzw. später sogar bei Normaldruck und Raumtemperatur zu Polyethylen polymerisiert werden kann. Schon wenige Monate nach der Entdeckung wurde das Verfahren industriell angewendet. Zweiter Beteiligter an der Entwicklung des Verfahrens war Giulio Natta , der die Übergangsmetallkatalyse erfolgreich auf die Polymerisation von Propen übertrug. Beiden wurde 1963 gemeinsam der Nobelpreis für Chemie Für Entdeckungen auf dem Gebiet der Chemie und Technologie der Hochpolymeren verliehen. Nach Zieglers Patent zur Herstellung von Polyethylen hoher Dichte werden heutzutage mehrere Millionen Tonnen Polyolefine jährlich hergestellt. Aus den Erträgen seiner Lizenzen stiftete Ziegler an seinem 70. Geburtstag 40 Millionen Deutsche Mark für einen Forschungsfonds. Der Stadt Mülheim stifteten ihr Ehrenbürger Ziegler und seine Frau Maria eine bedeutende Gemäldesammlung der Kunst des 20. Jahrhunderts.
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1969 erfolgte Zieglers Emeritierung in Mülheim an der Ruhr. Zwischen 1970 und 1971 war Ziegler Gründungspräsident der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften
in Düsseldorf. Im August 1973 starb Ziegler im Alter von 74 Jahren an einem Herzinfarkt in Mülheim an der Ruhr, wo er auf dem Hauptfriedhof beigesetzt wurde.   
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