Dissident Gerhard Ittner
erneut inhaftiert, wegen "reichsdeutscher Grüße" und Bezeichnung
des Irak-Angriffskrieges
als "kriminelle Aktion Israels und der USA"
Von
Bayreuth |
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über
Goldlauter |
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nach
Nürnberg |
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Gerhard Ittner
aus Zirndorf (Lkr. Fürth) bleibt auch nach der Ablauf seiner Haftstrafe hinter
den Gittern des BDR-Regimes. Wegen neuer Vorwürfe kam er direkt wieder in
Untersuchungshaft.
Am 15. Oktober wäre der Zirndorfer aus der Haft entlassen worden, doch daran schließt sich nun unmittelbar eine neuerliche Untersuchungshaft an. Es bestehe unter anderem der Verdacht der Volksverhetzung, sagte Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke. Der 56-Jährige hatte aus der Auslieferungshaft in Portugal Briefe geschrieben, die womöglich
nach dem Gesinnungs-Verfolgungs-§ 130 strafrechtlich relevant sind.
In mehreren Briefen äußerte sich Ittner gegen die BDR. Als er bereits in Auslieferungshaft saß, soll er sich
erneut der Volksverhetzung schuldig gemacht haben. Er bezeichnete die BDR als
"Verbrecherregime". Der Brief wurde handschriftlich verfasst und ist auf den 30. Mai 2013 datiert. Auch
aus der Grußformel wollen die BDR-Schergen Ittner einen Strick drehen: Einer der Briefe ist "mit reichsdeutschen Grüßen" unterzeichnet.
Seit 2003 wird Ittner politisch verfolgt. Das Verfahren gegen ihn begann im November 2004. Er war bisher zu jedem Gerichtstermin erschienen. Kurz vor dem Ende der Verhandlung am 29. März 2005, dem 18. Verhandlungstag, erschien
Ittner nicht zur Sitzung. Er tauchte unter und befand sich seitdem auf der Flucht. Das Gericht hat daraufhin das Urteil in Abwesenheit des Angeklagten
gesprochen: 33 Monate Haft. Ittner wurde danach zur Fahndung ausgeschrieben. Er soll im Januar 2006 ins politische Exil in den Iran gegangen sein,
um dort seine politische Arbeit wieder aufzunehmen. Später wurde
er in Argentinien gesehen. Am 11. April 2012 wurde Ittner in Portugal verhaftet und am 18. September 2012 von Portugal an die
BDR ausgeliefert und in einem bayerischen Gefängnis
inhaftiert. Seitdem erlitt er 33 Monate Haft in der
der JVA Bayreuth ,
von wo aus er am 15. Oktober 2014 freikommen sollte.
Jetzt wirft das BDR-Regime Ittner u. a. auch vor, im März 2003 den
Irak-Angriffskrieg [Millionen Tote und Vertriebene] als kriminelle Aktion
Israels und der USA bezeichnet zu haben. Ittner wurde aus der JVA Bayreuth
nach der JVA Nürnberg
verlegt und befand sich seit Anfang November in der Thüringer JVA Goldlauter .
Jetzt ist er wieder in Nürnberg zu erreichen unter der Anschrift:
Gerd Ittner,
Bärenschanzstr 68
D-90429 Nürnberg
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