Dienstag, 20. Januar 2015

Paula Wessely 

* 20. Januar 1907 in Wien 
† 11. Mai 2000 ebenda

 

Deutsche Film- und Theaterschauspielerin.

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Wessely entstammte einer Wiener Handwerkerfamilie, ihre Tante Josephine Wessely war als jugendliche Liebhaberin ein Star des Burgtheaters . In der Bürgerschule erkannte eine Lehrerin Paulas Begabung. Sie absolvierte die Schauspielschule der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst und wurde sofort an das Volkstheater in Wien engagiert. Dem äußerst erfolgreichen Debüt (1924) folgte bald der Ruf nach Prag (1926/27). 1927-29 wieder am Deutschen Volkstheater in Wien, spielte sie anschließend 1929-1952 am Theater in der Josefstadt und ab 1932 unter Max Reinhardt auch am Deutschen Theater in Berlin. Ab 1930 wirkte Paula Wessely bei den Salzburger Festspielen mit (1933-37 Gretchen in "Faust I"). 1953-1985 war sie Mitglied des Burgtheaters (Doyenne). 
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1934 begann ihre Filmtätigkeit (unter anderem "Maskerade", 1934; "Episode", 1935; "Heimkehr", 1941; "Die kluge Marianne", 1943; "Der Engel mit der Posaune", 1948; "Maria Theresia", 1951; "Ich und meine Frau", 1953). 

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Am 22. September 1934 wurde sie im Rahmen einer offiziellen Gesellschaft erstmals zu Adolf Hitler geladen. Im November 1935 heiratete sie im Wiener Rathaus den 11 Jahre älteren Schauspielerkollegen Attila Hörbiger . Mit Hörbiger, mit dem sie zeitlebens auch künstlerisch zusammenarbeitete, kaufte sie ein Haus in Grinzing. Nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 äußerte Wessely ihre Einstellung wie folgt: „Ich freue mich, am 10. April 1938 das Bekenntnis zum großen volksdeutschen Reich mit ‚Ja’ ablegen zu können“. Sie pendelte später zwischen dem Deutschen Theater in Berlin und dem Wiener Theater in der Josefstadt und gehörte während der Kriegszeit mit Gagen von bis zu 150.000 Reichsmark pro Film zu den bestbezahlten deutschen Filmstars. 

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1941 verkörperte Wessely in dem Film 'Heimkehr' von Gustav Ucicky eine von den Polen verfolgte Deutsche. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde sie von Adolf Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Künstler aufgenommen, was sie vor einem Kriegseinsatz, auch an der Heimatfront bewahrte. 1945 erhielt sie von den US-Besatzern ein Berufsverbot, konnte aber in Innsbruck, das in der französischen Zone lag, am dortigen Landestheater auftreten. Im Herbst 1946 erlitt sie unter dem Druck der Verhöre und Schikanen eine schwere Nervenkrise und konnte sieben Monate nicht mehr auftreten.

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1950 gründete sie mit Attila Hörbiger eine Filmproduktion, die Firma bestand bis 1960. Sie übernahm in deren Filmen regelmäßig die weibliche Hauptrolle. Im übrigen konzentrierte sie sich weiter auf die Theaterarbeit. 1953 wurde sie Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Sie bekam den Titel einer Kammerschauspielerin verliehen. Noch im hohen Alter trat sie zusammen mit Attila Hörbiger im Burgtheater auf. Die letzte Schauspielpremiere ihres Lebens war Der 'Diamant des Geisterkönigs'.  Mit einer Lesung anlässlich ihres 80. Geburtstages im Januar 1987 verabschiedete sich Wessely im Wiener Akademietheater von ihrem Publikum. Im April starb Attila Hörbiger.  
 
1997 beging sie mit der Familie ihren 90. Geburtstag und lebte im übrigen zurückgezogen in ihrem Haus in Wien-Grinzing zusammen mit ihrer Tochter und deren Sohn. Sie starb im Jahr 2000 im Alter von 93 Jahren.
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Paula Wessely gilt als eine der bedeutendsten Schauspielerinnen des deutschsprachigen Theaters des 20. Jahrhunderts. Auch ihre Töchter Elisabeth Orth, Christiane Hörbiger und Maresa Hörbiger ergriffen den Schauspielberuf.

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Weitere Infos:    


Nach der Heimat möcht’ ich wieder

Nach der Heimat möcht’ ich wieder, nach dem teuern Vaterort,
wo man singt die frohen Lieder, wo man spricht ein trautes Wort.
Teure Heimat, sei gegrüßt, in der Ferne sei gegrüßt,
sei gegrüßt in weiter Ferne, teure Heimat, sei gegrüßt.

Deine Täler, deine Höhen, deiner heil’gen Wälder Grün,
o die möcht’ ich wieder sehen, dorthin, dorthin möcht’ ich zieh’n.
Teure Heimat, sei gegrüßt, in der Ferne sei gegrüßt,
sei gegrüßt in weiter Ferne, teure Heimat, sei gegrüßt.

Doch mein Schicksal will es nimmer, durch die Welt ich wandern muß.
Trautes Heim, dein denk’ ich immer, trautes Heim, dir gilt mein Gruß.
Teure Heimat, sei gegrüßt, in der Ferne sei gegrüßt,
sei gegrüßt in weiter Ferne, teure Heimat, sei gegrüßt.

Text & Musik: Karl Kromer (1865-1939)

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