Bernd
Rosemeyer
* 14. Oktober 1909 in Lingen (Ems)
† 28. Januar 1938 Reichsautobahn Frankfurt–Darmstadt
Deutscher Automobilrennfahrer.
ABCD
Rosemeyer wuchs in einer der Technik sehr aufgeschlossenen katholischen Kleinfabrikantenfamilie in Lingen auf. Sein Onkel Josef Rosemeyer nahm 1896 als Radrennfahrer an den Olympischen Spielen in Athen
teil. Bernd erhielt eine Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters und machte sich schnell einen Namen durch seine
Kunststücke auf Motorrädern. Ab 1930 fuhr Rosemeyer Motorradrennen für NSU
und DKW
. 1934 nahm er erstmals an einer großen
Automobilsportveranstaltung teil, den „2000 km durch Deutschland“ mit Start und Ziel in Baden-Baden.
1935 stieg er endgültig auf vier Räder um und wurde Werksfahrer der Auto-Union-Rennabteilung in den Zwickauer
Horch-Werken . Obgleich der 16-Zylinder-Mittelmotor-Rennwagen als schwer beherrschbar galt, feierte er damit bereits am 29. September 1935 auf dem Masaryk-Ring bei Brünn seinen ersten Sieg.
1936 wurde er Europameister. Als Grand-Prix-Rennfahrer der Auto-Union stellte er mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf. Am 25. Oktober 1937 durchbrach Rosemeyer als erster Rennfahrer der Welt die Geschwindigkeitsgrenze von 400 km/h auf einer öffentlichen Verkehrsstraße. Nach fliegendem Start durchfuhr er mit seinem Auto-Union-Stromlinienwagen vom Typ C die 1 km lange Messstrecke auf der Reichsautobahn Frankfurt–Darmstadt mit einer Geschwindigkeit von exakt 406,32 km/h.
Rosemeyer war seit dem 13. Juli 1936 mit Elly Beinhorn , einer berühmten und erfolgreichen Fliegerin, verheiratet und hatte mit ihr einen Sohn – Bernd Rosemeyer jr., der später
Sportarzt wurde und den ADAC verkehrsmedizinisch beriet. Rosemeyer war privat mit dem italienischen Grand-Prix-Rennfahrer Tazio Nuvolari
eng befreundet.
Am 28. Januar 1938 erreichte Rudolf Caracciola
auf der Autobahn Frankfurt–Darmstadt und zurück die Rekordmarke von im Schnitt 432,692 km/h. Das
war bislang die höchste auf einer öffentlichen Straße gefahrene Geschwindigkeit. Am Endpunkt angekommen, wo schon Rosemeyer startbereit stand, warnte er ihn noch vor den Windböen auf der Fahrbahn. Kurz danach setzte sich auch Rosemeyer in seinen Wagen, einen Auto Union Typ R (Rekordwagen), um sich die Bestmarke zurückzuholen. Hinter der Autobahnauffahrt Langen-Mörfelden in Fahrtrichtung Darmstadt wurde Rosemeyers Fahrzeug an einer Waldlichtung von einer Windböe erfasst und das Fahrzeug nach links auf die Mittelbegrünung der Autobahn gedrückt. Der Wagen stellte sich quer und überschlug sich mehrfach, wobei
Rosemeyer aus dem Fahrzeug in den Wald geschleudert wurde. Er war auf der Stelle tot. Rosemeyer
wurde 28 Jahre alt.
Adolf Hitler
hielt die Rede zu seiner Beisetzung und sagte zu seinem Tod:
„Es ist für uns alle schmerzlich zu wissen, dass gerade einer der allerbesten und mutigsten dieser Pioniere der Weltgeltung der deutschen Motoren- und Automobilfabrikation, Bernd
Rosemeyer, sein junges Leben lassen musste.“
ABCD
Weitere
Infos:
|