Ursula Haverbeck-Wetzel
Pädagogin und Sprachwissenschaftlerin, *9.
November 1928
Ursula Meta Hedwig Wetzel lebte als Ostvertriebene vier Jahre in Schweden, studierte danach Pädagogik, Philosophie und Sprachwissenschaften, unter anderem zwei Jahre in Schottland.
Ihr Mann war Werner Georg
Haverbeck, Pfarrer und Publizist . Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1999 übernahm sie als Vorsitzende
die mit ihm 1963 gegründete Heimvolkshochschule Collegium Humanum (CH) in Vlotho, in der
Seminare zu ökologischen, esoterischen und anthroposophischen Themen stattfanden. 1992
gründete H. mit gleichgesinnten Unternehmern, Ärzten und
Wissenschaftlern den Verein "Gedächtnisstätte". Ein Vereinsmitglied
ersteigerte Ende 2005 ein größeres Anwesen im sächsischen Borna, um dort eine "Gedenkstätte für deutsche
Kriegsopfer" zu errichten.
H. war 1983–89 Präsidentin des 2001 aufgelösten "Weltbundes zum Schutze des Lebens"
(WSL). 2003 wurde sie stellvertretende Leiterin des "Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten"
(VRBHV) in Vlotho, dessen Vorsitzender der Schweizer Bernhard Schaub
war. BDR-Minister
Wolfgang Schäuble hat am 7. Mai 2008 das CH, den VRBHV
und einen dritten Verein "Bauernhilfe" verboten.
Die Immobilie des CH in der Bretthorststraße
204, D-32602
Vlotho, wurde beschlagnahmt.
Am 23. Juni 2004 wurde
H. vom Amtsgericht Bad Oeynhausen zu 5.400 Euro Geldstrafe verurteilt,
weil sie in der Hauszeitschrift des CH, der "Stimme des Gewissens",
den Holocaust als Mythos bezeichnet und ein Zitat der russischen Zeitung
"Russkij Wjestnik" gebracht hatte, nach dem die Zahl der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus
nicht 6 Millionen, sondern nur ca. 500.000 betragen habe. Die Zeitschrift
wurde beschlagnahmt.
In der
November/Dezember-Ausgabe 2005 der "Stimme des Gewissens"
schrieb H., Adolf Hitler sei "eben nicht vom geglaubten Holocaust oder seiner angeblichen Kriegsbesessenheit zu
verstehen, sondern nur von einem göttlichen Auftrag im weltgeschichtlichen
Rahmen". Deswegen wurde H. am 11. Juni 2007
von
Richter Onni Kipp
(Staatsanwalt Hermann Simonsen) am Landgericht Dortmund
zu einer weiteren Geldstrafe verurteilt, insgesamt zu 6.000 Euro. In
dem Prozess sagte H.:
"Wir leben gar nicht in einer echten Demokratie, was man schon daran erkennen kann, dass alle Angst haben. Die Herrscher haben vor dem Volk Angst, deshalb gibt es Maulkorbgesetze, und das Volk hat vor den Regierenden Angst, deshalb wagt es nicht zu sagen, was es denkt.
... In diesem Sinne leben wir in einer Angstgesellschaft, also in einer verlogenen Demokratie."
Am 30. Juni 2009 wurde H. zu 2.700 Euro Geldstrafe und den Kosten des Verfahrens verurteilt. Ihre Vereine 'Collegium Humanum' und 'Bauernhilfe-Verein zur Förderung des Ökologischen Landbaus e. V.' wurden verboten.
Werke von / Works of H.:
* Schlusswort der Angeklagten
Ursula Haverbeck-Wetzel am 23. Juni 2004
Literatur über
/ Writings concerning H.: Phillip Austen: Ursula Haverbeck. Die Macherin des Collegium Humanum – ein Portrait. In: Der rechte Rand, Nr. 93, März/April 2005.
Literatur von und über
Ursula Haverbeck-Wetzel im Katalog der Deutschen
Nationalbibliothek /
Writings of and about Ursula
Haverbeck-Wetzel in the catalogue of Deutsche Nationalbibliothek
* mit Erhard Eppler, Max
Güde, Walter Hähnle (Hgg.): Bekommen wir eine andere Republik?
Gustav-Heinemann-Initiative, Radius, Stuttgart 1982
* mit Werner G. Haverbeck: Der Weltkampf um den Menschen. Eine deutsche Selbstbesinnung,
Grabert-Verlag, Tübingen 1995, ISBN 3-87847-151-3
* mit Werner G. Haverbeck: Der Weltkampf um die Gemeinschaft. Die Entwicklung der Demokratie zur Volksordnung,
Grabert, Tübingen 1996, ISBN 3-87847-154-8
* mit Martin Schwarz, Claudio Mutti, Wolfgang Schüler, Oliver Ritter (Hgg.): Religion und Tradition, Verlag Zeitenwende, Dresden 2002, ISBN 978-3-934291-15-7
* mit Werner G. Haverbeck: Das Ziel der
Technik. Die Menschwerdung der Erde, 1965
Letzte Änderung / Last update: 08.11.2014
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